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Mittwoch, 28. Mai 2008

Bericht aus dem Ribera del Duero - Nordspanien Rundreise

Für Weinliebhaber ein sehr interessantes Reisegebiet im nördlichen Spanien ist das Ribera del Duero. Touristisch noch nicht so richtig erschlossen und gerade dadurch besonders charmant. Zahlreiche Bodegas produzieren teilweise hervorragende Weine und bieten zumindest teilweise Besichtigungen an. Die Weingüter sehen häufig von außen etwas unscheinbar aus, sind aber innen modern ausgestattet, was vom großen Erfolg in den letzten Jahren zeugt. Weine kann man natürlich auch direkt vor Ort verkosten und auch kaufen, teilweise haben die Güter Besucherzentren eingerichtet und bieten organisierte Führungen an. Manchmal trifft man aber auch einfach die Besitzer an, die einem voller Stolz alles zeigen und zusammen mit dem Gast verschiedene Weine ihres Guts verkosten.

Unser Ausgangspunkt für die Erkundung des Ribera del Duero war ein Hotel in Curiel (siehe Bild), bei Penafiel, recht zentral in der Region gelegen. Das Hotel ‚Residencia Real del Castillo de Curiel’ war allerdings zumindest in 2007 noch eher etwas für Liebhaber des Skurilen. Spektakulär auf einem Berg gelegen und als Burg (weitgehend neu) aufgebaut, war der Hotelbetrieb noch nicht wirklich angelaufen und in höchstem Maße unprofessionell. Unser Zimmer war wahrscheinlich noch nie vermietet worden, was an sich natürlich kein Nachteil ist, aber doch etwas befremdlich, wenn die Handtücher noch nie gewaschen wurden.

Service gab es nur auf deutliche Nachfrage, das Abendessen im Restaurant ist allerdings gut und dazu kamen auch Gäste. Auch die spektakuläre Lage versöhnt, man hat einen herrlichen Blick über die Weinberge und kann sich auf dem Dach in einem kleinen Pool erfrischen. Das Frühstück allerdings fiel selbst für spanische Verhältnisse sehr bescheiden aus. Eier bekamen wir nur, wenn jemand da war, der sie kochen konnte (und das war nicht immer der Fall).

Die Region kann man wenn es nicht zu heiß ist auch ganz gut mit dem Fahrrad erkunden, allerdings gibt es nur wenige Radwege und man muß gut auf die Autos aufpassen. Penafiel selbst ist ein kleine etwas verschlafene Stadt. Kulinarische Spezialität ist das Milchlamm auf dem Ofen, ein herzhaftes Gericht, von dem man gut satt wird. Dieses wird in einigen Restaurants im Ort serviert, z.B. im Asador Mauro.

Einen guten Überblick über einige Weine aus der Region bekommt man im Centro de Interpretación Vitivinícola an der Landstraße bei San Bernardo / Valbuena de Duero. Hier werden Weine der Bodegas Emina (der einfache Tinto ist schon sehr gut!), Aldor, edle Reservas von Matarromera, Val de los Frailes aus Cigales und gute Weinbrände der Marke Esdor, eine Art spanischen Grappa angeboten. Am Duero entlang führt auf dieser Höhe auch ein Stück Rad-/Wanderweg, allerdings nur etwa vier Kilometer (im Bild der Duero).
Eine Bodega mit sehr guten Weinen und einer sehr modernen Produktion, die man besichtigen kann ist Vina Pedrosa, Bodegas Perez Pascuas in Pedrosa de Duero. Am besten vereinbart man telefonisch eine Führung, wir konnten uns zufällig einer interessanten Tour anschließen.

Eine weitere gute Bodega ist Abadia Retuerta, in einem alten Kloster mit einem kleinen Verkaufsbüro. Die Bodega liegt an der Landstraße bei Sardón de Duero, die Weine konnten bereits einige internationale Preise gewinnen.

Familiären Charme besitzt die Bodega Torres de Anguix, die wir unter Leitung von Vater und Sohn besichtigen konnten (inkl. umfangreicher Weinprobe). Auch wenn das wirklich sehr nett war, konnten die Weine uns nicht ganz so überzeugen.

Nicht besichtigen konnten wir leider der Weingut Aster, ein hervorragender Wein, die Bodega aber wie doch einige in der Region war nicht auf Besucher aufgerichtet.

Schmackhaften Käse kann man in der Fábrica de quesos Vadorrey erwerben, einer kleinen Käserei in La Cueva de Roa.

Eine Besichtigung wert sind auf jeden Fall auch die größeren Städte in der Region, insbesondere Burgos aber auch Valladolid, welches inzwischen schöner ist als sein Ruf.




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