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Sonntag, 26. Juli 2009

Reisebericht und Reisetipps Mailand

Mailand gilt nicht gerade als die Perle der italienischen Städte. Auf Urlaubsreisen wird sie daher in der Regel gemieden, die meisten machen schon aufgrund des wahnsinnigen Verkehrs einen weiten Bogen darum. Mailand ist eine Wirtschaftsmetropole, man darf hier kein großes Venedig erwarten. Wenn man diese Erwartung nicht hat, kann man hier jedoch sehr gut ein Wochenende verbringen.
Am Samstag bietet sich Shopping an. Mailand ist die Keimzelle des italienischen Designs, das Zentrum der Modeszene. Entsprechend gut und teuer kann man hier shoppen. Wer Designerkleidung mag und dennoch kein Vermögen ausgeben möchte, der kommt bei Il Salvagente, Via Fratelli Bronzetti 16 auf seine Kosten. Hier gibt es Designerware der letzten Kollektion, allerdings sehr deutlich reduziert. Wichtig hierbei: wenn man sich dorthin auf den Weg macht sollte man sich nicht von der Umgebung beirren lassen. Man ist nicht falsch, auch wenn es dort so gar nicht nach Einkaufsmeile aussieht. Der Eingang ist etwas versteckt, die Kleidung schmucklos dicht gehängt, mit geschickter Warenpräsentation hat das nichts zu tun. Es gibt dort auch vieles, was absolut unmöglich aussieht. Aber es gibt auch einige wirklich gute Stücke, nach denen man etwas suchen muß. Und dann bekommt man klasse Qualität zu mehr als fairen Preisen.
Am Abend - und das sollte man lange vorher organisiert haben - ist die berühmte Oper Mailands, das Teatro alla Scala (Bild oben) ein Muß. Hier trifft sich die norditalienische Society, aber auch die künstlerische Qualität ist absolut top. Die Karten kann man über das Internet bestellen und sich schicken lassen. Kleiner Tipp: auch wenn es schmerzt, man sollte eher die teuren Karten wählen, zumindest wenn man nicht nur hören sondern auch sehen möchte.
Den Sonntag kann man dann gut mit Sightseeing und Besuchen in Straßencafés verbringen. Der Dom Santa Maria Nascente ist der bauliche Mittelpunkt der Stadt, ein gigantisches Bauwerk. Sehenswert auch schon von der Architektur das Kaufhaus La Rinascente und die Passage Corso Vittorio Emanuele II.
Bei der Reiseplanung sollte man schauen, ob man zum Flughafen Linate fliegen kann. Das spart Zeit. Malpensa ist unter einer Stunde mit welchem Verkehrsmittel auch immer nicht zu erreichen, wird allerdings (leider) von vielen Fluggesellschaften angeflogen. Verkehrsgünstig gegenüber des Bahnhofs liegt das Hotel Gallia, welches inzwischen von Le Méridien betrieben wird. Das Haus hat eine sehr schöne Jugendstilfassade und ist auch von innen ein Grand Hotel im alten Stil. Da die letzte Grundsanierung schon etwas her zu sein scheint, hängt allerdings etwas Muff in den Gängen bzw. eine leichte Patina über der Einrichtung. Stilistisch konsequent auch die Zimmer (siehe unten).