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Samstag, 17. Dezember 2011

Reisebericht Italien: Reiseführer Brescia / L'Albereta














Die italienische Provinz Brescia ist als Reiseziel eine hervorragende Alternative zur Toskana, wenn man deren Landschaft mag, aber den Tourismus dort als eher störend empfindet. Ein schönes Ziel ist dort das kleine und feine Resort L'Albereta in Erbusco der Nähe des Lago d'Iseo.
Hier läßt sich das feine italienische Leben genießen, mitten im Weinbaugebiet in der schönen Voralpenlandschaft zwischen Verona und Mailand. Erreichbar ist die Gegend außer mit dem Auto gut über das Billigfliegerdrehkreuz Bergamo oder auch über Mailand bzw. Verona. Zur Weiterreise ist ein Mietwagen empfehlenswert.
Das Restaurant ist einer der zentralen Anziehungspunkte für viele Gäste des Hotels. In der L'Albereta wirkt der Spitzenkoch Gualtiero Marchesi, dessen einfache, aber sehr qualitätsbewußte Küche in Italien große Bekanntheit erlangt hat. Er ist eine Art Altmeister für eine ganze Generation erstklassiger italienischer Köche und betreibt das Hotelrestaurant mit enormen Personalaufwand in der Küche und im Service. Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Keine kreativen Experimente, aber einfache Gerichte fein und auf den Punkt zubereitet. Außerdem bietet das Hotel alle Annehmlichkeiten, die es braucht, um ein Wochenende oder auch mal länger richtig auszuspannen: einen schönen Wellnessbereich, eine großzügige Gartenanlage, eine gemütliche Bar und einen aufmerksamen Service. Das Essen ist wie gesagt sehr zentral hier und auch das Frühstück von sehr guter Qualität. Die Zimmer sind klassisch italienisch hochwertig eingerichtet, nicht top-modern renoviert aber gepflegt und in gutem Zustand.
Die Umgebung ist wie gesagt wesentlich 'normaler' als die touristischen Brennpunkte in der Toskana aber deshalb landschaftlich nicht weniger reizvoll. Der Lago d'Iseo ist ein schönes Ausflugsziel in der Nähe und die Weinberge direkt um das Hotel laden zu Wanderungen ein.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Reisebericht Deutschland: Reiseführer Garmisch-Partenkirchen



















Garmisch-Partenkirchen ist im Sommer wie im Winter ein nach wie vor beliebtes Reiseziel, auch bei vielen internationalen Gästen. Mit gutem Grund, schließlich ist die Stadt umgeben von einem herrlichen Bergpanorama und befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze. Man kann auch direkt vom Ort aus schöne Ausflüge unternehmen, ohne extra fahren zu müssen. Ein toller Ausflug startet am Olympiagelände, welches wegen der spektakulären Schanzen an sich auch sehenswert ist. Von dort geht es hinauf mit der Eckbauerbahn. Die Fahrt in den nostalgischen Zweiergondeln geht sehr gemütlich bergan und nach einer knappen Viertelstunde steigt man oben aus. Von hier führt der Weg in Richtung Partnachklamm, die man nach einer guten Stunde Fußmarsch erreicht (festes Schuhwerk empfehlswert).
Der Wildbach Partnach fließt durch eine bis zu 80m tiefe Schlucht (die Klamm). Diese spektakuläre Passage ist touristisch erschlossen und man muß tagsüber Eintrittsgeld entrichten. Das lohnt sich, denn der Weg ist aufwändig durch den Felsen gefräst und ermöglicht tolle Ausblicke in die Schlucht und die Felsen hinauf. Das kalte Wasser schießt mit hoher Geschwindigkeit die Schlucht hinunter, der Weg ist jedoch zum Glück gut abgesichert.
Nach der Passage der Schlucht ist s nur noch ein kurzer Weg zurück zum Olympiastation. Unterwegs gibt es ein paar Einkehrmöglichkeiten oder auch nach der Rückkehr im Olympiahaus.
Eine andere schöne und steile Wanderung führt von Garmisch aus zur Sankt Martinshütte am Grasberg. Von Ort aus ist diese in einer guten Stunde zu erreichen, wenn man stramm marschiert. Belohnt wird der Wanderer hier mit einem herrlichen Ausblick auf das Wettersteingebirge. Einfach, aber herzhafte Speisen geben wieder Kraft nach dem doch recht anstrengendem Aufstieg.
Hotels und Pensionen gibt es in Garmisch und Umgebung in allen Kategorien. Dominieren tut natürlich der urige bayerische Stil, modernes Design wird man selten finden. Als nicht empfehlenswert entpuppte sich das Mercure Hotel, von außen ein recht häßlicher Kasten, von ihnen aber auch bayerisch eingerichtet, allerdings recht verwohnt. Das Frühstück war in Ordnung, aber alles andere wird dem angeblichen 4-Sterne-Standard nicht gerecht. Auf die Hotelklassifizierung ist eben kein Verlaß. Die Zimmer nicht nur einfach, sondern stellenweise schon schäbig, der Service fast schon ignorant, als am Morgen das Warmwasser ausgefallen war (nach dem Motto: können wir nichts für und kommt auch öfter vor). Da führt mal wieder die Lage zu dem Effekt, dass man anscheinend meint, sich keine Mühe mehr geben zu müssen.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Reisebericht Deutschland: Reiseführer Odenwald Schafhof Amorbach

Urlaub in Deutschland klingt für viele doch sehr nach Rentnerausflug. Gerade wenn es nicht um die Küste und die Inseln davor oder die Berge in Bayern geht, sondern um die weiten Teile Deutschlands zwischen Nord und Süd. Dabei sieht es z.B. in der Umgebung von Amorbach im bayerischen Teil des Odenwalds durchaus ähnlich aus wie in der Hügellandschaft der Toskana. Aber es hört sich natürlich ganz und gar nicht vergleichbar mit Italien an, wenn jemand ein Wochenende bei Amorbach ausspannt. Das überregional bekannte Hotel Schafhof liegt außerhalb in einer sagenhaft ruhigen Lage, umgeben von bewaldeten Hügeln und Weinreben.
Der Schafhof ist - wie der Name schon sagt - ein zum Hotel umgebauter ehemaliger Bauernhof. Die Gebäude sind stilgerecht traditionell eingerichtet. Das Gelände ist sehr schön angelegt, mit herrlichen Blumenrabatten.
Etwas enttäuschend ist der Standard der Zimmer. In den Bädern kommt stark der Charme der 90er durch, von der Substanz sind die Zimmer jedoch durchaus gemütlich, könnten aber eben mal wieder eine Sanierung gebrauchen um dem gehobenen Anspruch des Hauses gerecht zu werden.
Bekannt ist der Schafhof für seine gute Küche. Das stimmt, so lange man sich an das hält, was auf der Karte angeboten wird. Abweichende Wünsche, wie z.B. der Verzicht auf laktosehaltige Zutaten, führten die Küche leider an ihre kreative Grenze, und brachten z.B. einen unglaublich unglücklich mit einer Art Pesto gewürzten Hummer hervor, was sehr schade war. Auch der Service wurde kaum von sich aus aktiv, auch da kann man von einem Restaurant mit diesem gehobenen Anspruch mehr erwarten. Mag an der Tagesform gelegen haben, sollte aber eigentlich nicht passieren.

Mittwoch, 30. November 2011

Die Last oder Lust des Fliegens

Für einige Leute ist Fliegen ja eine große Belastung oder sogar aufgrund von Flugangst ein großes Hindernis, weite Reisen anzutreten. Wenn man nicht darunter leidet, ist es oft toll mit einem Flug in den Urlaub zu starten, schon alleine weil man in kurzer Zeit eine große Distanz zurück legt und nach dem Aussteigen direkt in eine ganz andere Welt eintauchen kann.
Bei der Reiseplanung spielt die Flugbuchung eine wichtige Rolle. Nach meiner Erfahrung kommt man zumindest im allgemeinen bei Kurzstrecken günstiger weg, wenn man lange im voraus bucht. Anders oft bei Langstrecken, wo es oft auch einige Wochen vorher nochmal reduzierte Angebote der Fluggesellschaften gibt. Aber man kann eben nicht fest damit rechnen und läuft Gefahr, einen anderen Termin wählen zu müssen oder doch einen höheren Preis zu zahlen.
Der Preis ist allerdings eine Dimension, die Leistung eine andere. Zuverlässigkeit bzgl. Pünktlichkeit und Service sind eben auch etwas wert. Die hängen nicht nur von der Fluggesellschaft, sondern auch von den Strecken ab. So ist British Airways sicher eine der besseren Airlines vom Service, aber man fliegt eben oft nach oder über London Heathrow, was ein größeres Verspätungsrisiko mit sich bringt. Da ist Lufthansa besser aufgestellt. Mehrfach schlechte Erfahrungen habe ich mit iberia gemacht und werde sie zukünftig meiden.
Spartanisch geht es bei den Billigfliegern zu, bei Ryanair extremer als bei easyjet. Zudem sagen Billigflieger Maschinen oft ab, wenn sie nicht genug gebucht sind. Das beeinträchtigt die Verlässlichkeit. Allerdings: wenn sie fliegen, geht der Prozess angenehm schnell. Während andere Airlines oft eine gefühlte Ewigkeit für das Boarding brauchen, geht hier alles zackig was wirklich Zeit spart. Und ein paar Euro für ein Getränk an Bord ist bei den doch oft deutlich günstigeren Preisen auch drin.
Bei der Flugticketsuchmaschine Liligo gibt es auch Tipps zum Thema: Billige Flugtickets

Sonntag, 27. November 2011

Reisebericht Portugal: Reiseführer Madeira / Ausflüge














Auf Madeira gibt es einiges zu erkunden, weshalb man sich unbedingt einen Mietwagen nehmen sollte. Das Autofahren kann mitunter etwas anstrengend sein, da die Straßen häufig sehr eng und steil sind. Etwas gewöhnungsbedürftig, macht aber durchaus Spaß!

Hier einige Ausflugsideen von Funchal aus:

Curral das Freiras: Dieser kleine Ort liegt im Landesinnern und sehenswert ist hier vor allem der Ausblick von der Eira do Serrado, die man von Funchal aus über einen Abzweig kurz vor dem Tunnel nach Curral erreicht. Am Parkplatz kurz unterhalb des Aussichtspunktes geht es etwas touristisch zu mit Hotel, Café und Souvenirshop. Aber der Ausblick selbst ist wirklich grandios (Bild oben). Im Ort Curral das Freiras gibt es nicht sehr viel zu sehen. Für ambitionierte Wanderer gibt es hier einige Möglichkeiten für steile Aufstiege.

Ribeira Brava und Punta do Sol: Die Strecke nach Punta do Sol führt an der Küste entlang. Zunächst kann man sich bei Ribeira Brava näher mit dem Bananenanbeu auseinandersetzen. Die Stauden stehen hier dicht an dicht und liefern Bananen, die von der Konsistenz fester sind als üblicherweise bei uns. Das hat nichts mit der Reife zu tun, denn auch hier werden sie grün geerntet und oft auch so verkauft. Punta do Sol ist ein kleiner, herrlich entspannter Ort direkt am Meer. Einen Café oder Drink zu sich nehmen kann man sehr schön an der kleinen Promenade im Hotel da Vila (Bild unten). Dessen größtes Schwesterhotel liegt spektakulär auf einer Klippe über dem Ort, das Estalagem Punta do Sol. Auch dieses Designhotel sollte man besuchen, um den herrlichen Ausblick zu genießen. Es hat leider teilweise etwas gemischte Kritiken, oberflächlich macht aber alles einen guten Eindruck und der Hotel richtet z.B. auch Musikevents in Punta do Sol mit aus. Der Service ist freundlich und die Sandwiches waren lecker. Für die Rückfahrt bietet sich eine Tour über die kleinere Gebirgsstraße oberhalb der Küste an, die etwas später wieder auf die große Küstenstraße führt. Von oben hat man einen schönen Ausblick, entsprechend nette Häuser gibt es hier auch.















Monte: Monte ist sozusagen die Sommerfrische Funchals und liegt über der Stadt in schon merklich kühlerer Höhe. Man kann auch von Funchal aus mit einer Seilbahn hoch fahren und dann mit Holzschlitten wieder die Straßen runter. Die Schlitten und ihre Fahrer mit Strohhüten haben eine lange Tradition. In Monte lohnt ein Blick in die Kirche (siehe Bild) und ein Spaziergang an den schönen alten Villen entlang. Am besten gleich morgens, dann sind noch nicht so viele Busse dort angekommen.















Camacha und Machico: Etwas im Landesinneren gelegen ist Camacha eine Metropole der Korbflechter. Auch heute noch arbeiten viele Bewohner der Kleinstadt in diesem Gewerbe und entsprechend hoch die Dichte an Läden, die Korbwaren aller Art verkaufen. Machico ist ein größerer Ort etwas nördlich des Flughafens der im Innern noch seine ursprünglichen Strukturen bewahren konnte. Entsprechend gibt es dort noch viele nette kleine Fischerhäuser zu sehen.

Quinta do Palheiro: Eine der schönsten Parkanlegen Madeiras befindet sich etwa 10 Km nordöstlich von Funchal in Richtung Camacha. Hierfür sollte man einige Stunden einplanen, zumindest, wenn man sich für Pflanzen interessiert oder einfach Freude an künstlerischer Gartengestaltung hat. Der Park wurde schon 1790 angelegt und hat entsprechend einen sehr alten Baumbestand und eine Vielzahl seltener Pflanzen. Und ein ein Teil davon blüht immer, egal zu welcher Zeit im Jahr man den Park besucht.

















Die genannten Ausflüge lassen sich bequem jeweils in der Zeitspanne eines halben Tages absolvieren, so daß noch Zeit zum Entspannen bleibt. Nicht unterschätzen sollte man die Entfernungen auf der Insel. Was auf der Landkarte nah aussieht, ist durch das Gebirge und die entsprechenden Straßen doch teilweise eine erhebliche Strecke. Ausflüge an das andere Ende der Insel sind also durchaus ein größeres Vorhaben, zu dem man früh starten sollte oder gleich eine Rundreise mit Übernachtung an verschiedenen Orten organisieren sollte.

Freitag, 4. November 2011

Reisebericht Portugal: Reiseführer Madeira / Funchal














Die Insel Madeira gehört zu Portugal und hat etwas mit dem Image zu kämpfen, ein Reiseziel für ältere Leute zu sein. Dies begründet sich vor allem dadurch, dass es (fast) keine Sandstrände gibt bzw. die Bademöglichkeiten insgesamt sehr begrenzt sind.
Die Insel ist praktisch ein riesiger Berg, der aus dem Atlantik ragt. Entsprechend ist die Insel sehr felsig, die Küste ist häufig durch steile Klippen geprägt. Allerdings ist das Klima im Jahresverlauf recht ausgeglichen warm, was eine sehr vielfältige und schöne Vegetation ermöglicht. Daher auch der Ruf als 'Blumeninsel'. Was stimmt ist tatsächlich, daß aufgrund des Mangels an Strand fast keine Familien mit Kindern auf Madeira zu finden sind (außer den Einheimischen). Allerdings gibt es auch einige jüngere Urlauber ohne Kinder. Auch einige Deutsche, aber vor allem viele englische Gäste. Unter Engländern hat Madeira eine
große Tradition als Urlaubsziel.

Von Deutschland aus fliegen einige Fluglinien direkt nach Madeira, z.B. Air Berlin oder auch verschiedene Charterfluggesellschaften je nach Saison. Viele Verbindungen gibt es mit TAP Air Portugal über Lissabon. Man sollte die Preise in jedem Fall mit Pauschalanbietern wie dem Portugal-Spezialisten Olimar vergleichen. Teilweise gibt es über diese Anbieter günstigere Preise für die Flugverbindungen als bei einer Direktbuchung. Der Anflug auf den Flughafen in der Nähe von Funchal ist schon ein Erlebnis, da die Landebahn direkt am Wasser ist und teilweise auf Stelzen an den Berg ran gebaut wurde. Wer etwas empfindlich ist, sollte sich mit etwas anderem ablenken.
Nicht ganz einfach ist die Auswahl eines Hotels auf Madeira. Man sollte darauf achten, dass man in der klimatisch besser gestellten Region um Funchal untergebracht ist. Allerdings auch nicht zu hoch gelegen, denn dort wird es kühl und ist oft neblig. Andererseits ist Funchal selbst sehr zersiedelt und fast eine Großstadt, was auch nicht gerade idyllisch ist. Wer etwas ruhiger wohnen möchte, für den ist z.B. auch Ponta do Sol eine Alternative. Eher meiden sollte man die Gegend um den Flughafen.
In Funchal selbst gibt es eine Vielzahl von Hotels, am Rande auch sehr viele große Anlagen von eher mittlerem Niveau. Ein Klassiker und immer noch das erste Haus am Platz ist das Reid's Palace, welches auf einer Klippe direkt am Meer gebaut wurde und sehr traditionell geführt wird. Auch wenn man hier nicht wohnt, sollte man sich doch zumindest einen Afternoon Tea auf der Terrasse über dem Meer gönnen. Nicht billig, aber es gibt auch eine kleine Mahlzeit aus Sandwiches und leckeren Scones dazu. Vorher reservieren empfiehlt sich, der Dresscode ist nicht so konservativ wie in manchem Reiseführer beschrieben. Man sollte halt nicht in Short und Badelatschen aufkreuzen.

Unsere Unterkunft war das etwas oberhalb der Innenstadt gelegene kleinere Hotel Quinta Jardins do Lago. Kern des Hotels bzw. heute das Restaurant ist eine große alte Villa, an die modernere Teile angebaut wurden. Das Hotel liegt in einem herrlichen Park mit zahlreichen alten Bäumen und exotischen Pflanzen, die aus aller Welt zusammengetragen wurden. Ein Bewohner des Parks ist eine riesige alte Galapagos Schildkröte (Bild ganz unten). Im Park befindet sich auch ein schöner Pool, an dem auch bei voller Auslastung nicht unangenehm viel Betrieb herrscht. Zimmer und Service entsprechend leider nicht dem 5-Sterne-Niveau, welches versprochen wird (siehe Bild). Dazu ist die Einrichtung nicht hochwertig genug und Essenqualität und Aufmerksamkeit des Personals einfach zu schlecht. Eigentlich schade, aber das Haus wird auch über eine Vielzahl von Veranstaltern vermarktet und da ist es wahrscheinlich schwierig, ein hohes Niveau durchzusetzen und zu halten.













Ein schönes Designhotel in Funchal ist das 'The Vine'. Von der Dachterrasse mit Pool und einer schicken Bar hat man einen herrlichen Blick über das Meer. Spitzenmäßig ist auch das Restaurant im The Vine, das UVA. Der Koch hat früher 3 Michelin-Sterne erworben und auch hier wird entsprechend sehr gut gekocht und gediegen gespeist. Aber eben in einem modernen Ambiente, krasser Gegensatz zum Reid's. Hier sollte man Zeit zum essen und genießen einplanen. Wenn man im The Vine Hotel übernachten möchte, schlägt man allerdings seine Zelte mitten in der Stadt auf. Das Haus ist Teil eines Einkaufszentrums und man ist dadurch sozuagen im Stadturlaub. Nicht unbedingt daß, was man von Madeira erwartet. Das Einkaufszentrum hat übrigens eine gut befahrbare und günstige Parkgarage, was in Funchal keine Selbstverständlichkeit ist.














Hier noch zwei Tipps zum Thema:
Für das Hotel The Vine gibt es gerade günstige Angebote beim Buchungsportal Laterooms: The Vine Hotel
Ebenfalls lesenswert sind dort die 10 Tipps für ein Zimmerupgrade.
Habe selbst auch schon entsprechende Erfahrungen gemacht. Wenn man zum absoluten Schnäppchenpreis die unterste Zimmerkategorie bucht, stehen die Chancen eher schlecht.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Reisebericht Portugal: Reiseführer Lissabon

Für eine Besichtigung von Lissabon sollte man eigentlich zumindest 3-4 Tage einplanen und nicht wie ich nur einen Zwischenstop mit Übernachtung auf der Reise nach Madeira. Das ist eindeutig zu kurz. Aber besser als nichts und Zeit genug, um Atmosphäre zu schnuppern und etwas ins Leben der Stadt einzutauchen.
Als sehr gute Wahl als Ausgangsstation entpuppte sich das Barrio Alto Hotel. Das Hotel liegt mitten in der Altstadt und direkt an der Linie der historischen Straßenbahn 28. Die City von Lissabon mit ihren vielfältigen Shopping-Möglichkeiten ist zudem fußläufig erreichbar. Das Hotel gehört zum Verbund der Leading Small Hotels of the World und entspricht bestem 5-Sterne-Standard. Das alte Gebäude wurde detailgetreu saniert und innen mit modernen Akzenten versehen. Wenn man frühzeitig eine feste Buchung vornimmt, sind die Zimmer etwas günstiger. Im Hotel ist es trotz der lebhaften Umgebung sehr angenehm ruhig, in den Zimmern zur Seitenstraße hat man eine Ruhe wie auf dem Land (Bild unten). Spektakulär ist der Blick von der Dachterrasse über die Dächer der Altstadt und den Fluß (siehe Bild Mitte). Sollte man sich nicht entgehen lassen. Sehr lecker ist auch der Frühstück, was in Portugal keine Selbstverständlichkeit ist.













Vom Hotel aus läßt sich wie gesagt vieles zu Fuß erkunden. Gerade in den kleinen Gassen des Barrio Alto gibt es viele nette und kreative Geschäfte und gemütliche Cafés.
Unbedingt einplanen sollte man eine Fahrt mit der Straßenbahn. Diese verkehrt anders als im Fahrplan beschrieben eher unregelmäßig, also einfach an einer Haltestelle warten, bis eine kommt.
Wer eine kreative portugiesische Küche abseits der Touristenströme kennenlernen möchte, sollte sich unbedingt einen Tisch bei Tasca da Esquina reservieren. Für uns eine zufällige Entdeckung bei der Straßenbahnfahrt, die sich als kulinarisches Highlight entpuppte. Das Lokal wird von Vitor Sobral betrieben, einem portugiesischem Starkoch. Serviert werden eine Art portugiesische Tapas. Die fast ausschließlich einheimischen Gäste bestellen natürlich gemäß ihrer Vorlieben. Für den unerfahrenen Gast empfiehlt sich das Überraschungsmenü, welches es in verschiedenen Umfängen gibt. 6 Gänge kosteten z.B. EUR 26,50, was in Anbetracht der hohen Qualität ein Schnäppchen ist und zudem gut satt machte. Toll ist auch die Auswahl an offenen Weinen aus Portugal zu wirklich fairen Preisen. War wohl eher ein Glücksfall noch einen Tisch zu bekommen, also besser vorher reservieren! Und erstaunlicherweise wird dort nicht allzu spät gegessen, gegen 20:00/20:30 sollte man besser dort sein.
Als etwas beschwerlich stellte sich der Verkehr in Lissabon heraus. Der Flughafen ist nicht an das U-Bahn-Netz angeschlossen. Reisende mit größeren Koffern dürfen zudem nicht die normalen öffentlichen Busse nehmen, sondern nur einen teureren Expressbus. Dieser hat allerdings den Namen auch nicht wirklich verdient. Besser beraten ist man mit dem Taxi, was jedoch vom Flughafen aus auch nur eingeschränkt funktioniert wenn dort eine riesige Schlange an Gästen wartet. Der Verkehr ist in jedem Fall nicht zu unterschätzen, unbedingt genügend Zeit einplanen, um von A nach B zu kommen.














Wer lieber ein Komplettangebot bucht, findet im Internet zahlreiche Alternativen, z.B. hier: Lissabon Reisen

Sonntag, 18. September 2011

Reisebericht Österreich: Reiseführer Wien
















Ich habe schon einige Tipps zu Wien als Reiseziel in diesem Blog aufgeschrieben. Aber wie das in einer lebendigen Stadt ist, gibt es immer wieder etwas neues zu entdecken. Zumindest wenn man das möchte, wo ja gerade in Wien an vielen Stellen die Zeit scheinbar stehen geblieben ist. Auf jeden Fall gibt es auch dieses Jahr wieder einiges neues in Wien zu entdecken. Das fängt schon bei den Hotels an: Ein guter Tipp ist das neue 25hours Hotel, ein neues Haus der Budget-Design-Hotelkette, die schon Häuser in Frankfurt/Main und Hamburg haben. Schon die Lage ist spitzenmäßig, direkt am Anfang der Lerchenfelder Straße im 7. Bezirk, einen Steinwurf neben dem Museumsquartier. In der ersten Bauphase wurden die Suiten in den beiden obersten Stockwerken und die Lounge/Bar/Terrasse, der 'Dachboden' fertiggestellt. Aufgrund der Größe der Räume ist der Zimmerpreis nicht so budgetmäßig, man sollte auf Specials achten. Die Ausstattung ist nicht besonders hochwertig, aber originell und stylisch. Zimmerservice etc. gibt es nicht, der Service ist sehr schlank, schon etwas zu schlank aufgestellt. Abends ist am Wochenende im Dachboden der Bär los, weil auch die Wiener den schönen Ausblick entdeckt haben, gerade im Sommer natürlich. Tagsüber ist eher Wohnzimmeratmosphäre in der Lounge, hier gibt es auch das recht bescheidene Frühstücksbuffet. Also, nicht die richtige Adresse, wenn
man auch kulinarisch verwöhnt werden möchte, aber dafür gibt es in Wien ja genügend andere Möglichkeiten.















Ein kulinarischer Genuß ist z.B. der Eis Greissler, mitten im 1. Bezirk in der Rotenturmstraße. Der winzige Bio-Eissalon ist phänomenal eingeschlagen, wirklich ein Genuß. Und gräbt den etablierten staubigen Zanoni und Co. ordentlich Laufkundschaft ab. Wer es herzhafter mag und ruhiger sitzen möchte, ist beim Hollmann Salon im Heiligenkreuzerhof gut aufgehoben (Grashofgasse 3, 1. Bezirk). Man sitzt herrlich ruhig mitten im lebhaften 1. Bezirk, im Sommer unbedingt vorher draußen reservieren, es gibt dort nur 20 Plätze. Die Speisekarte ist bio und ambitioniert, leider nicht in der Konsequenz richtig fein gekocht. Fleisch war gut, aber der kalte Saibling im Glas unglaublich fad. Allerdings alles in allem doch ein faires Preis-/Leistungsverhältnis und der Service sehr aufmerksam. Das gleiche galt nicht für den
Service im recht neuen Restaurant ella's am Judenplatz, ebenfalls im 1. Bezirk. Das Essen hier ok, aber auch nicht sehr gut und dafür zu teuer. Allerdings sitzt man auch hier sehr schön, der Judenplatz hat einfach eine sehr eigene, geheimnisvolle Atmosphäre.
Exklusiv und mit schöner Aussicht gibt es Cocktails in der Bar des Do&Co Hotels. Am besten reservieren, der Blick auf den Stephansdom ist beliebt, trotz der gesalzenen Getränkepreise. Aber diese sind von guter Qualität und die Lage direkt am Stephansplatz einfach
einzigartig.
Noch zwei bunt gemischte Shoppingtipps: Für außergewöhnliche Objekte und Möbel ist ein Besuch im Geschäft lichterloh, Gumpendorferstraße 15-17 im 6. Bezirk empfehlenswert. Hier gibt es alte Möbel, Designklassiker und liebevoll sanierte und zu Sitzmöbeln umfunktionierte Seitpferde zu sehen und zu erwerben. Erwerben nur, wenn man mit einem großen Auto da ist ...
Für Teeliebhaber ist ein Besuch bei Haas & Haas Pflicht. Etwas versteckt hinter dem Stephansdom liegt das Geschäft mit Café. Hier gibt es eine riesige Auswahl qualitativ ausgezeichneter Tees und einige weitere Leckereien.
Zum Entspannen gut ist ein Spaziergang im Türkenschanzpark im 18. Bezirk. Hier kommt man auch gut mit Bahn und Bus hin, sollte aber vorher die Route checken. Der Park ist wirklich toll angelegt und gepflegt, recht hügelig und das Publikum ist bedingt durch das gediegene Wohnumfeld sehr angenehm. Steht wahrscheinlich in keinem Reiseführer, für Parkliebhaber aber ein Muß.

Sonntag, 11. September 2011

Reisebericht Elsass: Reiseführer Colroy-la-Roche

Colroy-la-Roche ist ein Dorf mit knapp 500 Einwohnern am Rande der Vogesen. Klingt nicht nach einem populären Reiseziel. Ist es auch nicht. Aber landschaftlich reizvoll gelegen im Mittelgebirge, sehr einsam und erholsam. Die meisten Besucher von außerhalb kommen vorrangig wegen eines Hotels hier her: La Cheneaudière
Das Relais & Chateaux Hotel hat sich über Jahrzehnte hinweg einen guten Ruf erarbeitet, könnte allerdings inzwischen eine gründliche Überarbeitung vertragen. Ein komplett neuer Wellness-Bereich ist auch in Planung und soll 2012 fertiggestellt werden. Das ist auch höchste Zeit. Die Zimmer sind zwar in ordentlichem Zustand, aber auch das letzte Mal anscheinend nur teilrenoviert worden. Über Stil kann man zudem sicher streiten, aber hier sieht es überall furchtbar konservativ aus. Der Stil der Küche ist ebenfalls sehr konservativ französisch. Wer nicht so auf Stopfleber, Froschschenkel oder Schnecken steht, muß schon geschickt darum herum auswählen. Die Qualität der Küche ist solide, aber nicht herausragend. Angesichts des ambitionierten Preisniveaus könnte man das jedoch erwarten.













Die Lage des Hotels und des Orts Cloroy-la-Roche ist allerdings wie gesagt herrlich. Direkt vom Hotel aus startend kann man herrlich wandern, es gibt eine Reihe von Rundwegen. Wer noch höher hinaus will, ist auch schnell mit dem Auto in den Hochvogesen und kann dort noch steilere Wege finden und höhere Gipfel erklimmen.


Sonntag, 28. August 2011

Gastbeitrag: Last Minute Kreuzfahrt

Gastbeitrag von Urlaubs-Blogger

Die Kreuzfahrt Last Minute ist für viele Menschen eine hervorragende Alternative zu anderen Reiseangeboten. Schiffsreisen haben sich in den letzten Jahren als eine sehr erfolgreiche und beliebte Form der Urlaubsgestaltung herausgestellt. Der Grund dafür könnte die Tatsache sein, dass die Reisenden einerseits auf dem Kreuzfahrtschiff eine wunderschöne und entspannende Zeit erleben und andererseits am Ankunftsort das Sightseeing beginnt und auch das Entspannen weitergeht. Als Abschluss der Schiffsreise wird schlussendlich bei der Heimfahrt wieder auf dem großen Dampfer entspannt. Somit könnte man behaupten, dass die Kunden einer Kreuzfahrt Last Minute im Grunde zwei verschiedene Urlaubsformen angeboten bekommen, was scheinbar bei den Gästen der Schiffsreisen als tolles Angebot wahrgenommen wird.

Einige wenige Menschen sind von den Schiffsreisen noch nicht überzeugt und glauben, dass die Umwelt durch diese Reiseform sehr stark belastet wird. Besonders die Meere sollen, laut Meinung mancher Leute, sehr stark unter Schiffsreisen leiden. In Wahrheit rüsten viele Anbieter von Schiffsreisen ihre Schiffe mittlerweile auf beziehungsweise haben dies natürlich schon unternommen. Aus diesem Grund sollte sich der umweltbewusste und auch nachhaltig denkende Mensch bestens informieren, welche Schiffe die jeweiligen Anbieter für eine Kreuzfahrt Last Minute verwenden. Eine großartige Hilfe ist in dieser Hinsicht das Betrachten der Website, wo man beispielsweise Informationen über gewonnene Preise für die Nachhaltigkeit des Unternehmens sehen kann oder auch Zertifikate, welche das
Umweltbewusstsein der Reederei belegen.

http://www.mscwebtv.com/view/DE/FANCY-STYLE

Grundsätzlich finden die Kunden auf den verschiedenen Kreuzfahrtschiffen meist ein sehr unterschiedliches Angebot vor. Es kommt natürlich beim Schiffsreisen in erster Linie auf die zurückzulegende Distanz und auch auf das Zielpublikum des Unternehmens an. Häufig wird auf jeden Fall ein eigene Swimming Pool, verschiedenste Saunen, unterschiedliche Massageanwendungen von fachkundigen Therapeuten oder auch ein eigenes Kino. Manchmal können sich die Gäste auch im hauseigenen Theater amüsieren und natürlich gibt es immer feine Restaurants mit wohlschmeckenden Essen aus aller Welt. Bei der Kreuzfahrt Last Minute spart man Geld, kann aber trotzdem alle genannten Vorteile nützen.

Donnerstag, 25. August 2011

Reisebericht Französisches Jura: Reiseführer Port-Lesney / Arc-et-Senans

Deutlich abseits touristischer Routen typischer Frankreichurlauber liegt das Französische Jura. Schon die Reise vom Burgund dorthin führt über schier endlose, sehr dünn besiedelte Ebenen. Am besten nimmt man die Route National, viel Verkehr gibt es ohnehin nicht und so sieht man mehr von der Landschaft als auf der Autobahn mit den nervigen Mautstationen alle paar Kilometer.
Als Kleinod entpuppte sich das kleine Hotel Chateau de Germigney in Port-Lesney. Der kleine Ort liegt sehr verwunschen am ruhigen Fluß Doubs. Man kann kaum glauben, dass im Dorf Mouchard 3 km davor sogar ab und zu ein TGV hält und man dadurch in knapp zweieinhalb Stunden Paris erreichen kann.













Das Relais & Chateaux Hotel liegt in einem sehr gepflegten Park und wurde sehr schön und stilgerecht renoviert. Ein perfekter Ort, um abzuschalten. Vielleicht nicht für jeden optimal ist der Naturpool. Dieser ist zwar gepflegt, aber es liegt eben in der 'Natur der Sache' des natürlichen Selbstreinigungsprozesses, dass das ein oder andere Tier, wie z.B. Frösche und ein paar Insekten dort unterwegs sind. Hat also eher den Charakter eines gepflegten Badeteichs.

















Das Restaurant im Chateau de Germigney ist ein echtes Highlight. Es hat nicht ohne Grund einen Michelin-Stern. Die Küche ist sehr kreativ und im positiven Sinne nicht nur 'klassisch französisch'. Regionale Zutaten werden einfallsreich mit eingearbeitet. Abfolge und Umfang sind ortsüblich groß, man sollte also durchaus Appetit mitbringen. Die Weinauswahl ist hervorragend, auch an Weinen aus der Region Jura, die sehr interessant sind.
Für Besichtigungen in der Region lautete die Empfehlung der Hoteldirektorin für schlechtes Wetter die Salinen von Salins-les-Bains und bei gutem Wetter die ehemalige Salzgewinnungs- und -veredelungsproduktion von Arc-et-Senans. Schönes Wetter war gegeben und die Architektur der königlichen Salinen von Arc-et-Senans ist wirklich sehenswert. Eine beeindruckende Anlage mit Produktionsstätten und Wohnanlagen für die Belegschaft, nicht ohne Grund als Weltkulturerbe eingestuft. Vom Output der Produktion bleiben die Anlagen wohl immer unter den königlichen Erwartungen und in der Folge wurde der Betrieb nach mehreren Besitzerwechseln eingestellt (Bild:).


Dienstag, 9. August 2011

Reisebericht Burgund: Reiseführer Beaune














Die Kleinstadt Beaune in der Weinregion Burgund ist für viele Südfrankreichurlauber eine beliebter Zwischenstop bei der An- und Abreise. Dies wird eigentlich der schönen Gegend nicht ganz gerecht, auch wenn man hier wahrscheinlich nicht mehrere Wochen urlauben möchte. Zumindest nicht, wenn man sich nicht sehr intensiv für romanische Kirchen oder die berühmten Weine aus dem Burgund interessiert. Für Letzteres muß man hier allerdings wirklich ein Weinkenner und nicht nur ein Weinliebhaber sein, da hier die Preise schon ein sehr ambitioniertes Niveau auch direkt bei den Winzern erreichen.
Nicht ganz einfach ist die Hotelsituation in Beaune. Nicht empfehlenswert ist z.B. die Ermitage de Corton, gelegen in Chorey Les Beaune unmittelbar an einer großen Landstraße. Was sich auf Bildern und in Bewertungen im Internet als charmantes Landhotel präsentiert, ist nicht nur trostlos und laut, sondern hat teilweise auch muffige Zimmer. Das Essen ist zwar von gutem Niveau und der Service bemüht, aber vom Gesamtbild ist das Preis-Leistungsverhältnis unterirdisch.
Alternativen sind die üblichen Kettenhotels. Nach einer Nacht in der Ermitage wechselten wir bescheiden ins ibis Beaune La Ferme aux Vins landeten. Kein Schmuckstück, aber trocken und sauber. Ein Mercure welches auch in der Auswahl war, sah übrigens sehr verwohnt aus. Wenn
man nicht vorher gebucht hat, sollte man unbedingt vorher die Zimmer anschauen.
Beaune selbst hat eine sehr nette Altstadt mit zahlreichen Straßencafés und Restaurants zu bieten. Touristisches Highlight ist das ehemalige Hospital Hôtel-Dieu. Gegenüber befindet sich eine Touristeninformation, sehr hilfsbereit. So gibt es auch direkt von Beaune aus nette Wanderrouten durch die Weinberge, die ohne große Anstrengungen zu bewältigen sind. Schön mit dem Auto (wahrscheinlich auch mit dem Fahrrad) sind Ausflüge durch das Weingebiet sowohl nach Norden Richtung Nuits-St.-Georges (nette Innenstadt) als auch nach Süden. Gute Crémants kann man verkosten und kaufen beim Weingut Parigot in Savigny-lés-Beaune (9, rue de Jarron), es lohnt sich auch, durch den sehr beschaulichen Ort zu schlendern. Richtung Süden lohnt sich wahrscheinlich eine Führung durch das Chateau de Pommard, allerdings kostenpflichtig und man sollte vorher anzurufen, um nicht wie wir in die Mittagspausenfalle zu laufen. Ein Tipp ist auch der kleine Ort St-Romain, mit einer herrlichen Aussicht. Hier sollte man unbedingt eine Stunde für einen Rundgang einplanen. Wahrscheinlich gibt es noch eine Reihe weiterer netter Orte in dieser Art in der Gegend, dafür muß man aber wie gesagt mehr als zwei Nächte für einen Zwischenstop einplanen.

Montag, 1. August 2011

Reisebericht Provence: Reiseführer Orange














Ein touristisches Highlight am Rande der Provence ist die Stadt Orange bzw. das römische Theater in Orange. Wenn man nur das Theater besichtigen möchte, sollte man zumindest zwei Stunden einplanen. In der Hauptsaison, wenn es richtig voll ist, wahrscheinlich eher mehr Zeit. Empfehlenswert ist es sich einen Audioguide zu nehmen. Das Theater stammt aus dem 1. Jahrhundert und gilt als eines der am besten erhaltenen römischen Theater weltweit. Es wurde an einen Hügel gebaut, so daß sich die steil ansteigenden Ränge leichter konstruieren ließen.
Der Zustand ist wirklich beeindruckend gut, man kann sich die Atmosphäre bei den oft den ganzen Tag andauernden Theatervorführungen sehr gut vorstellen. Auch heute noch finden hier Festivals und Aufführungen statt, wenn es zeitlich in die Reiseplanung passt, sicherlich eine schöne Sache.

Freitag, 29. Juli 2011

Reisebericht Provence: Reiseführer Avignon














Bei einer Reise in die Provence darf ein Stop in Avignon nicht fehlen. Gut erreichbar übrigens von Saint-Remy-de-Provence aus. Die Stadt liegt an der Rhône und blickt auf eine sehr bewegte Geschichte zurück. Absolutes Muß bei einer Besichtigungstour ist die berühmte Brücke Pont Saint-Bénézet (bekannt durch das Lied 'Sur le pont d'Avignon ...') und der Papstpalast. Wenn man beides anschauen möchte, sollte man sich ein Kombiticket kaufen, ist etwas günstiger als die Einzelpreise.
Zumindest bei der Besichtung des Papstpalastes lohnt es sich zudem, einen Audioguide zu nehmen und die Stationen entsprechend fortlaufend abzuarbeiten. Wirklich interessant, wie es dazu kam, dass von 1309 bis 1417 der Sitz des Papstes von Rom nach Avignon verlegt wurde und wie in der Folge der Aufbau und Ausbau der Papstresidenz umgesetzt wurde. Die Residenz hat wirklich beeindruckende Dimensionen und man bekommt auch heute noch einen guten Eindruck davon, wie sich damals das Leben in Avignon abgespielt hat und welche große Bedeutung der Stadt zukam.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Reisebericht Provence: Reiseführer Saint-Rémy-de-Provence

Von der Küste kommend zeigt sich im Landesinneren ein völlig anderes Bild der Provence. Dieses variiert zusätzlich stark je nach Gegend. Saint-Rémy-de-Provence liegt am Fuß der Alpilles, einer sehr markanten Bergkette. Nicht besonders hoch, aber sehr steile Felsen, so daß man hier durchaus anspruchsvoll wandern kann.
Saint-Rémy ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in den inneren Teil der Provence, aber auch ein schöner Ort, um einfach dort zu verweilen. Touristisch zumindest im Juni zwar durchaus belebt, aber nicht überfüllt. In Saint-Rémy sind einige berühmte Gemälde des Malers Vincent van Gogh entstanden, der hier von 1889-1890 in der Psychiatrie des Klosters Saint-Paul-de-Mausole behandelt wurde. Und größtenteils sieht der Ort immer noch so aus, wie er damals ausgesehen haben muß. Empfehlenswert ist auch ein Bummel durch das Städtchen am Vormittag, wenn geschäftiges Treiben der Einheimischen herrscht. Es gibt einige interessante Delikatessengeschäfte, die zum schauen und verkosten einladen.
Absolut empfehlenswert und zumindest für Nicht-Franzosen anscheinend noch ein Geheimtip ist das Hotel Chateau des Alpilles, welches ca. 1,5 km vor den Toren der Stadt liegt. Das Schloß von 1825 liegt in einem sehr großzügigen Park und wurde von den Betreibern sehr liebevoll saniert und eingerichtet. Die Räume und Zimmer sind prächtig und das Park wirklich traumhaft. Am Swimmingpool kann man herrlich entspannen, die wenigen Gäste verteilen sich auf dem riesigen Gelände. Das Essen ist nicht absolut herausragend, aber gut und der Service engagiert. Es scheint ein beliebter Treffpunkt für (wohlhabende) Gäste aus Paris zu sein und ist entsprechend sehr ausgelastet. Rechtzeitig buchen! (siehe Bilder in diesem Post)













Wer sich für Wein interessiert, sollte einen Besuch beim Weingut Chateau Romanin einplanen. Einige Sorten dieses Bio-Weins werden auch im Chateau des Alpilles ausgeschenkt. Sehr gute Qualität! Das Weingut liegt hinter dem Segelflugplatz Romanin vor den Toren von Saint-Remy. Wenn man den Weg zum Flugplatz gefunden hat, ist das Weingut ausgeschildert. Es geht einige Kilometer über eine Schotterstraße. Das Gut ist spektakulär in den Berghang der Alpillen integriert. Der Weinkeller hat fast etwas kathedralenartiges, von außen so nicht zu erkennen. Die Leute sind sehr nett, beraten gut und zeigen gerne den Keller und die Produktion.

Samstag, 16. Juli 2011

Reisebericht Cote D'Azur: Reiseführer Cassis und Calanques














Ein sehenswerter Ort an der Küste zwischen Toulon und Marseille ist Cassis. Das kleine Hafenstädtchen ist sozusagen Teil des Naherholungsgebietes von Marseille und dadurch von Einheimischen aus der Region sehr gut besucht. An der Küste und den Berghängen rund um die Stadt befinden sich viele prächtige Ferien- und Wochenendhäuser, von denen aus sich ein prächtiger Blick auf das Meer und die Küste bietet. Im Ort selbst gibt es die küstentypische Struktur an Souvenir-Geschäften und Straßencafés.

Vom Hafen von Cassis aus werden Ausflüge mit Booten in die Calanques angeboten. Die Calanques sind steile Schluchten im Kalkgebirge der Küste, teilweise mit sehr schönen Sandstränden, die auch größtenteils mit etwas Kletterei von der Landseite aus erreicht werden können. Die Fahrten können mit unterschiedlicher Länge gebucht werden, je nachdem, wie viele Calanques man sehen möchte und wieviel Zeit man dafür mitbringt. Drei reichen aus, um einen guten Eindruck zu gewinnen. Dies ist durchaus empfehlenswert, da man von der Meerseite aus einen sehr schönen Einblick in die Buchten bekommt. Vor den Toren von Cassis liegen einige Weingüter, bei denen man gut Wein verkosten und kaufen kann. Z.B. bei der Domaine du Paternel, 11 Route Pierre Imbert.


Lohnenswert ist von Cassis aus eine Fahrt über die steile Küstenstraße Route de Crêtes nach La Ciotat. Von verschiedenen Aussichtspunkten aus hat man einen spektakulären Blick über die steile Küste und das Meer.






Mittwoch, 6. Juli 2011

Reisebericht Provence: Reiseführer Aix-en-Provence

Wer die Provence bereist, muß auf jeden Fall eine Station in
Aix-en-Provence einplanen. Und sei es nur ein Tagesbesuch, wie in diesem Fall. Im Gegensatz zu den doch oft überlaufenen Küstenorten findet hier noch 'richtiges' südfranzösisches Leben Stadt. Viele Studenten sind hier unterwegs, denn Aix hat eine große Universität.
Die Prachtstraße von Aix ist der Cours Mirabeau. Diese breite Straße wurde bereits im 17. Jahrhundert angelegt und wird von prächtigen Häusern bzw. Stadtpalais gesäumt, in denen heute Cafés und mehr oder weniger noble Geschäfte untergebracht sind. Lohnenswert ist auf jeden Fall ein Abstecher in die kleinen Gassen der Altstadt, in denen es viele kleine, nette Geschäfte gibt. Wer Marzipan gerne mag, sollte sich auf jeden Fall in einer traditionellen Patisserie einige Calissons kaufen. Diese Spezialität aus Aix wird aus Mandeln und kandierten Melonen und Orangen gefertigt und ist wirklich ein Genuß. Etwas empfindlich, wer
sie transportieren möchte, sollte auf eine gute Verpackung achten!
Lohnenswert ist auch ein Besuch im Atelier des Malers Paul Cézanne. Dieses liegt fußläufig etwas außerhalb der Altstadt, ein kleiner Hügel muß erklommen werden. Im Atelier befinden sich noch etliche Einrichtungs- und Alltagsgegenstände des Künstlers und man bekommt
einen sehr guten Eindruck davon, wie er hier mehrere Jahr gearbeitet hat. Zeit einplanen sollte man auch für einen Besuch des weitläufigen und sehr verwunschenen Gartens.

Sonntag, 26. Juni 2011

Reisebericht Cote D'Azur: Reiseführer Saint-Cyr-sur-Mer und Sanary-sur-Mer

An der Küste der Cote D'Azur gibt es zwar zahlreiche Badeorte, durch die stark zerklüftete Küste sind diese jedoch nicht dicht aneinander gedrängt. Auch wurde bei der Bebauung zumindest größtenteils darauf geachtet, die Landschaft nicht zu verschandeln. Anders als z.B. an vielen Küstenabschnitten Spaniens. So auch in den Orten Saint Cyr-dur-Mer und Sanary-sur-Mer.
In Saint Cyr gibt es einen gut 2 km langen Sandstrand, der größtenteils öffentlich ist. In einigen Abschnitten gibt es privat bewirtschaftete Zonen mit Liegestühlen und Schirmen sowie einige Strandbars und Restaurants. Eingefaßt wird der Strand durch zwei Marinas names Les Lecques und dem kleineren Hafen La Madrague (Bild). Der Sandstrand ist teilweise künstlich aufgeschüttet und wird entsprechend gepflegt und nachgebessert. Der Ort selbst ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Keine besonders ausgefallenen Lokale und Geschäfte, ein eher durchschnittlicher französischer Badeort.
Eine etwas bewegtere Geschichte hat der nahegelegene Ort Sanary-sur-Mer (Bild). Hierhin wanderten nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten zahlreiche Künstler und Intellektuelle aus Deutschland aus. Ein beliebter Treffpunkt in diesem Exil war das Hotel de la Tour direkt am Hafen, welches heute noch einen gewissen verblichenen Charme ausstrahlt. Sehenswert sind auf jeden Fall der Hafen mit zahlreichen netten Cafés und auch die engen Gassen der Altstadt, am besten am späteren Nachmittag.













Weitere sehenswerte Ort im Landesinneren in dieser Region sind La Cadière-d'Azur und Le Beausset (Bild unten). Hier bietet sich ein Besuch am Morgen an, am besten wenn der Markt stattfindet. Hier findet das richtige provenzalische Leben statt, und die Ferienhaussiedlungen der Küste sind gefühlt sehr weit weg. Wahrscheinlich siehr dies während der Hauptreisezeit allerdings auch ein wenig anders aus.

Freitag, 24. Juni 2011

Reisebericht Cote D'Azur: Reiseführer Saint Tropez und Ramatuelle

Die Cote D'Azur bietet so viele Hotspots, daß man sie in einem Urlaub nahezu unmöglich alle besuchen kann. Alleine Nizza und Cannes bzw. die Orte dazwischen können schnell einen Urlaub füllen. Einer der Hotspots ist auf jeden Fall Saint Tropez. Ehemals wohl ein beschauliches Fischerdorf, zog es schon Ende des 19. Jahrhunderts Künstler wie Matisse an und ab der Mitte des letzten Jahrhunderts auch zahlreiche Prominente. Seit dieser Zeit hat der Boom nicht mehr abgerissen und im Hafen liegen ständig zahlreiche eindrucksvolle Yachten. Selbst schon im Juni ist allerdings auch der Besucherstrom nahezu unermesslich, kaum vorzustellen, wie es im August aussieht, wenn die Franzosen selbst an ihrer Küste Urlaub machen. Antizyklisches Verhalten zahlt sich auf jeden Fall sicher aus, sonst kann man einen größeren Stau bei An- und Abreise erleben. Ansonsten: die schon beschriebenen Yachten, einige schicke Bars und Filialen internationaler Top Designer. Die eigentlichen Gäste des Ferienortes müssen teilweise regelrecht vom Besucherstrom abgeschirmt werden. So gibt es z.B. Hotels, die für externe Gäste erst zum Abendessen zugänglich sind, ansonsten wäre es wahrscheinlich vorbei mit dem luxuriösen Ambiente. Also: wer auch im Urlaub Menschenmengen liebt und einen gewissen Promi-Faktor schätzt, sollte zumindest einen Abstecher nach Saint Tropez machen, wenn er in der Gegend ist. Für alle anderen ist ein Besuch entbehrlich.














Reizvoller ist da schon der kleine Ort Ramatuelle in der Nähe von Saint Tropez. Auf einem Hügel gelegen hat man einen sehr schönen Blick auf das Meer und auch einige nette Gassen. In der Vorsaison ist der Besucherstrom hier noch überschaubar. Möglicherweise sieht das allerdings im August anders aus. Aber durchaus ein charmantes Dorf, welches einen Besuch wert ist (siehe Bild).

Dienstag, 21. Juni 2011

Reisebericht italienische Riviera: Reiseführer Savona, Sanremo, Monaco














Zahlreiche Orte an der italienischen Riviera leben von ihrem teilweise legendären Ruf als Seebäder bzw. sind auch heute noch beliebte Urlaubsziele und haben eine entsprechend gut ausgebaute touristische Infrastruktur. Nicht so Savona, eine Hafenstadt, in der weitgehend normales italienisches Leben stattfinden. Abgesehen vielleicht von Reisenden, die von hier aus mit der Fähre z.B. nach Sardinien ablegen. Aber die Altstadt von Savona (Bild) ist durchaus reizvoll und eben weitgehend vom Tourismus verschont. Die Geschäfte sind nicht besonders aufregend, sondern am Alltagsbedarf der Bewohner ausgerichtet. Aber es gibt nette Straßencafés und man kann bei einem Sundowner am Yachthafen schön den Tag ausklingen lassen. An der Küste noch in der Stadt selbst gibt es zudem einige öffentliche und auch privat bewirtschaftete Strände. Ein gehobenes und recht modern gestaltetes Restaurant in der Altstadt ist das Lokal alessandro franco, Via Quarda Superiore 35 (www.alessandrofranco.net) . Hier gibt es feinere italienische Küche mit Fisch, Fleisch und Pasta (keine Pizza). Offener Sekt und Wein wird aus Magnumflaschen ausgeschenkt, es gibt jeweils die Sorte, die gerade offen ist für alle Tische. Und auch der Koch trinkt gerne ein Glas mit. Übernachten kann man gut im relativ neuen NH Hotel im gerade in der Neugestaltung begriffenen Hafengebiet. Vom Standard entspricht es den anderen Häusern der Kette, das Frühstücksbuffet läßt etwas zu wünschen übrig. Die Zimmer sind jedoch schön und eben neu. Für einen längeren Aufenthalt gibt Savona wahrscheinlich zu wenig her, für einen Zwischenstop auf der Durchreise aber eine gute Wahl.
Bei der Weiterfahrt an der italienischen Riviera bietet sich Sanremo zumindest als Stop an. Der Tourismus überlagert sicherlich vieles an diesem Ort, aber sehenswert ist in jedem Fall die Uferpromenade, der Hafen und auch die Einkaufsstraßen mit schönen Geschäften im Zentrum. Im August wahrscheinlich eher stressig, im Juni jedoch alles durchaus angenehmen belebt.

Ein weiteres Muß an der Strecke in Richtung Cote D’Azur ist Monaco (Bild unten). Schon beeindruckend ist das ausgefeilte Tunnelsystem, über welches man mit dem Auto in die Stadt gelangt. Am besten parkt man direkt in einem der Parkhäuser. Die Stadt ist klein genug an die Berge gedrängt, so dass man sie gut zu Fuß erschließen kann. Zumindest wenn einem Steigungen nicht viel ausmachen. Phänomenal ist, wie sich die Rennstrecke von Monte Carlo durch die Stadt zieht. Und natürlich der Hafen mit Luxusyachten aus aller Welt. Hier kann man sicher gut einige Tage verbringen, muss dafür aber sicher Spaß an diesem Lifestyle haben und auch reichlich Geld mitbringen.



Montag, 20. Juni 2011

Reisebericht Italien: Reiseführer Gardasee Gardone Riviera

Nicht ohne Grund ist der Gardasee ein beliebtes Reiseziel, vor allem für Besucher aus Deutschland. Norditalien ist schnell auch mit den Auto zu erreichen und der See bietet durch seine Größe und Lage vielerlei Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten wie Wassersport, aber auch Bergsteigen und Klettern oder einfach nur Entpannung in der Sonne. Allerdings ist es nicht so leicht, geeignete Orte zum Entspannen am Gardasee zu finden. Es ist eben sehr viel los und der vor den steilen Bergen teilweise sehr schmale Uferbereich ist dicht bebaut.
Für denjenigen, der Erholung sucht, ist das Westufer die angenehmere Seite des Gardasees. Hier gibt es weniger Trubel und weniger Campingplätze und kultiviertere Hotels. Ein echtes Highlight ist hier das Hotel Bella Riva in Gardone Riviera. Es befindet sich in einer herrlichen Villa, in der während des zweiten Weltkriegs deutsche Beamte tätig waren, als die nahegelegende Stadt Salò Sitz der 'Sozialrepublik' unter Mussolini war. Ein dunkles Kapitel der Geschichte, allerdings mit der Machtzentrale an einem sehr angenehmen Ort. Die Villa wurde in einer fünfjährigen Renovierungsphase von Grund auf aufgearbeitet und das Haus in ein Luxushotel mit allen Finessen verwandelt. Die Ausstattung der Zimmer läßt nichts zu wünschen übrig, allerdings wurden die wesentlichen Stilelemente bei der Sanierung erhalten. Mit dazu gehört ein herrliches Parkgrundstück am See, in dem sich auch der Pool befindet, wo man mit Blick auf den See entspannen kann. Es gibt zwar direkt am Grundstück einen Steg, jedoch keinen direkten Seezugang. Zudem befindet sich ein Anleger am Haus, an dem auch Linienschiffe halten. Aber man muß eigentlich nicht weg, denn in Haus und Garten läßt es sich wirklich sehr gut aushalten. Von gutem Niveau ist auch das Restaurant. Die Küche ist sehr fleischlastig, wenn man das mag, kommt man jedoch voll auf seine Kosten. Zum Glück scheint das kleine Hotel noch nicht sehr bekannt zu sein, sondern ist - noch - gut buchbar. Wenn auch nicht ganz günstig, Lage und Standard haben schon ihren Preis.

Sonntag, 29. Mai 2011

Reisebericht Ostsee: Reiseführer Heiligendamm

Die Seebäder an der Ostseeküste blicken auf eine lange Tradition zurück, die vielerorts nach der Wende wieder belebt wurde. Eines der Paradebeispiele für die Wiederbelebung ist Heiligendamm, ein Stadtteil von Bad Doberan. Lange Tradition hat hier eine besondere Bedeutung, denn Heiligendamm gilt als das älteste Seebad Deutschlands. Zentrum des Geschehens ist das Grand Hotel Heiligendamm, welches durch den G8-Gipfel im Jahr 2007 für ein paar Tage in das Zentrum des Interesses der Weltöffentlichkeit rückte. Das Hotel umfasst mehrere aufwändig sanierte alte Badehäuser und Hotelgebäude inklusive des Kurhauses. Hierin befinden sich heute mehrere Tagungsräume und Veranstaltungssäle sowie ein großer Speisesaal, in dem auch das Frühstück serviert wird. Betreiber der Anlage ist übrigens nicht mehr die Hotelkette Kempinski, sondern die Eigentümer der Anlage selbst.

In den verschiedenen Gebäuden des Hotels befinden sich Zimmer unterschiedlicher Kategorien. Ein großer Teil mit Parkblick und einige mit direktem Meerblick. Der Meerblick ist allerdings nicht so ein entscheidender Vorteil. Bei schönem Wetter ist man ohnehin lieber draußen und erreicht in wenigen Schritten einen schönen Steg ins Meer und den Strand. An einer langen Promenade kann man lange an der Küste flanieren oder auch joggen gehen. Abends lädt ein großzügiges Spa mit diversen Saunen und einem großen Pool zum Entspannen ein. Der Service des Hauses ist auf bestem 5-Sterne-Niveau, das Auto wird geparkt und das Gepäck direkt aufs Zimmer gebracht. Das Essen inkl. Frühstück ist von hervorragender Qualität, auch hier ist der Service sehr professionell. Einzig die Größe des Hauses und die damit nicht zu vermeidende Anonymität muss man mögen. Insgesamt jedoch sicherlich eine der Top-Adressen an der Ostsee, ideal für ein luxuriöses Wochenende zum entspannen. Von Hamburg und Berlin ist Heiligendamm bei normalem Verkehr in gut zwei Stunden mit dem Auto zu erreichen, von anderen Regionen in Deutschland ist die Anreise für einen Kurztrip natürlich etwas weit.