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Freitag, 31. Oktober 2008

San Francisco - Kalifornien Rundreise I

Bei einer Rundreise durch Kalifornien gehört San Francisco natürlich zum Pflichtprogramm, bei uns war es die erste Station. Vom Flughafen kommt man gut und günstig mit dem BART Train in die Stadt. Überhaupt gibt es im Silicon Valley und in San Francisco ein nach europäischen Maßstäben zumindest halbwegs funktionierendes System öffentlicher Verkehrsmittel, welches in den USA ja keinesfalls selbstverständlich ist. Wir hatten für unseren Besuch in San Francisco noch keinen Mietwagen gemietet, u.a. weil das Parken in der Stadt nicht einfach und wenn es möglich ist sehr teuer ist.
Das spektakulärste öffentliche Verkehrsmittel in San Francisco ist ohne Zweifel der Cable Car. Wenn man noch nie damit gefahren ist, sollte man sich das nicht entgehen lassen. Man kann an verschiedenen Stationen starten, die meisten Fahrgäste steigen in der Market Street ein, wo man auch Tickets kaufen kann. Man kann aber auch zwischendurch an einem der vielen Haltepunkte zusteigen. Die Linie von der Market Street aus führt über einen steilen Hügel ('Nob Hill') hinunter zur Fisherman's Wharf. Angenehm ist es dort besonders am frühen Morgen bzw. unter der Woche. Dann kann man in Ruhe das Treiben der Seelöwen beobachten, die vor dem Pier 39 liegen oder einfach die Aussicht auf Alcatraz (siehe Bild) und die Golden Gate Bridge genießen.
Da Fisherman's Wharf der touristische Hotspot schlechthin ist, kann es sehr voll und eher unangenehm werden. Nicht jedermanns Geschmack ist auch die Krebssuppe im Brot, die überall vor den Souvenirläden und Touristenlokalen angeboten wird, vom Geruch einmal abgesehen. Einen Besuch wert ist natürlich auch die Golden Gate Bridge. Am besten machbar ist das mit dem Fahrrad, da man das mit einem schönen Ausflug auf die andere Seite nach Sausalito verbinden kann. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, kann man vor der Auffahrt auf die Brücke rechts auf einem Parkplatz halten und zu Fuß zur Brücke gehen.
Eine weitere Attraktion ist die Lombard Street, eine blumengeschmückte Straße, die sich in engen Serpentinen einen Hügel herunter schlängelt.
Shoppen kann man gut um den Union Square herum, wer eher etwas ausgefallenere Dinge und nette Cafés sucht, sollte sich eher etwas außerhalb des Zentrums, etwa auf der Franklin Street.
Das Nachtleben in San Francisco bietet natürlich für jeden Geschmack etwas, im Castro District schwerpunktmäßig für die homosexuelle Szene. Wer gerne Live-Musik hört und mit Amerikanern richtig feiern möchte, der sollte am Wochenende in Harry Denton's Starlight Room in der obersten Etage des Sir Francis Drake Hotels gehen. Drinks, Stimmung und Aussicht sind wirklich klasse! Auch der Reedwood Room im Clift Hotel ist eine sehr beliebte Bar. Wenn man etwas früher dort ist und einen Tisch reserviert hat, sollte man sich nicht die köstlichen Snacks entgehen lassen. Aber die Cocktails sind in jedem Fall sehr gut. Das Hotel ist insgesamt sehr schön und stylisch, ganz klar empfehlenswert (siehe Bild). Allerdings nicht ganz billig, eine langfristige Vorausbuchung lohnt sich auf jeden Fall. Wer etwas normales San Francisco kennen lernen möchte, der sollte ruhig einmal einen Abstecher in die Wohngebiete machen und z.B. einen Café im Dolores Park Café im Mission District zu sich nehmen (501 Dolores Street).

Dienstag, 12. August 2008

Bericht aus London


Das London für nahezu jeden Geschmack viel zu bieten hat, ist kein Geheimnis. Wer die Hektik der Großstadt nicht scheut, für den lohnt sich auch ein Zwischenstopp, und sein es nur für einen Tag. Das einzig hinderliche ist die Fortbewegung in London. Zwar kommt man von den Flughäfen noch relativ gut mit Zügen in die Stadt rein. Dann dauert es aber eine ganze Weile, um von A nach B zu kommen.
Es gibt von allen deutschen Flughäfen - zumindest wenn man zeitig bucht - günstige Flüge nach London. Wer am Flughafen Gatwick ankommt, der sollte sich auf jeden Fall am Schalter von Southern Rail nach Tickets erkundigen. Zumindest 'off peak', d.h. am Wochenende und außerhalb des Berufsverkehrs gibt es dort günstige Kombitickets für den Zug nach Victoria und das innerstädtische U-Bahn-Netz.
Das Sightseeing Programm richtet sich natürlich stark nach Interessen und 'Vorkenntnis'. Wenn man schon einiges von London gesehen hat, sollte man auch etwas tiefer in das Stadtleben eintauchen. Für den Start bietet sich ein Brunch in der Electric Brasserie an. Die Adresse ist 191 Portobello Road in Notting Hill. Reservierung unbedingt empfohlen. Am Wochenende führt der Weg dorthin über den beliebten Portobello Market. Sehr beliebtes Café, allerdings ist auch hier der hohe Ökonomische Druck Londons zu spüren. Wenn die Bestellfrequenz nachläßt wird höflich aber bestimmt gefragt, wie lange man denn noch bleiben möchte.
Wem der Portobello Market zu ramschig ist, der kommt im Kaufhaus Selfridges, 400 Oxford Street U Bahn Bond Street auf seine Kosten. Die Präsentation der Mode schon in den Schaufenstern aber auch in den Fachabteilungen ist fast ein Kunstwerk. Wer Harrods schon kennt und mit dessen Vielfalt nicht mehr zu beeindrucken ist, sollte sich unbedingt Selfridges anschauen. Nicht so viel unterschiedliches, dafür aber eine spektakuläre Warenpräsentation.
Den Nachmittag kann man gut in der Tate Modern verbringen, nicht nur als Kunstliebhaber. Schon das Gebäude, ein ehemaliges Kraftwerk, ist beeindruckend. Vom Café im obersten Stockwerk hat man einen spektakulären Blick über die Stadt. Und das Museum organisiert sehr schöne Ausstellungen, damit es sich lohnt wieder zu kommen.
Am späten Nachmittag lohnt sich ein kleiner Ausflug in den Ortsteil Hampstead. Hier lernt man eine ganz andere Seite von London kennen. Eine inzwischen sehr wohlhabende Wohngegend, in der man denkt, man sei in einem englischen Dorf. Nette kleine Geschäfte, riesige Grünflächen (der Hampstead Heath), verwunschene Häuschen und verwinkelte Gassen. Ein sehr interessantes Bild der Stadt. Für das körperliche Wohl wird in zahlreichen Pubs gesorgt, gemütlich z.B. der bei einheimische sehr beliebte The Holly Bush, 22, Holly Mount, London, NW3 6SG, in dem der Tag gemütlich ausklingen kann ...

Dienstag, 8. Juli 2008

Bericht aus Venedig (III)

Sicherlich fast jeder Venedig Besuch beinhaltet auch einen Besuch des Markusplatzes, San Marco. Pflichtprogramm ist die Besichtigung der Basilika die San Marco, des Markusdoms. Etwas ruhiger ist es hier gleich morgens oder am Nachmittag, wenn die Tagestouristen zumindest teilweise wieder weg sind. Unbedingt anschauen sollte man sich die Ausstellung (Eintritt) im oberen Bereich, auch weil man hier einen schönen Blick auf den Markusplatz hat und einige weitere Räume der Kirche besichtigen kann. Interessant sind die Erläuterungen zur Restaurierung der Mosaike. In vielen Reiseführern empfohlen wird ein Besuch von Harry's Bar, der Ort an dem angeblich der Bellini erfunden wurde. In früheren Zeiten war die Bar ein Treffpunkt für Prominente, heute treffen sich dort vorrangig die Touristen um zu gesalzenen Preisen einen Drink zu konsumieren, diese allerdings in guter Qualität. Wenn man Spaß daran hat zu beobachten, wie kurz behoste Amerikaner an der Tür mit einem Hinweis auf den Dress Code abgewiesen werden, wird bei einem Besuch gut bedient. Wenn man daran weniger Interesse hat, kann man diesen Punkt aus dem Besichtigungsprogramm streichen.
Sehr interessant ist auch ein Besuch im Dogenpalast, von dem aus die Stadt seit dem 9. Jahrhundert regiert wurde. Hier sind zahlreiche Versammlungsräume, die Gerichtsbarkeit und einige Privatgemächer der Dogen zu besichtigen. Die Ausstellung gibt zudem Aufschluß über das Regierungssystem der Venezianer, welches für frühere Zeiten sicherlich als fortschrittlich angesehen werden kann.
Recht teuer und voll ist ein Besuch des Glockenturms von San Marco, des Campanile.
Einen ebenfalls schönen Blick über die Stadt hat man auch von der Insel San Giorgio Maggiore gegenüber des Markusplatzes, wenn man den Turm der gleichnamigen Kirche mit angeschlossenem Kloster besteigt (mit Unterstützung eines Aufzugs). Wenn man Giorgio Maggiore ohnehin besucht, kann man sich den Campanile di San Marco eigentlich sparen. Die Insel ist leicht mit der Fähre vom Markusplatz aus zu erreichen.
Auf den Streifzügen durch die Stadt sollte man auf jeden Fall die oft von außen etwas unscheinbaren Kirchen besichtigen. Auch kleinere Gotteshäuser beherbergen häufig alte Kunstschätze. Sehr schön ist de große Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari in San Polo, ein Besuch ist in jedem Fall lohnenswert.
Freunde moderner Kunst sollten auf jeden Fall das Museum von Peggy Guggenheim besichtigen. Dieses befindet sich im ehemaligen Wohnhaus der verstorbenen Vertreterin des Guggenheim Clans. Im Hof befindet sich ein schöner Skulpturengarten, das Anwesen liegt direkt am Canal Grande.
Ein Erlebnis ist auch ein Besuch in der Oper, dem Teatro La Fenice. Man kann die Karten vorab im Internet buchen, wenn man Glück hat bekommt man aber auch welche ohne Aufschlag an der Tageskasse. 'Death in Venice' von Britten war hervorragend inszeniert und der Saal, der vor einigen Jahren nach einem Brand von Grund auf restauriert werden musste, ist einfach spektakulär.
Restaurants gibt es eine Vielzahl in Venedig, für jeden Geschmack und in jeder Preislage. Ein schmackhaftes aber auch recht teures (ca. 40,- Euro p.P.) Mittagsmenü gab es im Ristorante La Caravella, welches einem netten Hotel angegliedert ist. Zentral gelegen in der Nähe der Oper, schmackhaft, aber vom Preis-Leistungsverhältnis durchaus zu überbieten.
Günstiger und qualitativ etwa ähnlich gut speist es sich in der von der Einrichtung her einfachen Osteria Enoteca Al Artisti, Dorsoduro 1169/A, wo man ganz nett am Kanal sitzen kann.
Preislich wiederum etwas gehobener, aber von hervorragender Qualität ist ein Restaurant in Cannaregio, das Vini da Gigio, Cannaregio 3628/A. Das ist wirklich empfehlenswert, für ein Abendessen mit Wasser und Wein zu zweit muss man etwa 100,- Euro veranschlagen, das Geld ist aber sehr gut angelegt!
Gut aus sah auch das Essen in der Osteria Ca d'Oro, Ramo Ca d'oro 3912, Cannaregio. Allerdings bestand keine Chance ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen.
Shoppingfans finden in Venedig hervorragende Bedingungen vor. Viele große Designer sind mit eigenen Stores vertreten. Man sollte allerdings das Preis-Leistungsverhältnis prüfen, teilweise gibt es durchaus einen Ortsaufschlag auf die Preise. Schönes italienisches Design zu moderaten Preisen gibt es z.N. Bei amina mi, in getrennten Läden für die Dame und für den Herrn (In San Marco, in einer Straße von der Rialto Brücke in Richtung Markusplatz). Ganz nette Mode zu günstigen Preisen für Männer findet man bei Il Pianeta 2 Vardanega Massimo, Sestiere di Castello 5366. Schräg gegenüber ist ein netter Delikatessenladen, I Tre Mercani. Hier gibt es Leckereien aus verschiedenen Landstrichen Italiens, man findet leicht ein interessantes Mitbringsel oder auch zum Verzehr vor Ort.







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Montag, 7. Juli 2008

Bericht aus Venedig (II)

Venedig ist eigentlich eine ruhige Stadt. Alleine dadurch, daß keine Autos fahren und der Bootsverkehr auch recht strikt reglementiert ist, ist es gerade verglichen mit anderen italienischen Innenstädten wirklich ruhig. Das gilt allerdings nicht für die touristischen Brennpunkte Markusplatz und Rialto, die man sicherlich besuchen sollte, wo man aber einen Aufenthalt durchaus kurz halten kann. Ruhe findet man teilweise auch in den Kirchen, die zum größtenteils wirklich schön erhalten sind und häufig mit Gemälden großer Meister geschmückt sind. Einige Gotteshäuser kosten auch Eintritt, wobei wiederum einige davon zu einer Art Verbund zusammen geschlossen sind, für die man eine übergreifende Eintrittskarte kaufen kann.
Es gibt wirklich viele keine charmante Plätze in der Stadt, z.B. in der Nähe des Rialto Brücke gleich neben dem Markt am Fondamente de la Preson (Ausblick siehe Bild unten). Hier kann man mit Blick auf den Canal Grande gemütlich sitzen und z.B. einen Spritz trinken (Prosecco wahlweise mit Aperol oder Campari). Der Markt, der morgens daneben stattfindet, ist ebenfalls einen Besuch wert. Frisches Obst und Gemüse und natürlich Fisch werden feil geboten, allerdings auch dies weit teurer als in anderen Gegenden Italiens.
In San Polo gibt es zudem in den Vierteln zahlreiche Plätze, auf denen man in Cafés und Restaurants sehr angenehm verweilen kann.

Montag, 30. Juni 2008

Bericht aus Venedig (I)

Venedig ist wirklich eine einzigartige Stadt. Eigentlich ein riesiges Freilichtmuseum, die Zeit scheint für einige Jahrhunderte stehen geblieben zu sein. Das Leben in der Altstadt scheint sich darauf zu konzentrieren, das Museum möglichst gut erlebbar zu machen und alte Traditionen weiter zu führen. Wenn man genauer hin schaut, entdeckt man viele kleine Handwerksbetriebe, die z.B. Leder oder Papier bearbeiten, so wie das schon Generationen davor getan haben.

Die Anreise ist heute natürlich weniger aufwendig, als dies etwa Goethe in seiner 'Italienischen Reise' beschreibt. Zahlreiche Fluggesellschaften fliegen den Flughafen 'Marco Polo' an, auch einige Billigflieger. Von dort aus kann man mit dem Bus an den Rand der Altstadt fahren und von dort aus laufen oder weiter mit öffentlichen Booten fahren. Schöner und dem Reiseziel angemessener ist allerdings die Anreise mit dem Boot direkt vom Flughafen aus. Wenn man mit mehreren Leuten unterwegs ist, lohnt sich ggf. ein Wassertaxi ('Motoscafi'), welches allerdings etwa 100,- Euro kostet. Eine günstigere Variante ist der Wasserbus Alilaguna, der einen für 12,- Euro pro Person zu verschiedenen Haltestellen bringt, z.B. zum Lido oder auch zum Markusplatz (San Marco) bringt. Am besten kauft man sich dort gleich ein Tages- oder Mehrtagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel. Auch wenn man in der Altstadt wohnt, ist es viel wert, wenn man an den Haltestellen am Canal Grande einfach auf eines der Linienschiffe aufspringen kann oder auch eine kleine Rundfahrt machen kann.

Hotels gibt es etliche in Venedig, in allen Qualitätsstufen und auf einem sehr gehobenen Preisnivenau. Vergleichen lohnt sich auf jeden Fall. Auch lohnt es sich, erst mit einem stornierbaren Tarif ein Zimmer zu blocken und vor Ablauf der Stornofrist noch einmal die dann gültigen last minute Preise zu prüfen. Das kann zu erheblichen Unterschieden führen.
Ein empfehlenswertes Bed and Breakfast ist das Ca' Bonvicini im Viertel Santa Croze / San Polo, etwa fünf Minuten zu Fuß von der Rialto Brücke. Die Lage ist angenehm ruhig, in unmittelbarer Nähe gibt es zahlreiche kleine Gassen und Plätze mit Geschäften und Restaurants. Sehr schön gelegen und von außen (sicher auch von innen) sehr schön ist das Ca Maria Adele, allerdings eine sehr gehobene Preisklasse. Auch einen guten Eindruck macht das Designhotel Ca Pisani und das Domus Orsoni im beschaulichen Cannaregio. Ansonsten gibt es natürlich auch zahlreiche größere Hotels, günstigere auch auf dem Festland. Allerdings hat es schon eine besonderen Charme, wenn man alles zu Fuß oder zu Wasser unternehmen kann und nicht hin und her pendeln muß.


Sonntag, 22. Juni 2008

Bericht aus Sizilien: Palermo

Zu einer Erkundung Siziliens gehört natürlich ein Besuch in der Hauptstadt Palermo unweigerlich dazu. Palermo ist größer als man gemeinhin denkt, über 600.000 Einwohner leben in der Stadt selbst und weitere Hunderttausende in der Region um die Hauptstadt herum. Die Umgebung ist teilweise industrialisiert, es gibt aber auch vornehme kleinere Orte an der Küste, die durchaus sehenswert sind. Palermo selbst weist allerdings auch die Nachteile einer Metropole auf. Der Verkehr und die Abgasbelastung sind teilweise an der Grenze des Erträglichen.
Die Innenstadt wird durch zwei sich kreuzende Hauptachsen bestimmt, dem Corso Vittorio Emanuele und der Via Marqueda. Diese kreuzen sich am zentralen Platz, oder besser der zentralen Kreuzung der Stadt, dem Quattro Canti. An den Seiten des Platzes haben die Gebäude geschwungene Fassaden, die mit Statuen der Schutzheiligen der Stadtviertel und spanischer Könige geschmückt sind. Direkt neben dem Quattro Canti befindet sich die Piazza Pretoria mit einem reich geschmückten Brunnen. Der Brunnen ist auch bei Einheimischen ein beliebtes Fotomotiv: viele Hochzeitspaare lassen sich vor dem Brunnen fotografieren.
Vom Quattro Canti aus kann man die Stadt in verschiedene Richtungen erkunden. Rechts von der Via Marqueda in Richtung Bahnhof befindet sich mitten im Wohnviertel ein Markt, der sich über mehrere Straßenzüge verteilt. Hier findet man auch einfache, aber solide Restaurants. Geht man die Via Marqueda in die andere Richtung, kommt man in den Haupteinkaufsbezirk. Vornehmer werden die Geschäfte in der nördlichen Verlängerung der Via Marqueda, der Viale della Libertá. Die Boutiquen der internationalen Luxusmarken und vornehme Restaurants und Cafés befinden sich hier. Schön sind auch die Parallelstraßen zur Libertá, gepflegte Wohnhäuser und kleinere Designgeschäfte prägen das Stadtbild hier. Sehenswert ist auf jeden Fall die Via XX Settembre.
Unbedingt anschauen sollte man sich natürlich auch die große Kathedrale (siehe Bild), die man über den Corso Emanuele erreicht. Nett ist es auch im Viertel zwischen Via Roma und Giardino Garibaldi. Hier findet man verwunschene Gassen und schöne Piazzas. Nördlich vom Corso Emanuele auf der dem Hafen zugewandten Seite zeigt die Stadt allerdings ihren verfallen Charme, hier fehlt anscheinend noch das Geld für einen Aufbau der historischen Gemäuer, die zuletzt in den 60er Jahren teilweise durch ein
Erdbeben zerstört wurden.
Wohnen sollte man unbedingt zentral oder zumindest mit einer guten Busanbindung an das Stadtzentrum. Es gibt einige alte Grand Hotels, z.B. das Hotel Centrale, die alle einen etwas verblichenen Charme haben. Man sollte darauf achten, ein vor nicht allzu langer Zeit renoviertes Zimmer zu buchen!

Samstag, 14. Juni 2008

Bericht aus Sizilien: Enna und das Umland

Die nächste Station nach Siracusa auf unserer Rundreise war ein kleines Landhotel in der Nähe von Butera bzw. Mazzarino, die FARM - Ospitalità di Campagna. Das Hotel liegt an der Landstraße SS 190 aus Richtung Gela kommend vor dem Kreisel, von dem auch die Straße nach Butera abzweigt. Das kleine Schild mit der Aufschrift 'FARM' ist leicht zu übersehen und die Wegbeschreibung auf der Website nicht gerade intuitiv. Die FARM ist etwas speziell, wer Luxus und exzellenten Service erwartet, ist hier sicherlich nicht an der richtigen Adresse. Die Zimmer sind geräumig und individuell von Künstlern eingerichtet, aber einfach vom Standard. Man sollte sich auf jeden Fall die verfügbaren Zimmer anschauen, bevor man eines auswählt. Der Hof und auch das Kaminzimmer laden zum Aufenthalt ein. Gegen 21h gibt es Abendessen. Zumindest wenn man des Italienischen nicht mächtig ist, wird man durch die festgelegte Abfolge der Speisen überrascht. Das Essen war allerdings wirklich sehr schmackhaft, feinere sizilianische Küche. Dazu gibt es Hauswein oder auch á la carte andere Weine aus der Region. Enttäuschend dagegen das Frühstück, welches selbst für italienische Standards bescheiden ausfällt und sich nur durch ständige Nachfragen einigermaßen erträglich gestalten ließ. Die Betreiber und Angestellten sind aber sehr nett. Sieht so aus, als hätten sie sich einen Lebenstraum verwirklicht. Das Hotel scheint auch bei Sizilianern in zu sein, sowohl für Wochenendtrips als auch für Familienfeiern. Anscheinend hat sich die Qualität der Küche herum gesprochen.
In der Umgebung gibt es nette kleine Orte zu besichtigen, wie zum Beispiel Mazzarino (Bild), Butera oder Barrafranca. Auch die etwas weiter entfernten Städte Enna (toller Ausblick von der Burg) und Caltanissetta sind einen Ausflug wert. Ein touristischer Brennpunkt in der Region ist eine alte alte römische Villa - bzw. was davon übrig ist - mit wertvollen Mosaiken in der Nähe von Piazza Armerina. Die Mosaike sind wirklich sehr schön erhalten und auch die Haustechnik der prächtigen Villa inklusive Wasserversorgung und Dampfbad ist interessant zu besichtigen. Für ein paar Tage gibt es also durchaus einiges in der Gegend zu entdecken. Man sollte allerdings auch Zeit einplanen, um einfach die Ruhe auf dem Land zu genießen. Das Hotel lädt ein, um in der Sonne zu liegen oder zu sitzen. Wenn nicht viele Gäste da sind, ist dort tagsüber nicht viel los und außer dem Hund und einigen Katzen nicht viele Lebewesen unterwegs. Größere Spaziergänge oder Wanderungen sind allerdings von dort nicht so einfach zu starten, da es kaum ausgezeichneten Wanderwege gibt. Man kann sich höchstens etwas durch die Felder schlagen.
Insgesamt eine anspruchsvolle Variante von 'Ferien auf dem Bauernhof', aber eben kein Luxus.

Dienstag, 10. Juni 2008

Bericht aus Sizilien: Siracusa und Umgebung

Die Fahrt von Catania nach Siracusa mit dem Auto führt durch ein stark industrialisiertes Gebiet. Entsprechend hoch ist das Verkehrsaufkommen und es wird deutlich, dass auch noch andere Dinge außer Tourismus, Landwirtschaft und Fischerei auf Sizilien stattfinden. Viel Verkehr gibt es auch in Syrakus selbst, insbesondere in der Altstadt. Das Zentrum von Syrakus ist die Insel Ortigia, sehr malerisch gelegen und komplett im Barock nach dem großen Erdbeben von 1682 wieder aufgebaut.

Wenn man Syrakus zu Fuß erkunden möchte, sollte man sich ein Hotel im Zentrum, am besten direkt auf der Insel nehmen. Unser Hotel befand sich hingegen in der Neustadt, die architektonisch wesentlich einfacher gestaltet ist und sich von anderen italienischen Vorstädten nicht groß unterscheidet.

Das Designhotel ‚One’ (Bild) selbst allerdings ist ein architektonisches Highlight. Ein mehr oder weniger normales Mehrfamilienhaus wurde fundamental umgestaltet, die Innenräume ganz in schwarz und weiß gehalten. Fitness steht in dem Hotel im Vordergrund. Es wirkt fast so, als sei erst das Fitnessstudio dagewesen und dann ein Hotel darum herum gestaltet worden.

So schaut man z.B. aus dem Restaurant direkt in das Fitnessstudio. Das Publikum ist geprägt von italienischen Geschäftsleuten, entsprechend landestypisch bescheiden fällt das Frühstücksangebot aus. Schön ist die Aussicht von der Dachterrasse aus, Loungemöbel laden dort zum Entspannen ein.

Von Syrakus aus kann man gut das südliche Ende von Sizilien erkunden. Lohnenswert ist z.B. ein Ausflug nach Noto, einer hübschen Kleinstadt, die im Kern ebenfalls neu nach dem großen Erdbeben wieder erbaut wurde, allerdings an anderer Stelle als zuvor. Interessant ist der Dom (siehe Bild unten), der vor einigen Jahren eingestürzt war, nun aber in neuem Glanz erstrahlt und dadurch von außen etwas ‚zu neu’ aussieht.

Aber auch Syrakus selbst bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten: das alte Amphitheater und zahlreiche weitere Ausgrabungen zeugen von der großen Bedeutung der Stadt in der Antike. Im alten Griechenland war Syrakus eine der bedeutendsten Städte überhaupt und auch danach hatte die Stadt wohl teilweise erheblich mehr Einwohner als heute. Entsprechend dicht drängen sich die Häuser an den Gassen von Ortigia.
Auch in Siracusa gibt es natürlich hervorragenden Fisch. Ein empfehlenswertes Restaurant liegt in der Gasse Mirabella 6. Hier sitzt man zwar nicht draußen am mehr, dafür wird hier jedoch sehr ordentlich gekocht, keine Touristenfalle!

Sonntag, 8. Juni 2008

Bericht aus Sizilien: Catania und Ätna

Catania ist für viele die erste Anlaufstelle bei einer Sizilienreise, da sich hier neben Palermo der andere bedeutende Flughafen dieser Insel befindet, Allerdings reisen die meisten Urlauber gleich weiter, nur wenige bleiben so wie wir zwei Tage in Catania. Dabei ist die Stadt wirklich sehenswert und lädt zum Verweilen ein. Gerade wenn man eine Rundreise über die Insel machen möchte, sollte man hier eine Station einplanen.
Vom Flughafen aus kommt man gut mit dem öffentlichen Bus für kleines Geld in die Stadt. Es lohnt sich zu recherchieren, wo man hin muß, da der Bus an mehreren Haltestellen stoppt.

Hübsch und zentral gelegen ist der kleine Hotel ‚Il Principe’, ein gepflegtes Haus mit für italienische Verhältnisse überdurchschnittlich umfangreichen Frühstücksangebot. Von dort sind es nur wenige Schritte zum Rathaus und den zentralen Einkaufsstraßen. Viele Cafés laden zum Verweilen ein, auf eine gute Tasse Espresso oder auch einen ‚Spritzer’, einem Getränk auf Weißwein- und Camparibasis. Sehr schmackhafte Pizza gibt es direkt einige Stufen oberhalb des Il Principe auf der rechten Seite. Rechtzeitig vor halb Neun dort sein oder einen Tisch reservieren! Mit dazu gehört eine nette Bar draußen im Hof, die von Einheimischen gut frequentiert wird.

Ein wichtiges Ziel für Catania-Besucher ist natürlich der Hausberg, der Ätna. Dieser erhebt sich majestätisch in über 3.000 Meter Höhe und ist oben auch bei milden Temperaturen an der Küste schneebedeckt. Zum Ätna führen verschiedenste Wege: man kann natürlich mit dem Auto hoch fahren oder auch einen organisierten Ausflug buchen. Bei vielen Pauschalreisen ist ein entsprechender Ausflug sicherlich inklusive. Wir haben die Variante mit der Schmalspurbahn Ferrovia Circumetnea gewählt: Diese fährt von einem kleinen Bahnhof (Catania Borgo) ab, der etwas abgelegen ist. Man sollte entsprechend genügend Zeit einplanen dorthin zu kommen oder aber ein Taxi nehmen. Die Bahn ist technisch gesehen wirklich ein Ausstellungsstück, wird aber durchaus von Einheimischen als reguläres Verkehrsmittel verwendet. Man kann an den verschiedenen Haltestellen aussteigen und mit einem späteren Zug weiter fahren.
Nach etwa einer Stunde Fahrt erreicht man beispielsweise Adrano, ein sehenswerter kleinerer Ort am Fuße des Ätna. Während der Fahrt sieht man ständig den Ätna, von unterschiedlichen Höhenniveaus aus. Der Zug kämpft sich einige Steigungen empor, stets in gemächlichem Tempo. Ein Stop lohnt sich auch in Randazzo, gut auf halber Strecke der Umrundung. Von hier aus mussten wir mit dem Bus weiter nach Giarre fahren, normalerweise fährt die Bahn aber durch bis zu diesem Ort an der Küste. In Giarre muß man das Verkehrsmittel wechseln: es fahren Busse oder auch normale Züge nach Catania. Mit dem Zug dauert die Fahrt etwa eine halbe Stunde. Man kommt am Hauptbahnhof an, der deutlich zentraler als die Haltestelle der Schmalspurbahn liegt.






Sehenswert in Catania sind nicht nur die zahlreichen Kirchen und Paläste und der Hafen, sondern auch das tägliche Leben auf dem Markt. Jede Menge Fisch und Meeresfrüchte werden angeboten, zahlreiche Restaurant bereiten daraus leckere Mahlzeiten. Frischen Fisch gibt es häufig als Tagesangebot, abgerechnet wird in der Regel nach Gewicht. Lecker ist auch als Vorspeise die Suppa die Cozze, eine gut gewürzte Suppe mit Miesmuscheln, Tomaten und Knoblauch. Sehr gut bekommt man in Catania auch feines Gebäck, die Konditoren bieten eine große Auswahl an, häufig mit frischen Früchten.



Mittwoch, 28. Mai 2008

Bericht aus dem Ribera del Duero - Nordspanien Rundreise

Für Weinliebhaber ein sehr interessantes Reisegebiet im nördlichen Spanien ist das Ribera del Duero. Touristisch noch nicht so richtig erschlossen und gerade dadurch besonders charmant. Zahlreiche Bodegas produzieren teilweise hervorragende Weine und bieten zumindest teilweise Besichtigungen an. Die Weingüter sehen häufig von außen etwas unscheinbar aus, sind aber innen modern ausgestattet, was vom großen Erfolg in den letzten Jahren zeugt. Weine kann man natürlich auch direkt vor Ort verkosten und auch kaufen, teilweise haben die Güter Besucherzentren eingerichtet und bieten organisierte Führungen an. Manchmal trifft man aber auch einfach die Besitzer an, die einem voller Stolz alles zeigen und zusammen mit dem Gast verschiedene Weine ihres Guts verkosten.

Unser Ausgangspunkt für die Erkundung des Ribera del Duero war ein Hotel in Curiel (siehe Bild), bei Penafiel, recht zentral in der Region gelegen. Das Hotel ‚Residencia Real del Castillo de Curiel’ war allerdings zumindest in 2007 noch eher etwas für Liebhaber des Skurilen. Spektakulär auf einem Berg gelegen und als Burg (weitgehend neu) aufgebaut, war der Hotelbetrieb noch nicht wirklich angelaufen und in höchstem Maße unprofessionell. Unser Zimmer war wahrscheinlich noch nie vermietet worden, was an sich natürlich kein Nachteil ist, aber doch etwas befremdlich, wenn die Handtücher noch nie gewaschen wurden.

Service gab es nur auf deutliche Nachfrage, das Abendessen im Restaurant ist allerdings gut und dazu kamen auch Gäste. Auch die spektakuläre Lage versöhnt, man hat einen herrlichen Blick über die Weinberge und kann sich auf dem Dach in einem kleinen Pool erfrischen. Das Frühstück allerdings fiel selbst für spanische Verhältnisse sehr bescheiden aus. Eier bekamen wir nur, wenn jemand da war, der sie kochen konnte (und das war nicht immer der Fall).

Die Region kann man wenn es nicht zu heiß ist auch ganz gut mit dem Fahrrad erkunden, allerdings gibt es nur wenige Radwege und man muß gut auf die Autos aufpassen. Penafiel selbst ist ein kleine etwas verschlafene Stadt. Kulinarische Spezialität ist das Milchlamm auf dem Ofen, ein herzhaftes Gericht, von dem man gut satt wird. Dieses wird in einigen Restaurants im Ort serviert, z.B. im Asador Mauro.

Einen guten Überblick über einige Weine aus der Region bekommt man im Centro de Interpretación Vitivinícola an der Landstraße bei San Bernardo / Valbuena de Duero. Hier werden Weine der Bodegas Emina (der einfache Tinto ist schon sehr gut!), Aldor, edle Reservas von Matarromera, Val de los Frailes aus Cigales und gute Weinbrände der Marke Esdor, eine Art spanischen Grappa angeboten. Am Duero entlang führt auf dieser Höhe auch ein Stück Rad-/Wanderweg, allerdings nur etwa vier Kilometer (im Bild der Duero).
Eine Bodega mit sehr guten Weinen und einer sehr modernen Produktion, die man besichtigen kann ist Vina Pedrosa, Bodegas Perez Pascuas in Pedrosa de Duero. Am besten vereinbart man telefonisch eine Führung, wir konnten uns zufällig einer interessanten Tour anschließen.

Eine weitere gute Bodega ist Abadia Retuerta, in einem alten Kloster mit einem kleinen Verkaufsbüro. Die Bodega liegt an der Landstraße bei Sardón de Duero, die Weine konnten bereits einige internationale Preise gewinnen.

Familiären Charme besitzt die Bodega Torres de Anguix, die wir unter Leitung von Vater und Sohn besichtigen konnten (inkl. umfangreicher Weinprobe). Auch wenn das wirklich sehr nett war, konnten die Weine uns nicht ganz so überzeugen.

Nicht besichtigen konnten wir leider der Weingut Aster, ein hervorragender Wein, die Bodega aber wie doch einige in der Region war nicht auf Besucher aufgerichtet.

Schmackhaften Käse kann man in der Fábrica de quesos Vadorrey erwerben, einer kleinen Käserei in La Cueva de Roa.

Eine Besichtigung wert sind auf jeden Fall auch die größeren Städte in der Region, insbesondere Burgos aber auch Valladolid, welches inzwischen schöner ist als sein Ruf.




Montag, 26. Mai 2008

Bericht aus Hondarribia - Nordspanien Rundreise



Auf einer Rundreise durch Nordspanien darf eine Station am Meer natürlich nicht fehlen ... Eine beliebte Möglichkeit für einen solchen Stop ist das mondäne San Sebastián. Uns hat es jedoch etwas weiter in Richtung der französischen Grenze verschlagen, in die nördlichste Stadt Spaniens, nach Hondarribia. Wir waren dort Anfang September, pünktlich zu einem großen baskischen Volksfest. Phänomenal, wie stark dieses Volk seine Traditionen weiter pflegt, und zwar nicht nur die älteren Einwohner sondern auch die Jugend.


Hinzu kommt, daß die Stadt sehr schön gelegen ist. Direkt an der Küste, die Stadt zieht sich jedoch hoch in die Berge, von denen man einen hervorragenden Blick auf das Meer hat. Essen kann man in vielen Restaurants hervorragenden Fisch. Z.B. einfach im Restaurant Lekuana an der Hauptstraße in der Innenstadt.

Im Zentrum des Geschehens während der Festlichkeiten stand der Parador, welcher auch als Hotel genutzt wird. Das Hotel hat einen guten Standard, allerdings schwingt beim Service die staatliche Führung mit. So mußten wir unser Gepäck bei der Abreise selbst den Berg runter tragen, da man mit dem Auto nicht heran fahren konnte. Auch sonst glänzte das Personal nicht durch Aufmerksamkeit. Dem gehobenen Preisniveau nicht gerade angemessen.



Donnerstag, 15. Mai 2008

Bericht vom Jakobsweg aus Léon - Nordspanien Rundreise

Von Salamanca aus ist es nicht weit bis Léon, wo unserer Rundreise auf den mittlerweile sehr gehypten Jakobsweg trifft. Sehr unterhaltsame Lektüre für unterwegs, in unserem Fall als Hörbuch im Auto ist Hape Kerkelings Buch 'Ich bin dann mal Weg', welches nun wirklich Ewigkeiten in den Bestsellerlisten ist und dem Jakobsweg unter Deutschen zu einer wahrscheinlich nie dagewesenen Popularität verholfen hat. Man muß dazu sagen, daß das Buch wirklich besonders spannend und inspirierend ist, wenn man in der Gegend unterwegs ist. Sicherlich noch spannender, wenn man den Jakobsweg entlang pilgert und ihn nicht nur streift.


Allerdings sollte man sich auch darüber im Klaren sein, daß der Hype um den Pilgerweg der Romantik nicht zuträglich ist. Ganze Pilgerscharen laufen an teilweise doch recht trostlosen Landstraßen entlang. Der Weg zur Selbsterkenntnis ist so sicherlich beschwerlich. Zumal die Landschaft wirklich sehr karg und eintönig ist. Léon selbst ist eine mittlere Großstadt (ca. 130.000 Einwohner) mit einer wirklich netten Altstadt und einer bewegten Geschichte. Wahrzeichen ist die gotische Kathedrale (Bild). Von Léon aus kann man sehr gut Ausflüge in das Umland unternehmen. Interessant ist z.B. die Kleinstadt Astorga, die neben einer römischen Mauer einen architektonisch sehr interessanten Bischofspalast zu ihren Sehenswürdigkeiten zählt (siehe Bild unten). Dieser Palast wurde - wie schwer zu übersehen ist - von Antonio Gaudí im neugotischen Stil gestaltet und gab Anlaß zu zahlreichen Unstimmigkeiten. Es wollte kein Bischof dort einziehen, da er als zu protzig empfunden wurde. Im Palast ist ein kleines Museum eingerichtet. Man sollte unbedingt rein gehen, weniger wegen des Museums als vielmehr um das Gebäude von innen betrachten zu können. Außerdem gibt es in dem Ort interessante Süßwaren zu verkosten und zu kaufen, diese sind eine Spezialität der Region.

In Léon gibt es zahlreiche Hotels, u.a. einen schönen Parador. Wir waren - bevor wir es gelesen hatten - im gleichen Hotel wie Hape Kerkeling. Im Hotel Alfonso V (siehe Bild). Ein modernes Stadthotel, in Hapes Buch als besonders luxuriös beschrieben, was man aber vor dem Hintergrund seiner entbehrungsreichen Zeit in Pilgerherbergen davor zu relativieren hat. Ein modernes Stadthotel, etwas laut und zentral gelegen, mit gutem Standard aber nicht gerade herausragend.

In der Innenstadt gibt es viele gute Restaurant, am besten geht man ein wenig abseits der Hauptstraßen, da verbessern sich Qualität bzw. Preis-/Leistungsverhältnis. Wenn man bei dem herzhaften spanischen Essen nicht zweimal am Tag zuschlagen möchte, ist eine gute Variante in der ausgedehnten Siesta ein Mittagsmenü zu sich zu nehmen. Diese werden i.d.R. recht günstig mehrgängig und mit Tafelwein und Wasser inklusive angeboten. Abends ist man dann mit den Tapas sehr gut bedient, die als Kleinigkeiten mit serviert werden, wenn man einen Wein oder ein Bier trinkt.

Samstag, 12. April 2008

Bericht aus Salamanca - Nordspanien Rundreise

Auf einer Rundreise durch Nordspanien darf ein Stop in der alten Universitätsstadt Salamanca nicht fehlen. Salamanca ist gut 200 km von Madrid entfernt und wurde während der Antike gegründet. Viele Bauwerke aus den verschiedenen Phasen der lebhaften Geschichte der Stadt sind gut erhalten, für historisch interessierte Besucher gibt es wirklich eine Menge zu sehen. Die Universität wurde bereits im Jahre 1218 gegründet und prägt noch heute das Leben in der Stadt. Viele Studenten sind das Jahr über unterwegs, im Sommer sind zahlreiche Sprachschüler in der Stadt, ansonsten viele spanische Studenten und Austauschstudenten aus anderen Ländern. Das Maskottchen von Salamanca ist ein Frosch, der auf einer Fassade des Universitätportals einen Totenschädel schmückt.

Die Plaza Mayor von Salamanca ist wirklich beeindruckend, für viele der schönste Platz Spaniens überhaupt. Tagsüber und besonders am Abend tobt hier das Leben der 160.000-Einwohner-Stadt. In der Altstadt gibt es eine Vielzahl von Restaurants und Bars, man muß etwas aufpassen nicht in eine Touristenfalle zu geraten. Die Wahrscheinlichkeit dafür sinkt mit zunehmender Entfernung von der Plaza Mayor.


Ein nettes Hotel ist das NH Puerta de la Catedral, direkt bei der neuen Kathedrale. Das Bild ist von oben aufgenommen, man kann auf das Schiff der Kathedrale steigen und dabei eine ganz interessante Ausstellung besichtigen. Das Hotel ist kleiner und persönlicher als viele Häuser dieser Kette in Deutschland, wirklich empfehlenswert. Die Anfahrt mit dem Auto durch die verwinkelte Altstadt mit vielen Einbahnstraßen ist kompliziert, hierfür sollte man entweder ein Navi haben oder sich den Weg vorher genau ausdrucken.



Bericht aus Segovia - Nordspanien Rundreise



Nach Madrid die zweite Station auf unserer Nordspanien-Rundreise: Segovia. Von Madrid aus leicht über die Autobahn und etwas Landstraße zu erreichen (ca. 90 km) läd die Stadt zu Spaziergängen durch mehrere Jahrtausende Geschichte ein. Die spätgothische Kathedrale liegt auf dem Berg, auf dem sich das Zentrum der Altstadt befindet (siehe Bild), sehr sehenswert!



Abends herrscht reges Treiben auf dem Plaza Major. Eine sehr nette Weinbar befindet sich an der der Kathedrale abgewandten Seite des Platzes, wenn man diesen an der Ecke verläßt und ein paar Stufen hinunter steigt. Direkt am Platz befindet sich auch ein ordentliches Hotel, das Infante Isabel. Von hier aus läßt sich eigentlich alles in der Stadt bequem zu Fuß besichtigen.

Wahrzeichen der Stadt und wirklich ein beeindruckendes Bauwerk ist das Aquädukt. Am besten schaut man sich dieses zunächst mit etwas Abstand an, um ein Gefühl für die beeindruckende Größe zu bekommen (siehe Bild). Sicherlich läßt sich Segovia auch gut als Tagesausflug von Madrid aus bereisen, aufgrund der Schönheit der Stadt lohnt es sich jedoch durchaus, 1-2 Tage dort zu verbringen.


Samstag, 23. Februar 2008

Bericht aus Madrid

Madrid ist eine der interessantesten Städte Europas. In kaum einer Metropole hat sich in den letzten Jahren so viel verändert. Zwar gibt es eine sehr umfassende historische Bausubstanz (im Bild der Plaza Mayor), aber auch viel moderne Architektur, die den Wandel der Stadt untermalt. Hinzu kommt eine sehr lebendige Kulturszene und ein dynamisches Nachtleben.



Ein absolutes Muß für jeden mit wenigstens etwas Interesse an Kunst ist das Museo Nacional del Prado, kurz Prado genannt. Hier hängt ein berühmtes Meisterwerk neben dem anderen, der Schwerpunkt der Sammlung liegt im 16./17. Jahrhundert aber auch eine Vielzahl älterer und neuerer (nicht jedoch moderner) Werke sind zu besichtigen. Ein Highlight sind auf jeden Fall die Bilder von Velázquez.



Das assoziiert auch gleich eine Hotelempfehlung: sehr hübsch und zentral gelegen ist das Hotel Meninas, Campomanes 7, 28013 Madrid, http://www.hotelmeninas.es/. Ein sauberes 4-Sterne-Hotel in einem sehr stilvoll restaurierten Gebäude (siehe Bild vom Treppenhaus). Von hier aus kann man bequem zu Fuss die meisten Sehenswürdigkeiten erkunden, Oper und Palast befinden sich direkt um die Ecke. Es empfiehlt sich online zu buchen und die Preise zu checken, in unserem Fall waren sie kurz vor Antritt der Reise noch einmal wesentlich günstiger, was eine Stornierung und Neubuchung sehr lohnenswert machte.

Für Liebhaber moderner(er) Kunst ist schräg gegenüber des Prado die Sammlung Thyssen sicherlich ein Highlight (http://www.museothyssen.org/). Hier gibt es interessante Sonderausstellungen, z.B. im letzten Jahr mit ausgewählten Meisterwerken von Van Gogh, für März bis Mai 2008 ist eine Ausstellung von Werken von Otto Dix geplant.


Auch kulinarisch hat Madrid einiges zu bieten. Zahlreiche Metzger bieten Schinken in allen Variationen an. Besonders hochwertig ist der dunkle Schinken von Schweinen, die mit Eicheln ernährt wurden, der jamon iberico. In der kargen Landschaft des Umlandes von Madrid werden die Schweine hierfür gezüchtet. Der edle Schinken hat allerdings auch seinen Preis.


Die Innenstadt erkundigt man am besten zu Fuß, hilfreich ist es aber sich Tageskarten für die öffentlichen Verkehrsmittel zu kaufen. Ein schöner Park ist beispielsweise der Retiro mit einem Kristallpalast, einer filigranen Glas-/Eisenkonstruktion (im Bild) und einem künstlich angelegten See. Hier entspannen sich die Madrilenen oder schlendern auf und ab.

Auch die königlichen Gärten sind einen Besuch wert. Vom Parque del Oeste aus kann man mit einer Gondelbahn über das Tal des Rio Manzanares in den großen königlichen Jagdpark fahren. Sehenswert sind auch die königlichen Paläste von innen.
Zum Shopping läd in Madrid ebenfalls an vielen Stellen ein. Viel Betrieb ist an der Gran Via, wo auch zahlreiche alte Kinos zu finden sind. Hochwertigere Kleidung und insbesondere auch Schuhe gibt es an der Calle de Serrano un deren Seitenstraßen im Viertel Salamanca. Parallel dazu verläuft der Paseo de Castellana, eine der Hauptverkehrsachsen der Stadt, die man sich jedoch auch anschauen sollte.












Freitag, 11. Januar 2008

Bericht aus Budapest (II)

Neben der Architektur, die teilweise and Wien erinnert, ist die ausgeprägte Kaffeehauskultur eine weitere Parallele zur österreichischen Landeshauptstadt. Hervorzuheben ist das Kaffeehaus Gerbeaud am Vörösmarty ter, einem großen zentralen Platz. Aufgrund des gehobenen Preisniveaus vor allem von Touristen frequentiert, gibt es dort eine hervorragende Auswahl von Köstlichkeiten.


Die Prachtstraße von Budapest ist die Andrássy út, eine Flaniermeile die Ende des 19. Jahrhunderts im Vorfeld der 1000-Jahr-Feier 1896 geschaffen wurde. Hier finden sich heute noch die noblen Geschäfte der Stadt, aber auch viele nette Cafés und Restaurants an den kleinen Plätzen, die seitlich von der Straße abgehen. Hierfür sollte man auf jeden Fall genügend Zeit einplanen und von der Innenstadt ab dem Deák ter bis hinaus ins Stadtwäldchen laufen.


Nicht zu vergessen ist natürlich die ausgeprägte Bäderkultur und Bäderarchitektur der Stadt. Spektakulär ist beispielsweise das Széchenyi Bad oder das berühmte Gellért Bad.


Insgesamt sollte man für den Besuch der Stadt mindestens ein Wochenende einplanen, besser noch ein langes. Es ist spannend zu beobachten, was sich alles in Budapest tut, sowohl baulich als auch von der Szene her, die sich ständig wandelt.



Bericht aus Budapest



In Budapest kann man eine faszinierende Kombination aus altem Prunk aus Zeiten der österreichisch-ungarischen Monarchie, Relikten aus der Ostblock-Zeit und modernem Stadtleben kennen lernen. Weniger überlaufen und authentischer als die Innenstadt von Prag, aber dennoch eine pulsierende Metropole. Am wenigsten beschwerlich ist die Anreise mit dem Flugzeug, wenn man etwas mehr Zeit mit bringt: die Zuganbindung von Deutschland aus ist auch nicht schlecht.


Einen guten ersten Überblick kann man sich durch eine kleine Rundfahrt auf der Donau mit einem der zahlreichen Ausflugsschiffe verschaffen. Von der Streckenführung nicht besonders spektakulär, die kleine Tour führt einmal ein Stück flußabwärts und wieder zurück, bekommt man so doch etwas Hintergrund zu den Sehenswürdigkeiten und kann alles etwas besser einordnen.


Ein Muß bei jeder Sightseeing Tour ist das Burgviertel. Tagsüber sehr belebt, ist es abends erstaunlich ruhig und beschaulich, ein komplett unterschiedliches Erlebnis. Zentraler Anlaufpunkt im Burgviertel ist die Matthiaskirche. In diesem geschichtstächtigen Gotteshaus wurde unter anderem Sisi gekrönt. Sehenswert ist natürlich auch der Burgpalast, aber auch das architektonisch umstrittene Hilton-Hotel, welches mit seinen bronzenen Scheiben eine Art noblen Ostblock-Charme ausstrahlt. Vom Burgpalast kann man mit einer kleinen Seilbahn wieder runter an das Flußufer der Donau fahren. Früher wurden damit die Beamten in den Palast transportiert.
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Das Stadtzentrum lädt zum Bummeln ein, zahlreiche Straßencafés zum Entspannen. Genauer anschauen sollte man sich unbedingt das riesige Parlamentsgebäude (siehe Bild). Von 1885 bis 1902 erbaut war es zu jener Zeit eines der größten Gebäude der Welt. Eine riesige Investition, zu vergleichen mit den Baukosten einer Kleinstadt ist es heute noch eines der Wahrzeichen der Stadt.

Dienstag, 1. Januar 2008

Bericht aus Rom






Daß Rom immer eine Reise wert ist, ist keine große Neuigkeit. Allerdings ist Rom als Reiseziel zu bestimmten Zeiten besonders beliebt, besonders natürlich im Frühjahr und Sommer, aber auch zum Jahreswechsel, zu Sylvester. Für Sylvesterflüchtlinge ist es allerdings nichts, denn auch dort wird geböllert und mit Raketen durch die Straßen geschossen. Insgesamt vielleicht etwas weniger als in den großen Städten in Deutschland, an sich aber kulturell durchaus vergleichbar.

Andererseits ist der Winter keine schlechte Jahreszeit, um Rom zu besuchen. Trockenes Wetter vorausgesetzt ist es oft von den Temperaturen angenehm, besonders weil es ja im Sommer vom Klima her nur dort nur schlecht auszuhalten ist. Auch das Licht ist im Winter reizvoll, wenn man Sightseeing macht, z.B. das weltberühmte Kolosseum. Das riesige Amphitheater, 72 - 80 nach Chr. erbaut ist das Wahrzeichen der Stadt. Am Anfang verschafft man sich am besten auf einem der römischen Hügel einen Überblick über die Stadt. Ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr schon die Beine, da die Entfernungen doch recht groß ist und man im Laufe eines Tages u.U. ordentliche Strecken zurück legt.






Ein Muß ist natürlich auch der Trevi-Brunnen (siehe Bild), um den herum allerdings um den Jahreswechsel herum jede Menge los ist. Der Brunnen wurde 1732 bis 1762 erbaut und ist ein wirklich eindrucksvolles Kunstwerk, schon durch die imposante Größe von mehr als 20 Metern in Breite und Höhe.




Beliebter Treffpunkt für Touristen aus aller Herren Länder ist immer noch die spanische Treppe, die Spanish Steps wie der Amerikaner sagt. Die Treppe wurde um 1725 fertig gestellt und ist wahrscheinlich die bekannteste Treppe der Welt. Der Platz und die Treppe sind zu jeder Tages- und Nachtzeit gut besucht. Wer es etwas gepflegter mag, kann auch neben der Treppe gut (und sehr teuer) essen gehen (siehe Bild).


Am Vatikan wird natürlich auch Weihnachten gefeiert. Eine lebensgroße Krippe ist aufgebaut. Ob das Kunst oder Kitsch ist, muß sich jeder selbst beantworten :-)