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Mittwoch, 9. Dezember 2009

Reisebericht Südafrika: Safari KwaZulu-Natal

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Wenn man einen Urlaub in Südafrika verbringt, sollte man unbedingt eine Safari einplanen. Diese kann man in verschiedensten Gebieten und in unterschiedlichsten Formen unternehmen. Die ursprünglichste Variante, in der übrigens auch die meisten Südafrikaner ihre Safaris machen, ist das Zelten in freier Wildbahn. Am anderen Ende der Skala stehen die Safaris in den privaten Naturparks, den sogenannten Game Reserves. Davon soll hier die Rede sein.
Etwa eine Stunde vom kleinen Ort (und Flugfeld) Mkuze entfernt befindet sich die Phinda Private Game Reserve. Das Gebiet mit mehreren Lodges gehört zur &Beyond-Gruppe, die sich auf eine Art ökologisch korrekten Luxustourismus spezialisiert hat. Dahinter steht u.a. die wohlhabende Getty-Familie, die auch ein Anwesen auf dem Gelände hat.
Phinda ist gebietsmäßig zusammengeschlossen mit angrenzenden Parks, die so für die Gäste ebenfalls zugänglich sind. Das Gebiet wurde umfassend renaturiert und die Wildtiere wieder angesiedelt. Um den Park herum zieht sich ein Elektrozaun, zum einen um die Tiere im Park zu halten aber natürlich auch um die Dörfer drum herum vor Besuchen durch Raubtiere zu schützen. Nur Leoparden lassen sich wohl auch von den Zäunen nicht abhalten bzw. springen darüber. Die Natur hat sich dort also nicht seit Jahrtausenden so entwickelt, sondern es wurde durchaus beherzt eingegriffen. Die letzten ursprünglich dort lebenden Löwen wurden vor über 80 Jahren erschossen und in der Zwischenzeit dominierten Ananasfarmen das Landschaftsbild. Also ein Renaturierungsprojekt, wobei z.B. auch der Löwen-Nachwuchs medizinisch reguliert wird. Vorteil für den Besucher ist, dass die Big Five nicht lange auf sich warten lassen. Von den Lodges starten die Ausfahrten einmal ganz früh und einmal am Nachmittag. Die Fahrzeuge sind besetzt mit einem Range und einem Tracker. Der Ranger fährt, moderiert und funkt und der Tracker sucht Spuren. Die Ranger halten sich über Funk auf dem laufenden. So kommt man leicht zu den richtigen Stellen, um Löwen, Gepharde (oben), Elefanten, Nashörner und Nilpferde zu beobachten. Giraffen, Zebras und unterschiedliche Antilopenarten sind ohnehin zahlreich vertreten.
Die Tiere sind offensichtlich an Gäste und Autos gewöhnt und gut ernährt, so daß die Ranger wirklich nah auch an Löwen heran fahren. Wo es Sinn macht, steigt man auch und verfolgt Fährten zu Fuß. Hierbei wird jedoch zu äußerster Disziplin gemahnt und Tracker und Ranger sind sehr wachsam. Die Ranger wissen unglaublich viel über die Natur, die hier neben spektakulärem Großwild noch viel mehr zu bieten hat, z.B. eine äußerst vielfältige Vogelwelt.
Die Lodges sind sehr fein ausgestattet (unten ein Blick von der Terrasse der Mountain Lodge). Man wohnt in kleinen Häusern mit edler Ausstattung, großen Terrassen und einem kleinen Tauchbecken.
Man bucht quasi ein All-Inclusive-Paket, d.h. Essen, Getränke, Minibar etc. sind im üppigen Gesamtpreis inkludiert (außer bessere Weine und bestimmte Spirituosen). In der Küche werden regionale Akzente gesetzt, z.B. mit Antilopenfleisch, die Qualität ist etwas gemischt. Wobei das auch an den europäischen Geschmacksnerven liegen kann.
Insgesamt wirklich sehr empfehlenswert. Schon nach wenigen Ausfahrten hat man einen guten Überblick, falls man nicht Zeit und Geld für einen wochenlangen Aufenthalt dort hat. Und der Vorteil des etwas elitären Ansatzes ist, daß das Gebiet nicht überlaufen ist und Menschen und Tiere dort friedlich und ruhig zusammen leben.

Samstag, 28. November 2009

Reisebericht Südafrika: Kap der Guten Hoffnung

Bei einem Aufenthalt in Kapstadt ist natürlich ein Ausflug ans Kap der Guten Hoffnung ein Muß. Es gibt natürlich organisierte Ausflüge dorthin, flexibler ist man aber natürlich mit dem eigenen Mietwagen. Als Ausgangspunkt bietet sich hier Camps Bay an, von hier aus kann man über die M6 an der Küste entlang fahren.
Ein erster Stop lohnt sich in Llandudno an, eine sehr wohlhabende Wohnsiedlung mit prächtigen Häusern am Hang. Gut bewacht und wie es scheint bewußt für Touristen unattraktiv angelegt, d.h. es gibt keine Cafés, Restaurants und Bars am Strand. Dafür ist es angenehm ruhig und der Strand wird umrahmt von prächtigen runden Felsen (siehe Bild). Am besten sollte man früh dort sein, um einen der wenigen Parkplätze in Strandnähe zu ergattern.
Der nächste größere Ort ist Hout Bay, nicht besonders spektakulär, aber ebenfalls schön am mehr gelegen. Danach geht es weiter über eine Mautstraße, den Chapman's Peak Drive. Am Eingang muß man darauf achten, die gesamte Strecke zu bezahlen, sonst muß man nach einem Teilstück wieder umkehren. Die Straße bietet spektakuläre Ausblicke, einige Haltebuchten sind angelegt. Auf Steine achten, die Straße ist steil in die Bergwand gebaut (siehe Bild) und trotz umfangreicher Befestigungen kommt es immer wieder zu Steinschlag.
Die M6 führt weiter quer über die Halbinsel in die Bucht von Simon's Town. Mit etwas Glück kann man hier riesige Wale sehen, die recht dicht ans Land heran kommen. Hier lohnt sich auch ein Stop bei der Pinguinkolonie, die in einem Strandbereich lebt. Das Gebiet ist geschützt und die Kolonie gegen Eintritt zu besichtigen.
Die Landspitze des Kaps selbst ist ein Nationalpark. Am Eingang ist hier ebenfalls ein Eintrittsgeld fällig und der Park ist lediglich bei Tageslicht geöffnet. Allerdings gibt es hier auch einiges zu sehen, man kann an zahlreichen Punkten schöne kleine Wanderungen oder Spaziergänge machen. Der Nationalpark an sich ist wirklich sehr sehenswert. Überlaufen wird er nur am Schild 'Kap der Guten Hoffnung' und am Cape Point, den man zu Fuß oder mit einer kleinen Seilbahn erreichen kann.
Aufpassen sollte man mit den Pavianen (Baboons), diese können aggressiv oder auch sehr trickreich sein. Nicht annähern und Autotüren geschlossen halten. Auch hier kann man ggf. vor der Küste Wale sehen, aber auch andere Tiere wie den Vogel Strauß in freier Wildbahn (Bild unten). Man sollte die Entfernungen nicht unterschätzen. Die Straßen sind keine Autobahnen und wenn man sich in Ruhe umschauen möchte, sollte man morgens zeitig starten und kommt erst gegen Abend in die Stadt zurück, entweder auf dem gleichen Weg oder an der anderen Küste über Fish Hoek und die Southern Suburbs.

Mittwoch, 18. November 2009

Reisebericht Südafrika: Constantia und Stellenbosch

Von Kapstadt aus bietet sich ein Ausflug in die nahe gelegenen Weingebiete an. Landschaftlich und auch von der Architektur her fühlt man sich schnell an die Gegenden Napa und Sonoma Valley in Kalifornien erinnert. Besonders ist an Kapstadt, dass die Weingegend schon in der Stadt beginnt. Constantia ist nur einige Autominuten von der Innenstadt entfernt und bereits hier gibt es einige Weingüter zu besichtigen.
An der Constantia Wine Route liegt auch das Groot Constantia, ein prächtiges Weingut mit Verkostung und Shops und mehreren Restaurants. Auf einem Hügel liegt das Simons Restaurant, wo man schön essen und den heimischen Wein genießen kann.
Noch viel mehr Weingüter gibt es allerdings in der Umgebung von Stellenbosch. Auf dem Weg dorthin lohnt sich ein Stop bei Spier (Bild), auch international ein großer Name mit vielen prämierten Weinen.
Auch die Stadt Stellenbosch selbst sollte man besichtigen. Eine nette kleine Universitätsstadt mieten in den Weinbergen. Fährt man weiter in Richtung Franschhoek, sollte man bei Boschendal Halt machen. Dieses Weingut gibt es bereits seit 1685 und man kann hier sehr gut eine Pause einlegen, spazieren, Wein verkosten und im Restaurant eine Kleinigkeit essen.
Der nächste sehr nette Ort ist Franschhoek, wie der Name vermuten läßt ein Städtchen mit französischen Wurzeln, die man ihm heute noch anmerkt. In netten Cafés gibt es französisches Gebäck, die Hauptstraße lädt zum Schlendern ein. Auch hier kann man natürlich neue Weine kennenlernen. Richtung Küste führt von Franschhoek aus eine sehr schöne Paßstraße, die man unbedingt fahren sollte. Der Paß ist ein sehr schöner Aussichtspunkt, von dem man weit über die Hügel und in die Ebene schauen kann.
Insgesamt ist das Weingebiet bei Kapstadt mindestens ein Tagesausflug. Wer sich sehr dafür interessiert und mehr kennenlernen möchte, sollte allerdings lieber mehrere Tage einplanen und vielleicht auch auf einem Weingut übernachten. Viele Weingüter bieten Zimmer und Gastronomie an, teilweise auf sehr gutem Niveau. Eine nette Abwechslung zum pulsierenden Leben in Kapstadt.

Donnerstag, 5. November 2009

Reisebericht Südafrika: Kapstadt

Der Reise-Blogger hat sich zur Abwechslung mal wieder zu einem etwas exotischeren Ziel aufgemacht und berichtet über Südafrika, heute über Kapstadt. In Kapstadt tut sich derzeit einiges, alles fiebert auf die WM 2010 zu. Um zumindest für den Laien sieht es auch so aus, als würde das meiste rechtzeitig fertig werden, inlusive des dafür nicht ganz unwichtigen Stadions.
Weiterer positiver Nebeneffekt ist die nach Aussagen von Einheimischen verbesserte Sicherheit in der Stadt. Schon jetzt ist eine starke Präsenz der Polizei zu sehen, tagsüber kann man sich zumindest in den inneren Bereichen der Stadt auch zu Fuß frei bewegen. Wenn es dunkel wird, sollte man allerdings besser mit dem Auto fahren. Für Kapstadt sollte man einige Tage einplanen. In der Stadt selbst gibt es einiges zu sehen bzw. auch einige Strände, an denen man die Sonne geniessen kann. Und auch als Ausgangspunkt für Ausflüge ist Kapstadt sehr geeignet. Am besten nimmt man sich aus diesem Grund einen Mietwagen, am besten und günstigsten schon von zuhause aus buchen. Die Stadt ist zudem recht großflächig und öffentliche Verkehrsmittel im europäischen Sinne gibt es eigentlich nicht. Die von den Einheimischen oft genutzten Sammeltaxis sind sehr voll (vorher fahren sie nicht los) und auch nicht so besonders sicher vor Taschendieben. Und sie fahren auf Routen, die für Außenstehende nur schwer zu durchschauen sind. Wer es ganz nach europäischen Standards im Urlaub mag, ist im Radisson Blu Hotel Waterfront gut aufgehoben (oben im Bild links hinter dem Stadion, Zimmer im anderen Bild). Das Essen ist gut, aber man kann z.B. auch wenige hundert Meter weiter rechts auf der Beach Road bei Wakame einen Sundowner trinken und hervorragend Sushi essen. Vom Radisson aus gibt einen kostenlosen Shuttle-Service zur Victoria & Alfred Waterfront. Die Waterfront ist eine Vergnügungs- und Shoppingcenter nach besten internationalen Standards. Hier wurden alte Lagerhallen sehr geschickt modernisiert und umgebaut. In den Malls findet man alle internationalen Ketten und fühlt sich spontan in die USA versetzt. Es gibt ein interessantes Aquarium mit Haien und vielen weiteren Fischen, die man vor der Küste Südafrikas findet. Außerdem legen hier die Ausflugsboote nach Robben Island ab, sozusagen das Alcatraz von Kapstadt auf dem Nelson Mandela lange gefangen gehalten wurde. Das ist zwar alles nett und hübsch (und sicher), hat allerdings mit dem 'wirklichen Kapstadt' nicht allzu viel zu tun. Die Verbindung zwischen alt und neu wird spannender, wenn man in die Innenstadt geht, in die Long Street mit ihren zahlreichen originellen Geschäften, Restaurants und Bars und dann noch in die Verlängerung, die Kloof Street. Hier ist eher die kreative und urbane Szene zuhause, ein völlig anderes Bild als an der Waterfront. Ein sehr empfehlenswertes Restaurant für Freunde der asiatischen Küche in dieser Gegend ist das Haiku, 58 Burg St (rechtzeitig reservieren). Zum Frühstück oder für einen Snack tagsüber (abends geschlossen) ist das Manna Epicure, 151 Kloof St die richtige Adresse. Hier gibt es wahnsinnig leckere Eierspeisen mit frischem selbstgebackenen Brot und hervorragenden Café und frische Säfte. Als Hotel in dieser Ecke ist das Hippo Boutique Hotel zum empfehlen (Bild).
Die Zimmer sind modern und großzügig gestaltet und haben Holzböden. Das Auto kann man bequem hinter dem Haus parken. Für den Ausflug an den Strand muß man nur einmal über den Hügel fahren und kommt so nach Camps Bay oder and die beliebten Strände Clifton I-IV (beliebt, weil windgeschützt). Caps Bay hat eine lange Uferpromenade mit einer ganzen Reihe von Cafés und Restaurants. Etwas dahinter und trotzdem mit Meerblick liegt das Restaurant Codfather, 37 The Drive. Hier gibt es keine Karte sondern man sucht sich seinen Fisch aus, der dann gebraten wird.
Über Camps Bay trohnt der Lios Head, ein Berg mit der dem Namen entsprechenden Form. Einfacher als diesen erreicht man den niedrigeren Gipfel des Signal Hill mit dem Auto, auch hier hat man einen guten Überblick. Bei gutem Wetter gehört natürlich ein Ausflug auf den Tafelberg mit dazu. Für hardgesottene als Wanderung (mit angemessener Kleidung) oder aber mit der Seilbahn, wenn man keinen kompletten Tagesausflug daraus machen möchte.

Dienstag, 3. November 2009

Reisebericht Österreich: Melk

Das Stift Melk ist ein beliebtes Ausflugziel für Wien-Touristen. Das Benediktinerkloster liegt imposant auf einem Hügel, von dem aus man einen herrlichen Blick über die Landschaft entlang der Donau hat. Die Geschichte des Klosters geht bis in das 11. Jahrhundert zurück. Seit dieser Zeit wurde es allerdings oft umgestaltet und erweitert, freiwillig oder auch unfreiwillig nach einem verherrendem Feuer. Das Kloster in seiner heutigen Form ist im Barockstil erbaut. Die Länge seiner Hauptachse beträgt etwa 320 Meter.
Wenn man aus der kleinen Altstadt von Melk herauf blickt und dann hinauf wandert, wird einem noch einmal deutlich bewußt, wie riesig die Anlage ist. Für die Besichtigung des Klosters sollte man sich am besten einer Führung anschließen und vorher oder nachher noch durch den Klostergarten spazieren. Die Führung beginnt mit einem Rundgang durch das Museum, in welchem die Geschichte des Stifts Melk erläutert wird. Die Ausstellung ist modern aufbereitet und wirklich gut gemacht. Sie befindet sich im Gästetrakt des Klosters, der in früheren Zeiten häufig auch kaiserlichen Besuch beherbergte. Auch, weil es nicht viele Gebäude gab, die standesgemäß Raum für das gesamte Gefolge boten. Sehr interessant ist auch die Bibliothek, die sehr alte Handschriften und Bände beinhaltet. Zum Abschluss der Führung gelangt man in die prächtige Stiftskirche. Auch heute noch leben etwa 30 Mönche im Kloster, allerdings eine verschwindend geringe Zahl im Vergleich zu früheren Zeiten und zur Größe des Stifts. Ein Teil der Gebäude werden für eine Schule genutzt, an der teilweise auch die Mönche unterrichten. Wenn man es einrichten kann, ist eine Tour nach Melk oder ein Abstecher von der Reiseroute durchaus lohnenswert. Man sollte allerdings schon einige Stunden einplanen.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Reisebericht Österreich: Linz

Linz ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich und außerdem auch europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2009. Das hat zur Folge, dass in diesem Jahr ein besonders umfangreiches kulturelles Programm geboten wird. Wobei insbesondere das Angebot an Museen für eine Stadt dieser Größe (etwa 190.000 Einwohner) ohnehin spektakulär ist. Zu nennen sind hier z.B. das Ars Electronica Center, in welchem interaktive Installationen im Mittelpunkt stehen, die einen Ausblick auf die Zukunft aus technisch gestalterischer Perspektive geben. Das Lentos Kunstmuseum wiederum ist eines der bedeutendsten zeitgenössischen Museen Österreichs. Es verfügt über einen beachtlichen eigenen Bestand, zum Teil noch aus der 'Neuen Galerie der Stadt Linz' als Vorgänger. Wechselnde Sonderausstellungen ergänzen dieses Repertoire.
Eigentlich ist Linz sehr stark industriell geprägt, man riecht es bereits wenn man sich der Stadt nähert. Das vergißt man allerdings leicht, wenn man durch die gepflegte Innenstadt schlendert und dort einkehrt, z.B. im Restaurant Herberstein. Das mit einer Gault Millau Haube ausgezeichnete Restaurant bietet eine modern interpretierte österreichische Küche in gepflegt-gemütlicher Atmosphäre. Allerdings merkt man (auch) hier, dass eine Haube kein Michelin-Stern ist, dafür fehlt es doch an Raffinesse. Einen schönen Überblick über die Stadt gewinnt man auf dem Pöstlingberg. Die Anfahrt zu diesem Aussichtspunkt sollte man unbedingt per Straßenbahn machen. Die spezielle Bergstraßenbahn kämpft sich den steilen Berg hoch, von dem man schließlich einen tollen Ausblick über die Altstadt und auch den industriellen Teil genießen kann.
Die beste Übernachtungsmöglichkeit ist sicherlich das Hotel Spitz, nahe der Donau auf der Seite des Pöstlingberg gelegen. Solide und mit einem netten Restaurant ausgestattet ist das Marriott Courtyard, am Europaplatz auf der Altstadtseite gelegen. Allerdings mit dem für die Häuser dieser Kette typischen Plüsch-Stil, die Zimmer sind schon etwas verwohnt und eher einfach ausgestattet. Eine Tageskarte für Straßenbahn und Bus ist eine lohnenswerte Investition, für die Fahrt auf den Pöstlingberg braucht man hier eine spezielle etwas teurere Variante.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Reisebericht Österreich: Baden bei Wien

Wenn man etwas länger in Wien zu Besuch ist, lohnt sich auf jeden Fall ein Ausflug in die 'Biedermeierstadt' Baden in Niederösterreich.
Mit dem Auto ist man nicht länger als eine halbe Stunde dorthin unterwegs. Etwas beschaulicher ist die Reise mit der 'Badener Bahn', einer Straßenbahn, die von der Oper in Wien bis nach Baden fährt. Der Ausblick während der Fahrt ist allerdings nicht durchwegs idyllisch, sondern eher durch Vorort- und Industriecharme geprägt.
Der Ort hatte schon in der Römerzeit Bedeutung aufgrund seiner Schwefelquellen. Im 15. Jahrhundert erlangte Baden Stadtrechte. Kaiser Franz I verbrachte im 18. Jahrhundert die Sommermonate in Baden und machte die Stadt zu seiner Sommerresidenz. Die heutige Architektur der Stadt ist durch Bauten im Stil des Biedermeier aus dem 19. Jahrhundert geprägt.
Auch heute noch ist Baden einer der bedeutendsten Kurorte in Österreich und verfügt über eine großzügig angelegte Therme. Beginnen sollte man seine Besichtigungstour in der schönen Altstadt. Am Hauptplatz mit der Dreifaltigkeitssäule in der Mitte kann man gut bei einem Café das Treiben in der Innenstadt beobachten. Dort ist zwar Betrieb, aber es ist im Vergleich zur Großstadt Wien trotzdem angenehm ruhig. Sehr sehenswert ist zudem das Rosarium. Hier gibt es auf einem großen Freigelände eine Vielzahl von Rosenarten zu bewundern, zu den Rosentagen im Mai/Juni besichtigen alleine deshalb tausende Rosenfreunde aus aller Welt die Stadt.
Sehenswert sind zudem das Casino und der Kurpark (Bild). Der Kurpark zieht sich entgegen dem, was man gemeinhin von einem Kurpark erwarten würde, steil den Berg hinauf und ist im oberen Teil wesentlich wilder als um das Casino herum. Hier kann man einige Stunden spazieren, ohne dass es langweilig wird und dabei den herrlichen Ausblick auf die Stadt geniessen.

Sonntag, 27. September 2009

Reisebericht Schweiz: Bern

Wahrscheinlich ist das nicht jedem bewußt, aber die oft als etwas provinziell und langweilig verufene Hauptstadt der Schweiz ist durchaus ein populäres Reiseziel. Und das nicht ohne Grund. Mit gut 120.000 Einwohnern ist Bern die viertgrößte Stadt der Schweiz. Ihre Ursprünge gehen in das 13. Jahrhundert zurück. 1848 wurde die Schweiz zu einem Bundesstaat vereint und Bern danach zur Hauptstadt, wobei die Schweizer sehr stark darauf achteten, dass Bern keine dominierende Rolle einnehmen konnte.
Durch Bern fließt die Aare, in die hügelige Landschaft eingebettet, teilweise in einer tiefen Schlucht. Das Wasser hat eine intensive grüne Farbe, was dem Stadtbild einen ganz eigenen Charakter verleiht.
Die Altstadt von Bern ist wirklich sehr sehenswert. Sie ist sehr gut erhalten und Weltkulturerbe der UNESCO, u.a. weil es der Stadt gelungen ist, das historische Stadtbild zu erhalten und sich zugleich zu einer modernen Stadt zu wandeln. Die spektakulärste Straße in der Altstadt ist die Kramgasse und deren Verlängerung, die Gerechtigkeitsgasse. Hier gibt es eine umfangreiche historische Bausubstanz und die für die Altstadt bezeichnenden Lauben, d.h. die Gehwehe sind überbaut und so auch gut bei Regen nutzbar. Vom Zentrum der Altstadt hinunter über die Gerechtigkeitsgasse gelangt man zur Nydeggbrücke über die Aare und damit zum Bärengraben, der gerade in der Sanierung befindlichen Heimat der Berner Bären.
Auf der anderen Seite gelangt man über die Straße 'Große Muristalden' hinauf zum Ortsteil Schosshalde. Dieser Teil ist durch sehr schöne Villen geprägt. Linker Hand gelangt man zu Rosengarten, von dem aus man einen sehr schönen Blick auf die Altstadt hat. Zudem gibt es hier ein nettes Restaurant mit einem herrlichen Blick in den Park.
In der Altstadt gibt es zahlreiche schöen Cafés, aber wenn man bei guter Sicht das Alpenpanorama geniessen möchte, schränkt sich die Auswahl etwas ein. Sehr schön ist der Ausblick von der Terrasse des Hotel Bellevue, gleich neben dem Sitz der Schweizer Regierung. Das Hotel selbst versprüht etwas antiquierten Charme und viele Touristen schreckt das altehrwürdige Ambiente wahrscheinlich eher ab. Mit dem Ergebnis, dass man gut einen Platz findet, hervorragend bedient wird und zudem eben das herrliche Alpenpanorama geniessen kann. Bern ist sicherlich kein Reiseziel für mehrere Wochen, aber auf jeden Fall eine lohnenswerte Station bei einer Reise durch die Schweiz.

Sonntag, 20. September 2009

Reisebericht Slowakei: Bratislava

Bei den 'neuen' kleinen Ländern in Osteuropa kommen viele Leute durcheinander: welche Länder gibt es überhaupt, wo ist Slowenien, wo ist die Slowakei etc. Bratislava jedenfalls ist die Hauptstadt der Slowakei und mit etwa 450.000 Einwohnern auch die unangefochtene Metropole der Slowakei. 2009 wurde hier auch 
der Euro eingeführt, was natürlich eine große Erleichterung darstellt. Die prächtigen Gebäude der Stadt deuten auf eine bewegte Geschichte hin. Die Stadt wurde lange Zeit im Spannungsfeld zwischen Wien und Budapest hin- und hergezogen und war immer so etwas wie der 'kleine Bruder' in der Allianz von Österreich und Ungarn.  
Die Besichtigung startet man am besten mit einem Rundgang durch die Altstadt (im Bild die bequeme Variante). Das Stadtbild erinnert dort ein wenig an Prag vor ein paar Jahren. Einige Gebäude und Palais sind schon aufwendig saniert, andere Häuser zeigen noch dringenden Renovierungsbedarf. Im Gegensatz zu Prag ist es jedoch angenehm ruhig in der Innenstadt, auch am Wochenende. Bratislava gehört noch nicht zum Pflichtprogramm für jede Europa-Rundreise von Amerikanern, Chinesen oder Japanern. Ein guter Ausgangspunkt ist der Martinsdom (Öffnungszeiten beachten, hier gibt es ab 11.30 eine Mittagspause). Gegen etwas Eintritt kann man nicht nur den Dom, sondern auch eine Ausstellung mit historischen Gewändern und Kirchenschmuck besuchen, auf jeden Fall lohnenswert. Für den weiteren Rundgang sollte man ausreichend Zeit einplanen. Es gibt sehr viele schöne Stadtpalais, wie das Palais Zichy, das Palais Palffy, das Palais de Pauli anzuschauen. Sehenswert ist auch das alte Rathaus, die Apotheke zum Roten Krebs und natürlich (neuer) das Nationaltheater. Es gibt zahlreiche Cafés, die zu einer Rast einladen. Z.B. zentral in der Straße Venturska 1 gelegen das Lancia Café (wie die Automarke), recht stylish. Nach der Altstadt lohnt sich ein Blick
auf das 'modernere' Bratislava des 20. Jahrhunderts. Am besten startet man dafür im Norden der Altstadt an der 'Brücke der Liebenden'. Hier befindet sich ein ehemaliges Schuhgeschäft der Firma Bata (heute die Boutiqe Alizé), welches 1930 vom Architekten Karfík erbaut wurde (Bild), ein sehr fortschrittlicher Entwurf. Von hier aus geht man am besten weiter die Straße Sturova hinunter, wo man an einigen Gebäuden aus der Zeit des Jugenstils vorbei kommt, z.B. der alten Markthalle. Monumental wirkt auch die ehemalige Nationalbank, ein Gebäude aus dem Jahr 1939. Weiter unten an einem kleinen Park sollte man einen Abstecher nach links machen. Dort in der Gasse Alzbetinska befindet sich das sog. Blaue Kirchlein, Jugendstil 
in Reinform. Die Farbgebung erinnert fast an eine griechische Kapelle. Sie wurde 1913 nach Plänen des u
ngarischen Architekten Lechner erbaut und erstrahlt inzwischen (wieder) in voller Pracht (Bild). Weiter unten gelangt man an die Donau. Leider gibt es hier keinen Boulevard oder schönen durchgehenden Weg, sondern man kann sich nur ein einigen Stellen durchkämpfen. Von hier unten hat man einen guten Blick auf die Burg, die hoch über der Donau liegt und dem Volksmund nach wie ein umgekipptes Ehebett aussieht. Für den Weg auf den Burgberg und die Besichtigung muss man sich allerdings einige Stunden extra Zeit nehmen. Über die Donau führt zentral eine große moderne Brücke (Novy Most). Gegenüber der Altstadt befindet sich eine große Besichtigungsplattform auf einem Brückenpfeiler. Dort drin ist das sog. Ufo, eine Café, Bar & Club mit einer tollen Aussicht. Etwas weiter weg von der Innenstadt auf der anderen Seite der Donau liegt das moderne Shopping-Center Aupark. Für die Bevölkerung ein wichtiger Anziehungspunkt, aber nichts wesentlich anderes als in anderen Großstädten auch.  Zur Entspannung bietet sich eine Fahrt mit der Straßenbahn an, mit der man auch in das normale Bratislava gelangt, größtenteils durch mittlerweile häufig bunt gestrichene Plattenbauten geprägt ...






Dienstag, 15. September 2009

Reisebericht Kroatien: Opatija

Opatija liegt knapp 20 km von Rijeka entfernt in der Kvarner Bucht. Der früher auch Abbazia genannte Ort ist einer der traditionsreichsten Fremdenverkehrsorte Kroatiens. Das Stadtbild ist geprägt durch die Gründerzeit-Architektur mit mondänen Villen. Die 1884 eröffnete Eisenbahnlinie Wien-Rijeka mit Halt in Opatija brachte entgültig den Aufschwung zum führenden Seebad der Donau-Monarchie, mit Gästen nicht nur aus Österreich-Ungarn, sondern aus ganz Europa. So machte auch der deutsche Kaiser Wilhelm II hier Urlaub.
Mit dem Niedergang der Donau-Monarchie 1918, danach der Übergabe an Italien und schließlich nach 1945 an Jugoslawien ging auch Umfang und Niveau des Tourismus zurück, die prächtigen Anwesen verfielen teilweise oder wurden umgewidmet. Die sozialistische Bewirtschaftung nach 1945 trug nicht eben zu einer Verschönerung des Ortes bei. In den vergangenen Jahren wurde viel saniert und investiert, so daß der Ort inzwischen wieder sehr schön aussieht. Gleichwohl sind viele Villen besonders innen noch etwas heruntergekommen, oft befinden sich einfache Hotels und Pensionen darin.

Unbedingt sollte man auf dem Lungomare gehen, einem etwas 12 Kilometer langen Steinweg direkt am Meer. Dieser Weg ist keine breite Promenade im klassischen Sinne, sondern ein schmaler durchaus individuell mit Steinen und Platten belegter Fußweg. Dafür aber eben direkt am Wasser. Über den Lungomare erreicht man von Opatija aus Lovran, ebenfalls ein sehr schmucker Ort mit prächtigen Anwesen. Ruhig direkt am Meer sitzt man z.B. in dem kleinen und unspektakulären Café Orange in Lovran.

Von Opatija aus Richtung Rijeka gelangt man auf dem Lungomare in den Ortsteil Volosko. Hier kann man abends sehr schön in einem der Cafés oder Restaurants an der kleinen Marina den Tag ausklingen lassen.

In Opatija selbst gibt es natürlich auch reichlich Lokalitäten. Nett tagsüber für einen Café zwischendurch ist das Café Mimoza, M. Tita 71, etwas den Berg hoch gelegen. Von einer Terasse hat man einen schönen Ausblick über das Meer. Abends unten am Hafen die Bar Hemingway oder auch eine Bar direkt gegenüber. Vorsicht bei Cocktails, die werden hier doch vorrangig auf Sirupbasis erstellt.

Nach Ansicht vieler Reisender das beste Hotel in Opatija ist das Miramar. Auch nicht ohne Grund. Viele Hotels hier sind wie gesagt in etwas verblichenen Gebäuden angesiedelt. Oder sind renoviert, liegen aber nicht direkt am Meer (wie die an sich schönen Hotels Bristol oder Astoria). Oder aber sind staatlich bewirtschaftete Luxushotels, die immer noch einen leicht sozialistischen Charme haben. Das Miramar ist in österreichischem Besitz und auch so gemanaged. Ein Großteil der Gäste sind ebenfalls aus Österreich. Die Zimmer mit Meerblick sind traumhaft (Bild oben und unten), innen eigentlich besser, als es auf dem Bild aussieht. Bei allem was nicht mit 'herrlichem Meerblick' beschrieben ist, sollte man vorsichtig sein, wenn man wert auf einen schönen Ausblick legt. Sonst kann es auch schon mal die nächste Wand sein. Das Hotel wirkt auch nicht überlaufen wenn es ausgebucht ist. Das Haupthaus ist eine sanierte alte Villa, in ähnlichem Stil wurden neue Villen drum herum gebaut. In der Mitte ist ein Spa mit Innen-/Außenpool und ein herrlicher Park. Über einen kleinen Übergang über den Lungomare gelangt man an den hoteleigenen Felsstrand mit bequemen Liegen. Die Anti-Handtuch-
Reservierungspolitik des Hauses wird zwar nicht ganz konsequent durchgezogen, aber zeigt schon positive Auswirkungen. Das Frühstücksbuffet ist sehr schön, das Abendessen, welches quasi zwangsweise mit zum Programm gehört, ist gut aber nicht hervorragend. Der österreichischen 'Haubenkoch' verwendet einheimische Zutaten, wahrscheinlich aber auch durch die Menge fehlt es aber etwas an Finesse. Und Käse sollte artgerecht in der Vitrine gehalten werden, und nicht bei 30 Grad an der Luft. Suppen schmecken doch eher fix-fertig und aufgefrischt, sehr gut ist hingegen der Fisch, der i.d.R. frisch vom Markt aus Rijeka kommt.
Opatija ist unbedingt eine Reise wert, man kann hier herrlich die ruhige Adria und den Charme der vorletzten Jahrhundertwende geniessen.

Freitag, 11. September 2009

Reisebericht Kroatien: Rijeka

Rijeka liegt an der kroatischen Küste in der Kvarner Bucht. Die Stadt ist der Verkehrsknotenpunkt der Region mit einem traditionell bedeutsamen Hafen und dem Flughafen, der in den Sommermonaten auch von vielen Charterflügen und Billigfliegern angesteuert wird. Die Ursprünge der Stadt reichen zurück bis ins alte Rom. Die Römer errichteten hier aufgrund der guten strategischen Lage einen Militärstützpunkt. Einige Jahrhunderte später bauten die eingewanderten Kroaten auf den Grundmauern des Stützpunkts die Festung Trsat.
In der Nähe des Hafens befinden sich die sehenswerten Markthallen. Vormittags wird hier eine große Auswahl an Fisch, Fleisch und Gemüse feil geboten.
Einen Rundgang durch die Altstadt beginnt man am besten am Uhrturm in der Fußgängerzone, am Korzo. Durch den Durchgang des Uhrturms (Bild) kommt man zum Alten Rathaus aus dem 16. Jahrhundert. Alte Gassen ziehen sich weiter den Berg hinauf, sehenswert ist die Festung Trsat und der Blick über die Stadt. So sieht man allerdings auch den großen und weniger schönen Teil von Rijeka mit zahlreichen häßlichen Hochhäusern. Zurück unten in der Altstadt am Korzo kann man gut in einem der vielen netten Cafés entspannen. Für Ausflüge ist Rijika sicherlich ein verkehrsgünstiger Ausgangspunkt. Wenn man auch die Zeit vor Ort geniessen möchte, gibt es allerdings zahlreiche schönere Möglichkeiten an der Küste.

Montag, 7. September 2009

Reisebericht Wien: Asiatische Restaurants

In Wien gibt es eine Vielzahl asiatischer Restaurants mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten was die Küche betrifft. Da unterscheidet sich Wien nicht wesentlich von anderen Großstädten. Wie woanders auch, gibt es viele einfache China-Restaurants in denen alles recht ähnlich schmeckt und eine Reihe von Japanern, die vorrangig Sushi anbieten. So z.B. die einfache Kette Akakiko.
Es gibt aber auch wirklich individuelle Asia-Restaurants in Wien, die besonders sind und besonders kochen und die man eben nicht woanders auch so ähnlich findet. Hier eine subjektive Auswahl:

Benkei, Ungargasse 6 im 3. Bezirk
Das japanische Restaurant Benkei ist wirklich besonders. Man fühlt sich sofort nach Japan versetzt, das Restaurant ist eine komplett andere Welt und die eher häßliche Umgebung von Ungargasse und Landstraße ist schnell vergessen. Es wurde quasi ein japanisches Haus in das Erdgeschoss gezimmert. Es gibt eine Sushi-Bar und einen Restaurant-Raum mit japanischen und europäischen Tischen.
Die Getränke werden an einer Art Küchenzeile zubereitet, alles wirkt überhaupt sehr familiär und angenehm ruhig. Die Köchin kommt gerne raus, und erzählt auf Englisch etwas zu den Gerichten. Sushi und Sashimi sind von ganz hervorragender Qualität. Man sollte aber ruhig auch andere Spezialitäten probieren, denn die japanische Küche hat weitaus mehr zu bieten. Interessant sind auch die anderen Spezialitäten, z.B. der frische Spinat oder auch etwas Tapas-ähnliche Garnellentaschen mit einer würzigen Soja-Ingwersauce (Satsuma Age). Lecker auch ein selbst gemachtes Eis mit grünem Tee, welches mit pulverisiertem Tee zubereitet wird. Dies gibt es aber wohl nicht immer.

Goldene Zeiten, Dr. Karl Lueger Platz 5, 1. Bezirk
Das Restaurant Goldene Zeiten kann man sicher als den Top-Chinesen in Wien bezeichnen. Mit der eingangs beschriebenen 'China-Taxi-Küche' hat dieses Restaurant nichts zu tun, das ist ein komplett anders Niveau. Auch preislich allerdings, dessen muss man sich bewußt sein, wenn man dort hin geht. Selten so guten Thunfisch gegessen, sowohl ganz roh, als auch leicht angebraten. Die Räumlichkeiten sind grandios, hohe Räume und liebevoll modern und doch gemütlich dekoriert. Die Chefin dirigiert das Personal, bestimmend aber gastfreundlich, der Chef arbeitet in der Küche und kreiert wirklich tolle Gerichte.

Indochine 21, Stubenring 18, 1. Bezirk
Das Indochine ist ein Highlight, wenn man asiatische dominierte Fusion Küche sucht. Bzw. ausprobieren möchte. Hier werden wirklich eigenwillige Kreationen und Kombinationen angeboten, aber durchweg in sehr guter Qualität zubereitet. Unbedingt testen, am besten bei einem Mittagsmenü. Diese kosten pro Gang EUR 9,-, was für dieses tolle Restaurant wirklich günstig ist. Die Gänge sind zudem einzeln bestellbar.

YOHM, Petersplatz 3, 1. Bezirk
Das YOHM ist organisatorisch unter dem gleichen Dach wie das Indochine aufgehängt und bietet kulinarisch eine Reise durch verschiedene Länder und Regionen Asiens an, also eine Art asiatische Metropolenküche. Sehr gut zubereitet, in ähnlicher Qualität wie im Indochine, auch preislich gehobenes Niveau. Dazu gibt es eine erlesene, österreichisch dominierte Weinauswahl, zu den Menüs empfiehlt sich die Weinbegleitung. Zugleich auch ein Platz in der Innenstadt nach dem Motto 'sehen und gesehen werden'.

Kim kocht, Lustkandlgasse 4-6, 9. Bezirk
Kim kocht ist für viele der Lieblings- und Topasiate in Wien, und das völlig zurecht. Die Küche ist wirklich kreativ und wird von Kim mit höchstem Qualitätsanspruch an Zutaten und Zubereitung gemanagt. Das Restaurant ist nur Dienstag bis Freitag geöffnet, mehr Tage die Woche wäre der Perfektionsanspruch wahrscheinlich auch kaum durchzuhalten. Denn das Restaurant ist trotz des großen Erfolgs persönlich geblieben. Abends muß man oft lange vorher reservieren, mittags kann man nicht reservieren aber auch die etwas einfacheren Gerichte die es als vergleichsweise sehr günstiges Mittagsmenü gibt, sind sehr zu empfehlen!

Montag, 31. August 2009

Reisebericht Wien: Kaffeehäuser

Wien ist für viele Dinge berühmt. Eine Berühmtheit sind seine Kaffeehäuser. Und das nicht ohne Grund. Man könnte meinen, diese seien inzwischen alle zu Touristenfallen mutiert. Aber dem ist nicht so. Klar, einige liegen so sehr auf den einschlägigigen Touristenrouten, dass deren Anteil recht hoch ist. Aber selbst solche Kaffeehäuser werden auch immer noch auch von Einheimischen aufgesucht. Und wenn man selbst als Besucher der Stadt da ist, muß man eben auch damit rechnen, dass noch andere auch dort sind. Hier eine kleine Auswahl:

Café Sperl, Gumpendorfer Str. 11, 6. Bezirk. Das Sperl ist unbedingt einen Besuch wert. Das Kaffeehaus gibt es seit 1880 und über Generationen hinweg wurde das Flair (und die Patina) gepflegt. Die Einrichtung wurde nur äußerst behutsam saniert, in der Atmosphäre fühlt man sich so sofort einige Zeit zurück versetzt. Immer noch nutzen viele Wiener das Café als erweitertes Wohnzimmer, wenn auch die Preise schon die touristische Attraktiviät reflektieren.

Café Schwarzenberg, wie der Name schon sagt am Schwarzenbergplatz am Ring gelegen (1. Bezirk). Von der Einrichtung her sicherlich ein Klassiker unter den Wiener Kaffeehäusern. Die Kellner leicht grantig, wie der Wiener sagt, am Nachmittag und Abend teilweise mit musikalischer Untermalung. Hier versucht man, einer Tradition gerecht zu werden. Aber sehr belebt und toll von der Einrichtung, deshalb auf jeden Fall einen Besuch wert.

Café Weimar, Währinger Straße 68 im 9. Bezirk, Nahe bei der Volksoper. Dieses ebenfalls traditionelle Café unterscheidet sich von der Atmosphäre deutlich vom Schwarzenberg. Alles ist wesentlich ruhiger und entspannter. Das mag unmittelbar vor eine großen Aufführung an der Volksoper anders sein. Die Kellner sind sehr freundlich, es gibt sehr gepflegte Speisen. Im übrigen ist es ein Irrglaube, daß Kaffeehäuser nur für Café und Mehlspeisen da sind. In den meisten kann man gut frühstücken, und herzhaft zu Mittag oder zu Abend essen. Guten Café gibt es natürlich trotzdem.

Café Korb, Brandstätte 9 Ecke Tuchlauben im 1. Bezirk. Bei milden Temparaturen draußen ein sehr schöner Platz, um das Treiben in der Innenstadt zu beobachten. Es liegt auf jeden Fall an einer der Hauptrouten der Fiaker. Drinnen eher unspektakulär, von schlichtem Charme. Von den Mehlspeisen sehr zu empfehlen ist hier der Scheiterhaufen. Der Boden wird aus alten Semmeln gemacht, in der Mitte befinden sich feine Apfelscheiben und Rosinen und oben wiederum Semmelscheiben, die mit Hilfe von Eiern ganz fest gebacken werden. Das ganze wird auf einem Teller mit etwas Himbeersirup angerichtet. Eine wirklich eigenwillige Wiener Spezialität.

Café Landtmann, Dr. Karl Lueger-Ring 4 im 1. Bezirk, am Ring direkt neben dem Burgtheater. Das Landtmann ist eine Institution seit Generationen und ist immer noch fest in der Hand der Repräsentanten von Wirtschaft und Politik. Morgens gleich herrscht hier reger Betrieb, Wichtige und Wichtigtuer nehmen ihr Frühstück ein und besprechen sich dabei.
Wirklich legendär sind die Kellner. Hier sind sie wirklich grantig. Aber flott und professionell, und auf ihre Art schon wieder eine angenehme Mischung. Das Essen hat solide Qualität. Am besten reservieren.

Café Dommayer, Dommayergasse 1 / Ecke Auhofstraße, 13. Bezirk. Das Café Dommayer liegt etwas außerhalb, zwar nicht allzu weit vom Schloß Schönbrunn aber doch deutlich abseits der üblichen Touristenpfade. Das Innere ist vorsichtig restauriert, Kronleuchter und dunkelrote Plüschpolster sorgen für einen gediegenen Charme. Inzwischen gehört das Café mit in die Gruppe der Kurkonditorei Oberlaa, eine Art Minikette von Konditoreien. Das tut der guten Qualität der Speisen und Getränke jedoch keinen Abbruch.

Café Prückel, Stubenring 24 (Luegerplatz), 1. Bezirk. Das Prückel ist ein traditionelles Ringstraßencafé, welches auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken kann. Das Kaffeehaus noch immer ein sehr beliebter Treffpunkt, ohne Reservierung ist teilweise kaum ein Platz zu ergattern, schon gar nicht im Sommer auf der Terrasse. Einrichtung und Kellner haben eine ordentliche Patina, man hat auch hier das Gefühl, dass die Zeit für einige Jahrzehnte stehen geblieben ist. Etwas charmebefreit ist hingegen der Nichtraucherbereich. Übrigens nicht der einzige Fall, in dem das so ist. Nichtraucher werden in der Wiener Gastronomie so teilweise auf subtile Art diskriminiert.

Samstag, 29. August 2009

Reisebericht: Langenlois, Loisium Hotel, Loisium Weinwelt















Wenn man sich dem liebenswerten aber etwas verschlafenen Ort Langenlois nähert, sieht das Loisium und das Loisium Hotel auf den Hügeln am Rande des Ortes ein wenig aus wie ein UFO welches im Weinberg galandet ist. Sehr futuristisch im Vergleich zur eher traditionellen Architektur im Ort, aber dennoch geschickt in die Landschaft eingegliedert.
Die Lage ist phantastisch, perfekt, wenn man Ruhe und Erholung sucht. Der Pool ist schön lang, gut geheizt, im Hochsommer nicht unbedingt ein Vorteil wenn man sich erfrischen möchte. Sehr schön, sicher auch im Winter, ist das Spa. Dort wird ein breites Spektrum an Behandlungen mit Wein und Aveda-Produkten angeboten. Es gibt eine Sauna und die Räume sind perfekt gestaltet, um auszuspannen.

Am Nachmittag bietet das Hotel ein kleines Kuchenbuffet an. Die Kuchen sind von eher durchschnittlicher Qualität, nicht die Krone österreichischer Konditorkunst.
Im Restaurant wird auf gutem gehobenen Niveau österreichische Küche präsentiert. Solide und fein, aber keine Spitzenküche. Die Weinempfehlungen passen gut, der Schwerpunkt liegt auf den Produkten der Region, was auch Sinn macht. Der Service war zumindest bei großem Andrang etwas überfordert, Weine und Gänge waren nicht perfekt synchronisiert. Überhaupt ist der Service im Hotel etwas schleppend, vielleicht fehlt deshalb auch der fünfte Stern in der klassischen Hotelklassifizierung. Wenn das Personal aufmerksamer wäre und häufiger Dinge weg räumen und Getränke und Speisen anbieten würde, gerade in den Außenbereichen, so ließe sich der Umsatz sicher steigern. Wobei der Umsatz insgesamt schon gut sein wird, günstig ist das Haus nämlich nicht gerade. Aber auf jeden Fall ein besonderer Ort und eine Reise wert!
















Wenn man schon vor Ort ist, kommt man um eine Besichtigung der Loisium Kellerwelt nicht herum. Diese Führung mit Audioguides ist wirklich überraschend umgesetzt. Man geht nicht einfach durch Weinkeller, sondern auch durch eine Art Freilichtmuseum, in dem das historische Landleben dargestellt wird. Etwas befremdlich ist der Anfang mit einer aufwendigen Wasserinstallation. Etwas weniger EU-Fördergelder hätten an dieser Stelle nicht geschadet ... Etwas werblich wird es zum Ende hin, wo die Wein und Sektproduktion eines Winzers und dessen Familie aufgiebig präsentiert werden. Man erfährt viel über den Grünen Veltliner und kann am Ende im Weinshop auch eine Vielzahl von Weinen aus der Region verkosten. Das Programm zieht sich etwas, kleine Kinder können dabei ungeduldig werden, aber sehenswert!

Samstag, 15. August 2009

Reisebericht: Krems in der Wachau

Die Kleinstadt Krems in der Wachau an der Donau gelegen ist ein beliebtes Reise- und Ausflugsziel, nicht nur für Radfahrer, die eine Tour an der Donau entlang machen. Die Stadt war früher ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und Handelszentrum und kann auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück blicken. Um diese Zeit herum siedelten sich hier Kaufleute an, betrieben Handel und es entwickelte sich eine Stadt.

Die Altstadt ist sehr gut erhalten und lädt zum Schlendern ein. Das Stadtleben konzentriert sich in Krems selbst, der ebenfalls historisch bedeutsame Ortsteil Stein ist hingegen etwas weniger belebt. Die im spätgotischen Stil gebaute (und barock eingerichtete) Piaristenkirche ist die älteste Kirche der Stadt. Als Wahrzeichen gilt das Steiner Tor, welches als einziges von vier Stadttoren erhalten geblieben ist. Es gibt noch zahlreiche weitere Kirchen und historischen Gebäude, die man zumindest von außen besichtigen sollte, z.B. das Rathaus an der Oberen Landstraße. Sehenswert ist auch der Markt am Samstag. Hier gibt es schmackhafte Produkte aus der Region, z.B. Marillen (Aprikosen), Mirabellen, Honig oder auch Wildwürste. Sehr lecker! (Bild)


Dienstag, 11. August 2009

Reisebericht: Paris Sightseeing

Paris bietet natürlich eine riesige Bandbreite an Sehenswürdigkeiten. Man sollte auf jeden Fall solides Schuhwerk eine große Portion Ausdauer in diese Stadt mitbringen. Beim Erstbesuch kommt man nicht drum herum: Eiffelturm, und die ebenfalls zur Weltausstellung erbauten Grand und Petit Palais, der Arc de Triomphe sind nur ein erster Einstieg in die Welt der prachtvollen Bauwerke dieser Stadt.
Alleine einen Tag einplanen sollte man für den Louvre, wenn man nur einigermaßen einen Überblick gewinnen möchte. Ganz in der Nähe, im Jardin des Tuileries befindet sich das Musée de l'Orangerie mit eine Vielzahl von bedeutenden Werken des Impressionismus. Schön hierbei ist, dass diese Museum nicht so groß und mit Kunstschätzen überfüllt ist. Sprich: im Gegensatz zum Louvre muss man hier nicht aus Gründen der Reizüberflutung irgendwann aufgeben, sondern kann die Kunstwerke in ihrer Gesamtheit bei einem Besuch gut erfassen.
Inzwischen schon fast ein wenig Retro wirkt das Centre Pompidou, im letzten Jahrhundert noch der Inbegriff der Moderne. In den oberen Stockwerken gibt es häufig gute Ausstellungen mit Kunstwerken des 20. Jahrhunderts.
Sehenswert sind neben historischen Gebäuden und Museen natürlich auch die Kaufhäuser der Stadt, insbesondere das Stammhaus der Galeries Lafayette und das Printemps mit seiner berühmten Jugenstilkuppel (Bild). Sparen kann man sich den größten Flohmarkt der Welt, Clignancourt. Hier wird das Geschehen von professionellen Händlern bestimmt, ein wirkliches Schnäppchen im Sinne von hochwertigen oder seltenen Dingen zu einem guten Preis kann man hier hingegen kaum noch machen.





Montag, 3. August 2009

Reisebericht: Paris Anreise und Hotels

Wie bei allen pulsierenden Metropolen, lohnt sich in Paris fast ein regelmäßiger Besuch. Zum einen, weil man bei einem Besuch ohnehin nur einen kleinen Ausschnitt überhaupt aufnehmen kann und zum anderen, weil sich natürlich viel ändert. Nicht so sehr vom Stadtbild, aber eben kulturell und vom Lifestyle.
Je nachdem woher man kommt, ist die Anreise etwas beschwerlich bzw. langwierig. Der Flughafen Charles de Gaulle liegt recht weit außerhalb, egal mit welchem Verkehrsmittel muss man leicht eine Stunde Reisezeit ins Zentrum einplanen. Etwas zentraler liegt Orly, der auch von Billigfliegern angesteuert wird.
Hotels gibt es in allen Preislagen und Standards. Wenn man sich viel im Zentrum anschauen will, lohnt es sich schon, ein Hotel in zentraler Lage zu nehmen. Die Entfernungen sind groß und wenn man lange Wege ins Hotel hat kann es mitunter anstrengend werden. Zu empfehlen ist z.B. das Westin Paris, 3 Rue De Castiglione, Paris 75001. Nicht ganz billig, aber wenn man ein gutes Angebot erwischt (länger vorher oder auch ganz kurzfristig) vom Preis akzeptabel. Dafür auf jeden Fall in bester Lage direkt bei den Tuileries und damit sowohl ein schöner Park als auch viele Sehenswürdigkeiten in Laufweite.
Nicht weit davon entfernt und noch eine deutliche Liga nobler ist das Park Hyatt am Place Vendome. Unter 500,- Euro die Nacht ist hier jedoch kaum ein Zimmer zu bekommen.
Am gleichen Platz gelegen ein wirklicher Klassiker unter den Pariser Hotels: das Ritz. Das ist definitiv eines der High End Hotels in Paris, allerdings sehr konservativ im Stil und plüschig, da ist das Hyatt innen wesentlich moderner. Sehr schön und stilgerecht erhalten ist allerdings die Bar Hemingway im Ritz, einer der Lieblingsorte von Hemingway in Paris. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, alles wurde sorgsam so restauriert, wie es zu Hemingways Zeiten aussah. Cocktails werden frei nach Wunsch hervorragend gemixt, bei Preisen um 30,- Euro pro Drink darf man Flexibilität und eine hohe Qualität auch erwarten.

Donnerstag, 30. Juli 2009

Reisebericht Costa Brava: Dali Museum Figueres

Kultur und Costa Brava scheinen sich bei oberflächlicher Betrachtung zu widersprechen. Die Costa besteht jedoch längst nicht nur auf Lloret de Mar und ähnlichen Orten, sondern hat viele verschiedene Gesichter. Wobei manche Bausünde direkt an der Küste selbst nicht zu leugnen ist.
Sehr sehenswert ist beispielsweise das Dalí-Museum in der Kleinstadt Figueres in der Nähe von Girona, etwas landeinwärts gelegen, etwa 1,5 Stunden nördlich von Barcelona. Die Heimatstadt des Künstlers hat ein beeindruckendes Museum für ihn geschaffen. Es war früher ein Theater, in dem damals Dalis Bilder auch erstmalig ausgestellt wurden.
Das Museum verwaltet einen riesigen Fundus an Werken von Salvador Dalí, von denen ein beachtlicher Teil ausgestellt ist und ein weiterer Teil an andere Museen für Ausstellungen verliehen wird. Verwaltet wird das Museum von der Gala-Dalí Stiftung. Mit einem Tag kommt man kaum aus, wenn man sich alles anschauen möchte und keine Reizüberflutung erleiden will. Erschwerend kommt hinzu, daß das Museum zumindest im Sommer sehr überlaufen ist und man oft einige Zeit anstehen muß, um Tickets zu bekommen. Einfacher geht es, wenn man mit einer organisierten Gruppe unterwegs ist. Hierfür gibt es separate Kartenkontigente mit festen Eintrittszeiten.
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Figueres ist das Castillo de San Fernando, eine Militärfestung aus dem 18. Jahrhundert. Sie liegt am Rande der Stadt und überragt diese. Sehr gut gemacht ist die Führung mit Audioguides, die einem Hintergründe zur Historie an den wichtigsten Punkten geben (Bild unten).

Mittwoch, 29. Juli 2009

Reisebericht und Hotels in Travemünde

Travemünde ist eine klassische Ostseedestination mit einer entsprechenden Gästestruktur. Viele jüngere Familien, aber auch viele ältere Gäste, von denen man den Eindruck hat, daß sie hier seit vierzig Jahren ihren Urlaub verbringen. Es ist eines der ältestesten und traditionsreichsten Ostseebäder.
Entsprechend ist auch das touristische Angebot des Ortes ausgerichtet, allerdings in ganz angenehmer Form ohne allzu übertriebenen Rummel. Die Strandpromenade ist sicherlich eine der eindrucksvollsten an der deutschen Ostseeküste (Bild). Der Sandstrand erstreckt sich über mehr als 4 km und tausende von Strandkörben stehen zur Anmietung bereit. Im Sommer sollte man frühzeitig an den Strand gehen, besonders am Wochenende wenn sich auch viele Tagesgäste aus Hamburg und Umgebung auf den Weg an die Küste machen.
Bequem und sehr beschaulich ist die Anreise mit dem Zug. Travemünde ist verwaltungstechnisch ein Ortsteil von Lübeck. Von Lübeck aus fährt tagsüber im Stundentakt ein Zug die etwa 20km lange Strecke zum Strandbahnhof Travemünde, ein inzwischen liebevoll restauriertes Jugendstilgebäude. Der Zug für den Rückweg ist auch nur schwer zu verpassen, da der Uhrenturm am Bahnhof in nicht zu übersehender Schrift jeweils den nächsten Zug nach Lübeck ankündigt.
Die Stadtverwaltung gibt sich viel Mühe, ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm für die Besucher auf die Beine zu stellen. Zumindest über die Sommermonate gibt es daher wirklich viel zu sehen und zu erleben. Z.B. wenn in der Travemünder Woche eine Vielzahl von Segelyachten im Hafen anlegen und Wettbewerbe austragen.
Travemünde hat mit dem Skandinavienkai zudem an der Mündung der Trave einen der bedeutendsten Häfen für den Fährverkehr von Deutschland nach Skandinavien. Es ist eindrucksvoll zu beobachten, wenn eines der riesigen Fährschiffe hier ausfährt oder ankommt.
Die Hotellerie in Travemünde macht zum Teil einen sehr konservativen, bisweilen etwas verstaubten Eindruck. Von den Preisen spielt man allerdings gerne auf internationalem Niveau mit, das Preis-Leistungsverhältnis ist durchwachsen.
Es gibt eine Vielzahl kleinerer Hotels in prächtigen alten Villen, teilweise unmittelbar hinter der Strandpromenade gelegen. Diese Häuser sind in der Regel familiär geführt, haben einen sehr persönlichen Service und leben von ihren Stammgästen. Innen haben sie allerdings teilweise einen verblichenen Charme und müßten mal einmal gründlich renoviert werden.
Innen auf jeden Fall sehenswert ist auch das Maritim Strandhotel. Man fühlt sich unmittelbar in die 80er Jahre zurückversetzt. Und zwar sowohl vom Mobiliar als auch von der Gästestruktur her. Von außen eine unglaubliche Bausünde, entschädigt der Blick von innen dann doch, wie das eben häufig bei Hochhäusern der Fall ist.
Allerdings gibt es auch zumindest zwei hervorragende Häuser am Ort (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Das A-Rosa Resort mit seinen hervorragenden Restaurants und das Columbia Casino Travemünde, was eher Casino, Veranstaltungslocation und in der Nebenrolle Hotel ist. Hier ist der Urlaub definitiv nicht günstig, aber dafür haben die Hotels einen modernen Top-Standard, beim Columbia verbunden mit einer sehr schönen alten (gut sanierten) Architektur.

Sonntag, 26. Juli 2009

Reisebericht und Reisetipps Mailand

Mailand gilt nicht gerade als die Perle der italienischen Städte. Auf Urlaubsreisen wird sie daher in der Regel gemieden, die meisten machen schon aufgrund des wahnsinnigen Verkehrs einen weiten Bogen darum. Mailand ist eine Wirtschaftsmetropole, man darf hier kein großes Venedig erwarten. Wenn man diese Erwartung nicht hat, kann man hier jedoch sehr gut ein Wochenende verbringen.
Am Samstag bietet sich Shopping an. Mailand ist die Keimzelle des italienischen Designs, das Zentrum der Modeszene. Entsprechend gut und teuer kann man hier shoppen. Wer Designerkleidung mag und dennoch kein Vermögen ausgeben möchte, der kommt bei Il Salvagente, Via Fratelli Bronzetti 16 auf seine Kosten. Hier gibt es Designerware der letzten Kollektion, allerdings sehr deutlich reduziert. Wichtig hierbei: wenn man sich dorthin auf den Weg macht sollte man sich nicht von der Umgebung beirren lassen. Man ist nicht falsch, auch wenn es dort so gar nicht nach Einkaufsmeile aussieht. Der Eingang ist etwas versteckt, die Kleidung schmucklos dicht gehängt, mit geschickter Warenpräsentation hat das nichts zu tun. Es gibt dort auch vieles, was absolut unmöglich aussieht. Aber es gibt auch einige wirklich gute Stücke, nach denen man etwas suchen muß. Und dann bekommt man klasse Qualität zu mehr als fairen Preisen.
Am Abend - und das sollte man lange vorher organisiert haben - ist die berühmte Oper Mailands, das Teatro alla Scala (Bild oben) ein Muß. Hier trifft sich die norditalienische Society, aber auch die künstlerische Qualität ist absolut top. Die Karten kann man über das Internet bestellen und sich schicken lassen. Kleiner Tipp: auch wenn es schmerzt, man sollte eher die teuren Karten wählen, zumindest wenn man nicht nur hören sondern auch sehen möchte.
Den Sonntag kann man dann gut mit Sightseeing und Besuchen in Straßencafés verbringen. Der Dom Santa Maria Nascente ist der bauliche Mittelpunkt der Stadt, ein gigantisches Bauwerk. Sehenswert auch schon von der Architektur das Kaufhaus La Rinascente und die Passage Corso Vittorio Emanuele II.
Bei der Reiseplanung sollte man schauen, ob man zum Flughafen Linate fliegen kann. Das spart Zeit. Malpensa ist unter einer Stunde mit welchem Verkehrsmittel auch immer nicht zu erreichen, wird allerdings (leider) von vielen Fluggesellschaften angeflogen. Verkehrsgünstig gegenüber des Bahnhofs liegt das Hotel Gallia, welches inzwischen von Le Méridien betrieben wird. Das Haus hat eine sehr schöne Jugendstilfassade und ist auch von innen ein Grand Hotel im alten Stil. Da die letzte Grundsanierung schon etwas her zu sein scheint, hängt allerdings etwas Muff in den Gängen bzw. eine leichte Patina über der Einrichtung. Stilistisch konsequent auch die Zimmer (siehe unten).

















Samstag, 25. Juli 2009

Reisebericht Südtirol: Meran

Meran ist schon seit jeher ein populäres Reiseziel, hier dominieren klar die etwas gesetzteren Jahrgänge. Das mediterrane Klima und die vielen Sonnentage in der zweitgrößten Stadt Südtirols üben eine große Anziehungskraft aus (siehe Bild). Die Berge der Texelgruppe schützen die Stadt vor Regen und kalten Winden, zugleich strömt über das nach Süden hin geöffnete Tal warme Luft in die Stadt. Dadurch sind auch die Winter sehr mild, was sich auch in der Vegetation mit Palmen, Zypressen und Steineichen widerspiegelt.
Zentral in der Stadt liegt die Therme Meran, mit einer sehr eindrucksvollen Architektur. Das Angebot der Therme ist sehr vielseitig, der Wellness-Urlauber kommt hier voll auf seine Kosten.














Direkt aus der Stadt kann man schnell in die Weinberge wandern. Besonders beliebt ist der Tappeinerweg, der keine großen Steigungen überwindet und doch von den Hängen aus einen schönen Blick auf die Stadt ermöglicht. Je nach Jahres- und Tageszeit ist hier allerdings einiger Betrieb, gerade weil man den Weg so bequem erreicht.















Wie schon erwähnt hat Südtirol für Liebhaber guten Essens einiges zu bieten. Es gibt eine zweistellige Anzahl von Sterne-Restaurants (Michelin), so auch das Restaurant 'Zur Rose' in Eppan, das von der Familie Hintner geführt wird. Die Räumlichkeiten sind eher rustikal ausgestattet. Die Portionen sind von ehrlicher Größe, wenn man nicht gerade sehr großen Hunger hat, sollte man die Zahl der Gänge lieber übersichtlich halten. Zumal zahlreiche Grüße aus der Küche serviert werden. Der Weinkeller ist sehr gut sortiert, Koch und Gastgeberin sehr nett und unkompliziert. Rechtzeitig reservieren.

Reisebericht Südtirol: Bozen

Südtirol als Urlaubsziel klingt wenig exotisch und ein wenig altbacken. Eher ein Reiseziel älterer Generationen, als Flugreisen noch rar und teuer waren und deshalb der Urlaub an Orten verbracht wurde, die über Straße und Schiene gut erreichbar waren. Wenn Italien, dann weiter in der Mitte (Toskana), oder südlich, aber Südtirol? Aber es sieht so aus, als hätte sich in der Gegend einiges getan in den letzten Jahrzehnten.

Wenn man nicht gerade absolute Ruhe sucht oder intensiv in die Bergwelt der Dolomiten eintauchen will, ist Bozen ein schöner Ausgangspunkt für die Region. Ein beschauliches aber doch lebhaftes Städtchen, welches zum Schlendern und Einkaufen einlädt und wo auch abends etwas Betrieb ist. Zudem findet hier das normale Leben in Südtirol statt, Tourismus spielt hier nicht die Hauptrolle.

Sehr schön und zentral gelegen ist das Design Hotel Greif (siehe Bild, Blick aus dem Fenster auf den Waltherplatz). Die Zimmer wurden individuell von Künstlern gestaltet, jedes ist ein Unikat. Es gibt ein liebevoll gemachtes Frühstück und trotz der Innenstadtlage kann man bequem in der Tiefgarage unter dem Waltherplatz parken.

Quasi unten im Haus, direkt am Waltherplatz ist ein nettes Restaurant / Bar, das Walthers. Viele Einheimische nehmen hier ihren 'Spritz' nach der Arbeit. Schön essen kann man beispielsweise im Restaurant Zur Kaiserkron, wenige Schritte weiter am Musterplatz gelegen. Hier gibt es verfeinerte Südtiroler Küche mit mediterranen Einflüssen.

Zum Thema Hotels in Südtirol ein interessanter Beitrag über Hotelbewertungen.

Mittwoch, 22. Juli 2009

Reisebericht Südsteiermark: Hotels und Wellness

Ein sehr schönes neues Hotel in der Südsteiermark ist das Wein & Genußhotel Pössnitzberg in Leutschach, welches mit dem Weingut Tscheppe und dem Restaurant Kreuzwirt zusammengehört. Die Zimmer sind in gehobenem Standard ausgestattet, es gibt einen kleinen Wellness-Bereich mit Sauna und einen schön in den Berg gebauten Außenpool mit einer Sonnenterasse. Besonders originell: statt Minibars in den Zimmern gibt es einen Weinkühlschrank auf der Etage, wo man sich zu fairen Preisen bedienen kann. Das Frühstück ist schmackhaft, die Auswahl durch die beschauliche Größe des Hotels bedingt eher klein. Wer allerdings den Service eines Luxushotels erwartet, ist hier fehl am Platz. Es gibt außer zum Frühstück faktisch keine Küche. Die Damen an der Rezeption geben einem gerne ein Glas Wein, Verpflegung zu jeder Zeit und Service auf Abruf darf man allerdings hier nicht erwarten. Etwas fraglich ist, was passiert, wenn sich viele Gäste gleichzeitig im Hotel aufhalten. Dann werden Pool, Terrasse oder Wellness-Bereich doch sehr eng.
Ein großzügiges Wellness-Angebot gibt es hingegen eine gute Stunde entfernt in Bad Gleichenberg. Im dortigen life medicine resort gibt es ein sehr schönes Heilbad, eine große Saunalandschaft und ein großes Angebot an Kosmetik und auch therapeutischen Maßnahmen. Im Kern schon ein Kurort, teilweise auch mit recht betagten Gästen, aber alles sehr modern und geschmackvoll gestylt.

Dienstag, 21. Juli 2009

Reisebericht Südsteiermark: Restaurants / Buschenschank

In der Südsteiermark kann man nicht nur sehr guten Wein trinken sondern auch sehr gut essen. Eine Vielzahl von Winzern betreiben im Nebenerwerb einen so genannten Buschenschank, eine einfache Wirtschaft, die den eigenen Wein ausschenkt und selbst gemachte kalte Küche, vorrangig mit heimischen Produkten anbietet. Aber es gibt auch Gastronomie auf gehobenen Niveau. Wenn man einen Buschenschank besuchen möchte, sollte man sich vorab über die Öffnungszeiten informieren, insbesondere ob dieser überhaupt geöffnet ist, d.h. ob 'ausgesteckt' ist. Auch eine Reservierung ist nicht verkehrt, einige sind wirklich sehr beliebt, so daß man zumindest mit einer größeren Gruppe kaum spontan einen Tisch bekommt.
Einen spektakulären Ausblick hat man von Erikas Buschenschank in Gamlitz, sehr schön auf einem Weinberg gelegen. Aber nicht nur der Blick ist schön, bei Erika wird Gastfreundschaft wirklich groß geschrieben und das Essen, z.B. die Wurst- und Käseplatten sind wirklich hervorragend. Die Buschenschank ist sehr beliebt, unbedingt reservieren.
Nett ist auch die Buschenschank Eory in Leutschach, der vor einigen Jahren renoviert und ausgebaut wurde. Hier gibt es einen geräumigen Gastgarten, was allerdings die Gefahr birgt, dass auch Reisebusse ihren Weg dorthin finden. Es gibt sehr schmackhaftes selbst gemachtes Brot, da schmecken die kalten Platten umso besser.
Freunde eher herzhafter Speisen kommen in Tscheppes Lang-Gasthof in Leutschach auf ihre Kosten, sehr schmackhaft ist das Backhendl und auch mal schön, wenn man schon sonst so viel kaltes im Buschenschank gegessen hat.
Etwas anspruchsvoller speisen läßt es sich im Sattlerhof in Gamlitz. Der Hof liegt wirklich sehr schön und gekocht wird mit einem gewissen Anspruch.
Sehr nett und auch haubenprämiert ist Abels Wirtshaus am Käsehof in Glanz an der Weinstraße. Hier gibt es keinen Käsehof mehr, wohl aber ein vom Ehepaar Abel liebevoll geführtes Restaurant mit niveauvoller heimischer Küche. In den letzten Jahren wurden die Räumlichkeiten weiter ausgebaut. Der neue Festsaal ist eine beliebte Hochzeitslocation, nicht nur für Einheimische sondern auch für Brautpaare aus anderen Ländern.
Die feinste Küche der Südsteiermark gibt es im Kreuzwirt in Leutschach. Der Koch Gerhard Fuchs hat zahlreiche Auszeichnungen gewonnen und kombiniert die steirische Küche mit internationalen Ansätzen. Dazu gibt es eine umfangreiche Weinkarte, klarerweise mit einem Schwerpunkt in der Region. Allerdings ist das Restaurant nicht ganz billig, zum 'Reinschnuppern' bietet sich sicherlich ein Mittagsmenü an. Die Gänge haben zudem eine 'ehrliche Größe', so dass man nicht erst nach sieben davon satt wird.

Sonntag, 19. Juli 2009

Reisebericht Südsteiermark: Weinprobe

Bekannt ist die Südsteiermark inzwischen zumindest in Österreich aber auch langsam darüber hinaus für ihren guten Wein. Wie auch an anderen Orten in Österreich hat hier die jüngere Winzergeneration für große Qualitätssprünge gesorgt, wo die Generation der Eltern teilweise doch sehr einfache Landweine produzierte. Lange Zeit gab es hier vorrangig den rötlichen Schilcher, der wirklich nicht jedermanns Sache ist. Heute dominieren Weißweine in verschiedenen Rebsorten, wenn es Rotwein gibt dann vorrangig Zweigelt.
Es gibt wirklich eine Vielzahl von Weinhöfen in der Südsteiermark, die häufig auch eine Weinverkostung und einen Weinverkauf anbieten.
Einer der Platzhirsche ist das Weingut Tscheppe bzw. Polz die kooperieren oder zusammengehören (Leutschach). Schön sind z.B. Welchriesling, Weißburgunder und Sauvignon Blanc vom Pössnitzberg (in diesem Fall 2008), noch etwas feiner ausgebaut der explizit Traminer 2007 und der Gelbe Muskateller vom Czamillonberg 2007. Außerdem gibt es noch aufwändiger ausgebaute Lagenweine verschiedener Jahrgänge, sehr schöne auch von Polz.
Schon fast eine Marke sind die Weine von Erwin Sabathi (Leutschach), der solide Winzerkunst mit geschicktem Promi-Marketing verbindet. Er hat u.a. auch relativ preisgünstige aber dennoch schmackhafte junge Weine im Angebot, z.B. Sämling oder Weißburgunder Klassik, aber natürlich auch vielschichtigere Lagenweine.
Wenn es um die Architektur des Weinguts und vor allem um den Ausblick vom Verkostungsraum geht, liegt der Winzer Tement in Berghausen weit vorne. Man schaut weit über die Weinberge nach Slowenien hinein, wirklich spektakulär. Mit dem Temento Green hat er einen einfachen erfrischenden Cuvé im Programm, darüber hinaus aber ebenfalls das volle Programm an weißen Reben. Auch hier wird für manchen Geschmack etwas viel Show gemacht, sicherlich haben die Weine ihre Qualität, aber so einmalig sind sie nun auch wieder nicht.
Im Gegensatz dazu wirklich 'old school' geht es bei Lackner-Tinnacher in Gamlitz zu. Der etwas ältere Winzer schenkt in einem älteren Gewölbe aus, er hat u.a. einen schönen Riesling im Programm. Alles nicht ganz so modern, auch geschmacklich, aber nicht schlecht.
Eine Überraschung ist das Weingut Gross in Ratsch an der Weinstraße. Zwar inzwischen auch längst kein Geheimtip mehr, aber man arbeitet hier kontinuierlich an der Qualität. So gibt es inzwischen auch hier ein Programm an aufwendiger ausgebauten Lagenweinen, aber auch die Weine aus der 'steirischen Klassik' sind sehr schön, besonders der Grauburgunder, der Morillon und der Muskateller, der angenehm dezent blumig ist und weniger aufdringlich wie andere Weine aus diesem Gewächs.
Liebhabern des Weißweins werden in der Südsteiermark wirklich voll auf ihre Kosten kommen, und das in einer wunderschönen Hügellandschaft.

Reisebericht Mallorca: Deià

Ein Tip für Mallorca-Reisende darf hier nicht fehlen: die Kleinstadt Deià, an der Nordwestküste bzw. von dort aus im Landesinneren gelegen. Dieses Bergdorf bietet sich als Ausgangspunkt für schöne Wanderungen an, allerdings sollte es dafür nicht zu heiß sein. Die Küste ist nur stellenweise zugänglich, aber sehr malerisch.
Deià gilt als das Künstlerdorf Mallorcas, Kreative von Pablo Picasso bis Andrew Lloyd Webber hatten hier Wohnsitze. Man merkt deutlich, daß die Zuzügler viel Geld in diesen kleinen Ort in den Bergen gebracht haben. Deutlich wird auch, dass zu viele Tagesbesucher hier nicht erwünscht sind, so ist das Parken wirklich ein Problem.
In Deià gibt es auch eines der besten Restaurants der Insel, das El Olivo im Hotel La Residencia (ein hervorragendes Hotel). Unbedingt vorher reservieren und Zeit einplanen, ein wirklich ganz besonderer Genuß unter Olivenbäumen. Von den Preisen deutlich realistischer, aber natürlich auch nicht so exquisit ist das Restaurant Sa Vinya. Nach einem Blick auf die Landkarte oder der Durchfahrt mit dem Auto würde man das alles nicht erwarten, auf den zweiten Blick jedoch hat Deià einiges zu bieten (auch außer Olivenbäumen, Bild von einem anderen Ort).

Samstag, 18. Juli 2009

Reisebericht Mallorca: Palma de Mallorca

Den unerfahrenen Mallorca-Touristen überrascht Palma - und zwar im positiven Sinne. Die Urlauberscharen werden größtenteils direkt vom Flughafen per Bus in Hotelanlagen an der Küste transportiert, so daß Palma als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Insel von ihnen weitgehend verschont bleibt. Natürlich ist auch Palma touristisch durchaus erschlossen und von den Hotels aus werden Ausflüge in die Stadt angeboten, aber es ist eben noch durch und durch eine spanische Großstadt am Meer. Im Einzugsgebiet der Hauptstadt der Balearen leben fast 500.000 Menschen, was die Bedeutung der Stadt für die Insel noch einmal unterstreicht.
Beeindruckend ist ein Gang durch die Altstadt von Palma. Sie ist weitgehend autofrei, und zwar eher aus praktischen als aus ökologischen Gründen. Die Gassen sind so eng und zudem noch oft über Treppen verbunden, dass man mit dem Auto ohnehin nicht durch käme. Architektonisch interessant ist die Mischung aus spanisch-katalanischen und arabischen Einflüssen.
Sehenswert ist die Burganlage Castell de Belver, die sich stolz über die Altstadt und den Hafen erhebt. Im Zentrum liegt das große Gotteshaus der Stadt, die gotische Kathedrale La Seu (Bild). Wie in vielen südländischen alten Städten gibt es im Zentrum eine Vielzahl weiterer Kirchen, die alle ihren eigenen Charme haben.
Von dem Treiben an den Stränden der Vororte von Palma mit Ballermann und Co. bekommt man im Zentrum nichts mit. Auch das kulinarische Angebot ist natürlich breit gestreut. Einfache und herzhafte Tapas zu günstigen Preisen gibt es bei Pope, in der c/Apuntadores 10, allerdings nicht das richtige, wenn man eher die fettarme Küche bevorzugt.
In diesem Fall sollte man lieber ins Bon Lloc, Carrer Sant Feliu gehen, allerdings nur mittags geöffnet (Sonntag Ruhetag).
Es gibt natürlich eine Vielzahl von Restaurants und Cafés in der Stadt und sobald man etwas abseits der Hauptattraktionen ist, sieht man auch nur noch wenige Touristen. Die Bewohner der Stadt sind ein bunt gemischtes Völkchen, da Palma in den letzte zehn Jahren eine starke Zuwanderung aus anderen Ländern zu verzeichnen hatte. Das trägt u.a. auch zu der netten Atmosphäre bei. Wenn man auf der Insel ist, sollte man sich unbedingt die Stadt anschauen. Oder auch dort wohnen und von dort aus die ländlichen Gegenden erschließen, von Palma aus gibt es Autobahnen und große Straßen zu vielen anderen Orten auf der Insel.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Reisebericht Mallorca: Ausflug nach Soller


Dass Mallorca abseits von Ballermann und Pauschaltourismus einiges zu bieten hat, ist keine Neuigkeit. Ein Ausflug für unternehmungslustigere Urlauber ist die Fahrt nach Soller von Palma de Mallorca aus. Diese bewerkstelligt man am besten mit dem 'Roten Blitz'. Der Rote Blitz ist ein historischer Zug von 1912, ein nostalgisches Reisevergnügen für Groß und Klein. Der Zug fährt knapp 27 km durch eine sehr vielfältige Landschaft. Erst ein Stück durch die Stadt, dann durch flach gelegene Zitrusplantagen, durch einige Tunnel und schließlich in die Berge (Bild).
Der 'Blitz' fährt nicht gerade mit beängstigender Geschwindigkeit, es ist eher ein beschauliches Vergnügen. In Soller sollte man einen Rundgang machen, sehenswert ist z.B. die Kirche Sant Bartomeu.
Danach bietet sich die Weiterfahrt mit der historischen Straßenbahn nach Port de Soller an (Bild unten), wie der Name schon sagt am Meer gelegen. Ein schöner kleiner Hafen und die Strandpromenade laden zum Schlendern ein. Man sollte darauf achten, zeitig am Bahnhof für die Rückfahrt zu sein. Die Züge werden oft sehr voll und wer nicht in Soller 'stranden' möchte, sollte entsprechend großzügig bei der Zeitplanung sein und vielleicht nicht gerade den letzten Zug am Tag nehmen.