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Donnerstag, 15. Mai 2008

Bericht vom Jakobsweg aus Léon - Nordspanien Rundreise

Von Salamanca aus ist es nicht weit bis Léon, wo unserer Rundreise auf den mittlerweile sehr gehypten Jakobsweg trifft. Sehr unterhaltsame Lektüre für unterwegs, in unserem Fall als Hörbuch im Auto ist Hape Kerkelings Buch 'Ich bin dann mal Weg', welches nun wirklich Ewigkeiten in den Bestsellerlisten ist und dem Jakobsweg unter Deutschen zu einer wahrscheinlich nie dagewesenen Popularität verholfen hat. Man muß dazu sagen, daß das Buch wirklich besonders spannend und inspirierend ist, wenn man in der Gegend unterwegs ist. Sicherlich noch spannender, wenn man den Jakobsweg entlang pilgert und ihn nicht nur streift.


Allerdings sollte man sich auch darüber im Klaren sein, daß der Hype um den Pilgerweg der Romantik nicht zuträglich ist. Ganze Pilgerscharen laufen an teilweise doch recht trostlosen Landstraßen entlang. Der Weg zur Selbsterkenntnis ist so sicherlich beschwerlich. Zumal die Landschaft wirklich sehr karg und eintönig ist. Léon selbst ist eine mittlere Großstadt (ca. 130.000 Einwohner) mit einer wirklich netten Altstadt und einer bewegten Geschichte. Wahrzeichen ist die gotische Kathedrale (Bild). Von Léon aus kann man sehr gut Ausflüge in das Umland unternehmen. Interessant ist z.B. die Kleinstadt Astorga, die neben einer römischen Mauer einen architektonisch sehr interessanten Bischofspalast zu ihren Sehenswürdigkeiten zählt (siehe Bild unten). Dieser Palast wurde - wie schwer zu übersehen ist - von Antonio Gaudí im neugotischen Stil gestaltet und gab Anlaß zu zahlreichen Unstimmigkeiten. Es wollte kein Bischof dort einziehen, da er als zu protzig empfunden wurde. Im Palast ist ein kleines Museum eingerichtet. Man sollte unbedingt rein gehen, weniger wegen des Museums als vielmehr um das Gebäude von innen betrachten zu können. Außerdem gibt es in dem Ort interessante Süßwaren zu verkosten und zu kaufen, diese sind eine Spezialität der Region.

In Léon gibt es zahlreiche Hotels, u.a. einen schönen Parador. Wir waren - bevor wir es gelesen hatten - im gleichen Hotel wie Hape Kerkeling. Im Hotel Alfonso V (siehe Bild). Ein modernes Stadthotel, in Hapes Buch als besonders luxuriös beschrieben, was man aber vor dem Hintergrund seiner entbehrungsreichen Zeit in Pilgerherbergen davor zu relativieren hat. Ein modernes Stadthotel, etwas laut und zentral gelegen, mit gutem Standard aber nicht gerade herausragend.

In der Innenstadt gibt es viele gute Restaurant, am besten geht man ein wenig abseits der Hauptstraßen, da verbessern sich Qualität bzw. Preis-/Leistungsverhältnis. Wenn man bei dem herzhaften spanischen Essen nicht zweimal am Tag zuschlagen möchte, ist eine gute Variante in der ausgedehnten Siesta ein Mittagsmenü zu sich zu nehmen. Diese werden i.d.R. recht günstig mehrgängig und mit Tafelwein und Wasser inklusive angeboten. Abends ist man dann mit den Tapas sehr gut bedient, die als Kleinigkeiten mit serviert werden, wenn man einen Wein oder ein Bier trinkt.

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