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Donnerstag, 11. November 2010

Reisebericht Sylt: List

Wenn man das raue Nordseeklima mag, ist Sylt auch im Herbst auf jeden Fall eine Reise wert. Zumal die Insel für 'Schönwetterurlauber' auch im Sommer kein sicheres Ziel ist ... Aber der endlos lange Strand ist einfach herrlich und abseits der Hauptsaison ebbt der Trubel ab und es wird regelrecht gemütlich auf Sylt. Der nördlichste Ort List ist nicht gerade die renommierteste Adresse. Kasernen und einfache Häuser, gebaut für die einst dort stationierten Soldaten, prägen das Ortsbild. Hier hat die kleine Hotelkette a-rosa ein neues Haus in die Dünen gebaut, welches für die Verhältnisse der Insel riesig ist. Geschickt angelegt, fügt es sich trotz Größe doch ganz gut in die Umgebung ein. Ob man das in 30 Jahren auch noch so empfindet, ist vielleicht etwas fraglich. So hoch wie die Bausünden von Westerland ist es in jedem Fall nicht.
Man sollte frühzeitig buchen, das Hotel ist sehr beliebt und auch außerhalb der Sommerferien sehr gut gebucht. Kein Wunder, denn es gibt nicht so viele Hotels mit einem hohen Standard auf der Insel. Hotel und Zimmer sind im für die a-rosa Häuse typischen Stilkompromiss zwischen modern und gemütlich eingerichtet, so daß Gäste mit konservativem Geschmack nicht verschreckt werden und es aber eben auch nicht altmodisch wirkt. Das Epizentrum des Hotels ist das Spa, welches wirklich riesig ist. Neben einem großen Pool mit Innen- und Außenbereich gibt es eine große Auswahl an Saunen und natürlich Kosmetikanwendungen. Durch die Großflächigkeit wird es selten richtig voll dort, so daß man gut entspannen kann. Das Frühstücksangebot ist sehr umfangreich und durchweg von hoher Qualität. Dabei wird es zeitweise schon voll und etwas hektisch, der Service war aber trotzdem aufmerksam. Die Größe des Hauses und die dadurch fehlende Individualität merkt man bei aller bemühten Freundlichkeit dann doch. Z.B. bei leicht erfüllbaren Sonderwünschen im Restaurant, die die Abläufe schnell durcheinanderbringen. Da hakt es noch ein wenig. Das passt nicht ganz zu den durchwegs gehobenen Preisen sowohl für die Zimmer als auch in den Restaurants und der Bar. Von der Lage her etwas unpraktisch, dass man nicht einfach zu Fuß zur 'Meerseite' der Insel gelangt. Dazwischen liegt ein großes Naturschutzgebiet, welches man umfahren muß.
Wenn es nicht zu stark regnet, lädt Sylt natürlich zu Strandwanderungen und zum Radfahren ein. Das ist eigentlich überall auf der Insel schön, auch von List aus. Insofern hat die außerdem ruhige Lage des Hotels keine großen Nachteile. Am Strand gibt es zahlreiche hüttenartige Restaurants, die größtenteils auch eine gute Küche haben. Am bekanntesten und berüchtigsten sicherlich die Sansibar im Süden der Insel, welche man wegen Überfüllung nur noch außerhalb der Saison spontan besuchen kann, was dem Sinn und der Lage in gewisser Hinsicht widerspricht.
Gerade wenn man sich von Westerland etwas fern hält, gibt es eine ganze Reihe wirklich netter Ecken auf der Insel, so daß man gut auch als Aktivurlauber eine Zeit dort verbringen kann, ohne daß es langweilig wird. Fraglich ist, wo die Entwicklung der Insel hingehen wird. Preisniveau und Erlebnis passt an manchen Stellen nicht mehr ganz zusammen, gerade wenn man sich Westerland anschaut. Hier muß entweder kräftig investiert werden, oder das System kippt irgendwann.

Freitag, 24. September 2010

Reisebericht Griechenland: Thessaloniki

Thessaloniki wird von vielen Reisenden vor allem als Ausgangspunkt für die Weiterreise an die nahegelegenen Urlaubsorte der Küste bzw. auf Chalkidiki genutzt. Viele Fluglinien und im Sommer auch Charterflieger landen auf dem Makedonia Airport vor den Toren der Stadt. Thessaloniki selbst hat aber auch einiges zu bieten. Zwar ist das Stadtbild ähnlich wie in Athen nicht gerade schmuckvoll. Halbfertige Betonbauten prägen das Bild. Aber es gibt auch einige historische Bauwerke zu sehen und das Leben ist weitaus landestypischer als in den griechischen Touristenorten.
Lohnenswert ist beispielsweise ein Spaziergang entlang der historischen Stadtmauer, am besten von oben durch die ruhigen Wohnviertel, in denen von der Hektik des Zentrums nichts zu spüren ist. Sehenswert ist auch das Wahrzeichen der Stadt, der 'Weiße Turm'. Vermutlich von venezianischen Baumeistern errichtet übernahm er in der Geschichte sehr vielfältige Funktionen, vom Gefängnis bis hin zum Waffenlager.
Schön ist auch der Aristoteles-Platz, quasi das Zentrum der Innenstadt und Randpunkt des beliebtesten Abschnitts der Promenade bzw. Uferstraße. Auf dem Platz spielt sich Tag und Nacht das Leben ab. An der Uferpromenade gibt es zahlreiche Cafés und Restaurant, nicht ganz billig, aber mit einem schönen Blick auf das Meer hinaus. Empfehlenswert ist z.B. das Restaurant Daios Food Bar & Restaurant im gleichnamigen Hotel mit gehobener italienischer Küche. Nett sitzen für einen Café oder Drink kann man z.B. im Tribeca an der Uferpromende oder auch am Hafen in der Kitchen Bar. Was man sich sparen sollte, ist die Fahrt mit dem eigenen Mietwagen. Es herrscht die meiste Zeit ein ziemliches Verkehrschaos und Parkplätze sind so gut wie nicht vorhanden. Es gibt wesentlich mehr Autos als Abstellplätze in der Stadt, was besonders für nicht Ortskundige ein Problem ist. Es gibt einige alte Grand Hotels mit etwas verblichenem Charme. Modern ist z.B. das Daios, oder auch das neue Hotel Excelsior, ein kleines Haus mit etwas mehr als 30 Zimmern. In einem alten Gebäude, aber top saniert. Der Service nicht excellent, aber engagiert, man sollte nur nicht zu früh ein Frühstück wollen. Im Haus ist ein gutes Restaurant, das Frühstück von sehr guter Qualität. Eine kleine Oase im hektischen Treiben der Innenstadt, nur wenige Meter vom Aristoteles-Platz entfernt und sehr liebevoll eingerichtet.

Dienstag, 14. September 2010

Reisebericht Griechenland: Ouranoupoli

Ouranoupoli bzw. Ouranoupolis liegt auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki, kurz vor der Grenze zur orthodoxen Mönchsrepublik Athos. Man erreicht den Ort in etwa 2 Autostunden vom Flughafen Thessaloniki, der wiederum gut mit vielen verschiedenen Billigfliegern, Charterflügen und auch der guten griechischen Airline Aegean (Mitglied der Star Alliance) angeflogen wird. Durch die vielen Direktflüge ist die Gegend um Thessaloniki ein sehr praktisches Reiseziel, wenn man z.B. den Sommer um ein paar Tage verlängern möchte bzw. einfach mal schnell in die Sonne möchte. Es ist allerdings nicht ganz einfach, ein wirklich schönes Strandhotel auf einem der drei 'Finger', wie die Ausläufer der Halbinsel genannt werden, zu finden. Viele sind eher einfach ausgestattet, oder riesig, oder nicht so schön gelegen. In Ouranoupoli z.B. oft so, dass die Küstenstraße zwischen Hotel und Strand liegt. Eine Ausnahme in dieser Hinsicht ist das Hotel Eagles Palace, welches einen großzügigen eigenen Strand hat und welches auf einer kleinen Landzunge vor der Küstenstraße liegt. Die Zimmer mit Meerblick sind dadurch herrlich ruhig und man kommt direkt und ohne Gefahren an den ruhigen Hotelstrand. Das Hotel hat einen für Griechenland sehr guten Standard, auch wenn der Service hier und da etwas hapert. Die Zimmer und Ausstattung sind nicht gerade topaktuell, aber solide und sauber.
Die Ausflugsmöglichkeiten von Ouranoupoli aus sind etwas limitiert durch die Grenze zum Athos Gebiet. Diese Mönchsrepublik darf nur eine begrenzte Anzahl männlicher Besucher mit einem Visum besuchen, ansonsten kann man sie nur von außen im Rahmen einer Bootstour betrachten. Atmosphäre hat dadurch besonders morgens der Hafen von Ouranoupoli, da von hier aus die Boote nach Athos ablegen und viele Mönche in diese Richtung unterwegs sind. Sehenswert ist der byzantinische Wachturm von Ouranoupoli, in dem eine interessante Ausstellung über die Geschichte der Region untergebracht ist. Schön ist auch ein Spaziergang zur nahegelegenen Klosterruine, direkt am Meer an der Grenze zur Klosterrepublik. In der Nähe sehenswert sind die kleinen Werften von Lerissos, wo Holzboote in traditioneller Bauweise gefertigt werden. Weiter im Landesinnern lohnt ein Ausflug nach Arnea, ein kleines wohlhabendes und sauberes Städtchen mit vielen bunten älteren Häusern. Hier kann man sehr leckeren Honig aus der Region kaufen. Ansonsten lädt der schöne Sandstrand des Eagles Palace zur Entpsannung ein. Das Frühstück dort ist gut und vielfältig, abends kann man a la carte essen oder am Buffet im Rahmen der Halbpension. Auch hier stimmt die Qualität. Das Preisniveau insbesondere für die Getränke ist gehoben, 11,- Euro für einen Aperol schon nahezu unverschämt. Nett mit einem Sundowner sitzen kann auch an der Strandpromenade in Ouranoupoli. Etwas weiter innen gibt es ein sehr gutes Fischrestaurant, das Kritikos. Dieser hat es zu überregionalem Ruhm gebracht. Entsprechend groß sind die Räumlichkeiten und Terrassen. Es gibt zwar auch kritische Stimmen über das Restaurant - wie bei so vielen, die erfolgreich sind. Aber an Qualität und Service ist nichts auszusetzen. Das Essen frisch und die Bedienung freundlich, allerdings auch nicht so günstig wie die einfacheren Restaurant im Ort. Aber auch keine Touristenfalle, wie so manches an der Promenade.


Montag, 30. August 2010

Reisebericht Tirol: Kitzbühel

Kitzbühel ist einer der bekanntesten Wintersportorte Österreichs, aber durchaus auch im Sommer eine Reise oder zumindest einen Wochenendtrip wert. Man sollte sich dabei weder von Hansi Hinterseer und dem Schicki-Image von Ktzbühel irritieren lassen, der Ort ist nämlich wirklich herrlich gelegen. Empfehlenswert als Ausgangsbasis ist der Hotel A-ROSA, welches mitten in einem Golfplatz liegt und von welchem aus man einen herrlichen Blick auf die Berge der Umgebung hat. Im Sommer kann man von hier aus nicht nur Golf spielen, sondern auch schön wandern gehen oder mit dem Mountainbike direkt die Umgebung erkunden. In den Ort ist es ein kleines Stück, aber auch dieser ist sehr sehenswert. Für ein früheres Bergdorf ist Kitzbühel fast schon urban, eben weil es so eine starke Anziehungskraft auf Besucher aus aller Welt (wenn auch vor allem aus Wien und München) ausübt. Das Hotel ist vom Stil her eine Mischung aus gehoben bürgerlich und modern und passt sich so perfekt in seine Umgebung ein. Das Essen ist sehr schmackhaft, der Service trotz der Größe gut. Im Mittelpunkt liegt das riesige Spa, in dem man hervorragend entspannen kann.

Dienstag, 17. August 2010

Reisebericht Südtirol: Deutschnhofen

Südtirol ist im Sommer wie im Winter ein sehr schönes Reiseziel. Im Sommer natürlich besonders dann, wenn man gerne wandert oder Mountainbike fährt. Die Landschaft ist im Gebiet der Dolomiten sehr bizarr und malerisch. Ein schöner Ausgangspunkt ist die Gegend um Deutschnhofen, empfehlenswert z.B. das Hotel Garnischgerhof. Von dort aus hat man einen schönen Blick auf das Rosengarten-Massiv und die Gebirgskette des Latemar. Das Hotel hat einen sehr schönen Wellness-Bereich mit verschiedenen Saunen, einigen Fitnessgeräten und einem schönen Garten zum Entspannen. Das Essen ist gut, wenn man nicht immer das volle Halbpensionsprogramm essen möchte, kann man einfach auf a la carte umstellen oder auch einmal woanders essen gehen und bekommt für den Abend die Halbpension nicht berechnet. Sehr unkompliziert und ohne den in Hotels dieser Art leider fast üblichen 'Halbpensionszwang'. Vom Hotel aus werden von den Söhnen des Hauses auch einige geführte Wanderungen angeboten, aber man kann natürlich auch auf eigene Faust los gehen.
Eine mögliche Wanderung vom Hotel aus führt zum Weißhorn, westlich des Latemar-Kammes. 4-5 Stunden Laufzeit muss man dafür einplanen. Wenn man nicht ganz so ehrgeizig ist, kann man aber auch einen etwas kleineren Rundweg unter Einbeziehung des berühmten Perlenwegs machen, an dem einige Hütten zu einer kleineren oder auch größeren Pause einladen. Dennoch sollte man gut auf den Beinen sein und solide Wanderschuhe anziehen.
Eine etwas ambitioniertere Wanderung geht vom Parkplatz Pampeago los. Entweder läuft man von hier schon aufwärts zur Zischg Alm (bzw. der Garnischger Alm) oder aber man nimmt den Sessellift, der auch im Sommer in Betrieb ist. Von dort aus geht es zunächst zur Feudohütte, sehr nett, aber etwas früh am Weg, zumindest sofern man mit dem Lift gefahren ist. Von dort beginnt der Aufstieg zum Torre de Pisa. Für Ungeübte durchaus anstrengend, aber mit etwas Kondition machbar. Die Latemarhütte kurz unter dem Gipfel ist eher einfach, aber eine Pause müssen die meisten dort wahrscheinlich trotzdem einlegen. Zurück kann man eine größere Runde wählen, wenn man den Abstieg konzentriert und gut gemeistert hat. Hierfür bietet sich der Weg über die Maierl Alm an, wo man bei gutem Wetter sehr nett draußen sitzen kann. Zurück geht es zum Lift an der Zischg Alm bzw. zu Fuß wieder abwärts zum Parkplatz.
Ein nettes Ziel in der Gegend für einen Tagesausflug ist auch bei schlechterem Wetter das Städtchen Brixen. Hier gibt es schöne Geschäfts, nette Cafés und viele historische Gebäude und Museen zu besichtigen. Wer gerne guten Käse ist, sollte auf der Rückfahrt bei der Käserei Brimi in Vahrn Halt machen (Brennerstr. 2). Das ist keine kleine romantische Käserei, sondern ein moderner Betrieb, aber mit hervorragenden Produkten, die im Fabrikverkauf recht günstig sind. Wenn man auf dem Rückweg aus Südtirol über den Brenner fährt, kann man für den Kauf von Feinkost und Wein gut einen Stop in Sterzing bzw. Wiesen, Brennerstr. 21 beim Hofer Market einlegen. Achtung: in dieser Gegend wird noch die Mittagspause zelebriert! Hier gibt es eine sehr gute Auswahl an Südtiroler und anderen italienischen Spezialitäten. Es macht Spaß, damit den Kofferraum für den Rückweg zu füllen!

Sonntag, 30. Mai 2010

Reisebericht Wien: Restaurants österreichische Küche

Wien hat kulinarisch wirklich eine Menge zu bieten. Österreichische Küche gibt es hier in zahlreichen Varianten, von herzhaft traditionell bis modern interpretiert und fein. Man hat also eine große Auswahl an hervorrangenden Restaurants, allerdings gibt es gerade in der Inneren Stadt natürlich auch die ein oder andere Touristenfalle, die man vermeiden sollte.
Hier ein paar Tipps, die allerdings sehr unterschiedlich sind. In allen Fällen sollte man rechtzeitig reservieren, sonst besteht zumindest am Wochenende kaum eine Chance auf einen Platz.
Traditionell im besten Sinne: Das Ofenloch, Kurrentgasse 8, 1. Bezirk. Das Ofenloch ist ein wirklich sehr traditionelles Lokal, aber mit einer durchaus guten Küche. Das Schnitzel ist sehr lecker, aber auch andere Fleichgerichte kann man sehr gut essen.
Gewöhnungsbedürfiges Umfeld, aber gute Küche und guter Service: Stadtgasthaus Eisvogel, Riesenradplatz 5, 2. Bezirk. Im Vergnügungsteil das Prater gelegen mit Blick auf das Riesenrad sieht das Gasthaus Eisvogel aus, als würde es in Las Vegas stehen. Auch die Einrichtung ist entsprechend nicht sehr schmuck. Allerdings gibt es hier eine feine bürgerliche Küche und eine hervorragende Käseauswahl. Der Service ist superaufmerksam. Wäre das Lokal nur etwas netter gelegen, wäre es bestimmt ein Renner.
Modern interpretierte Küche in einem sehr schönen Salon: Ein Wiener Salon, Stubenbastei 10, 1. Bezirk. Wirklich feine Gerichte werden in diesem Ein-Raum-Lokal serviert. Auf einer Empore befindet sich die offene Küche, der klassische Salon wurde anscheinend erst vor kurzer Zeit sehr schön renoviert. Hier sollte man Zeit mitbringen, das Essen wird schön zelebriert und die Rezepte sind originell. Man sollte offen für Neues sein oder aber vorher Bescheid geben, was man nicht mag oder nicht verträgt.
Clubrestaurant mit guter Küche: Das Motto, Schönbrunner Str. 30, 5. Bezirk. Diese Bar / Restaurant / Club steht sicherlich nicht auf der Liste klassischer Restaurantester, ist aber kulinarisch keinesfalls zu verachten. Berühmt ist das Beef Tartar, die Steaks sind von hervorragender Qualität wie man das in Restaurants dieser Art leider nur sehr selten bekommt. Der Service ist sehr aufmerksam. Es ist natürlich laut, für einen beschaulichen Abend nicht das Richtige. Aber für einen gelungenen Start in den Abend oder die Nacht wirklich top.

Dienstag, 6. April 2010

Reisebericht Südafrika (II): Safari Kwandwe


Höhepunkt einer Südafrika Rundreise kann - und sollte fast - eine Safari sein. Wenn man noch nie eine Safari gemacht hat, hat man wahrscheinlich etwas andere Vorstellungen davon, wie das abläuft. Es gibt allerdings auch zahlreiche Varianten, so dass eigentlich auch keinen 'Standard' dafür gibt. Eine Variante ist sicherlich die Safari als eine eigene kleine Rundreise. Das ist allerdings in Südafrika, zumindest in den Küstenregionen weniger verbreitet. Hier gibt es vor allem die sog. Private Game Reserves, die i.d.R. Land zusammen gekauft haben, dieses umzäunten und dann wieder die Tiere darin ansiedelten, die früher dort gelebt haben. Natürlich auch etwas publikumswirksam, d.h. die Big Five sollten schon dabei sein und auch zu finden sein. Und es gibt die Nationalparks, wie z.B. in der Nähe der Garden Route den Addo Elephant Park, in denen Tiere geschützt wurden, die vom Aussterben in der Region bedroht waren.
Nicht allzu weit von Kapstadt gibt es auch einige Parks, die Safaris anbieten. Diese sollten jedoch angeblich größtenteils recht überlaufen sein. Die Tiere sind wohl regelrecht an bestimmten Stellen postiert und auch an Menschen gewöhnt, teilweise regelrecht zahm.
Größere Private Game Reserves, die ihre Flächen eher extensiv bewirtschaften, d.h. auch relativ wenige Besucher in den Gebiet lassen, finden sich in der Nähe von Port Elisabeth bzw. Grahamstown. Hier wurden etliche Areale renaturiert, so dass hier inzwischen wieder die Buschlandschaft und die dazugehörigen Tiere vorhanden sind. Einige der Lodges sind auf 5-Sterne-Niveau, so auch Kwandwe (Bild oben). In Kwandwe gibt es lediglich zwei kleinere Lodges und zwei weitere exklusiv zu buchende Häuser. Dadurch sind die Tiere auch nicht in einem 'Zoo-Modus', sondern leben wirklich in freier Wildbahn. Man macht morgens früh (Start kurz vor Sonnenaufgang) und am Nachmittag jeweils knapp vierstündige Rundfahrten. In der Lodge gibt es dazwischen bzw. danach hervorragendes Essen, besonders das Wild (Antilopen, Springbock etc.) ist sehr lecker. Eine größere Investition, aber auch ein wirklich tolles Erlebnis!



Freitag, 2. April 2010

Reisebericht Südafrika (II): Knysna

Für viele Reisende ist auf der Garden Route ein Aufenthalt an der Küste eine wichtige Station. Auch bei den Südafrikanern selbst sind inbesondere die Orte Knysna und Plettenberg Bay sehr beliebt. In der Saison sind die Orte wohl sehr überlaufen, wenn man außerhalb der St0ßzeiten dort ist, ist es recht ruhig. Sehr nett sind insbesondere die Strände, die nicht unmittelbar bei diesen beiden Orten liegen. Hier gibt tolle Sandstrände, die auch nicht überlaufen sind.
Plettenberg Bay selbst hat eine gewisse Historie als Badeort. Entsprechend gibt es schöne alte Villen, allerdings hat sich die Stadt inzwischen recht weit ausgebreitet. Traditionell das erste Haus am Platz ist das Hotel 'Plettenberg'. Allerdings ist hier zumindest am Hauptgebäude schon etwas der Lack ab. Aber eine geniale Aussicht. Auf der Terrasse kann man sehr nett einen Café trinken und auf das Meer und die Küste schauen.
Sehr beliebt bei den Südafrikanern ist der Ort Knysna. Hier gibt es ebenfalls eine größere touristische Infrastruktur. Die Stadt wirkt etwas zusammengewürfelt und hat auch keine wirkliche Struktur. Der innere Bereich besteht aus mehreren neueren und älteren Shopping Malls mit einem recht nichstsagenden Angebot. Touristischer Brennpunkt ist die Waterfront. Das gastronomische Angebot dort ist teilweise von mäßiger Qualität, wie es an solchen Orten leider häufig so ist. Ganz nett kann man auf der Halbinsel Thesen Island bei 34South Tapas aus verschiedenen Kontinenten essen. Thesen Island selbst ist eine Siedlung aus der Retorte mit Ferienhäusern und Alterswohnsitzen. Erinnert doch stark an die USA und wird von den Südafrikanern als große Errungenschaft gesehen. Als Europäer beschleichen einen jedoch leise Zweifel, wenn man das sieht. Ein ganz nettes Hotel auf Thesen Island ist 'The Lofts' (siehe Bild). Sauber und ordentlich und mit ganz schönen Zimmern. Für das Frühstück bekommt man einen Gutschein, den man bei den umliegenden Restaurants einlösen kann. Am besten macht man dies direkt um die Ecke im 'Ile de Pain'. Das ist eine Art Bäckerei / Konditorei / Café mit französischer Anmutung, aber von Österreichern betrieben. Auf jeden Fall schmeckt es klasse und das Café hat inzwischen einen guten Ruf im ganzen Land, wie es scheint. Auch wenn man nicht im 'Lofts' wohnt, sollte man hier mal vorbei schauen.

Donnerstag, 1. April 2010

Reisebericht Südafrika (II): Plettenberg Bay / Tsala Treetop Lodge

Wer auf der Suche nach ungewöhnlichen Orten und originellen Ideen ist, sollte auf der Garden Route kurz vor Plettenberg Bay einen Stop einlegen und in der Tsala Treetop Lodge übernachten oder zumindest zu Abend essen. Die Lodge ist in die Baumkronen hinein gebaut. Die einzelnen Suiten und Villas sind mit dem Haupthaus durch Holzstege verbunden.
Man wohnt also quasi in Baumhäusern, die allerdings mit allem Komfort ausgestattet sind: Terrasse, Plunge Pool und gemütlichen handgemachten Keramik-Holzöfen. So kann man wirklich wunderbar entspannen. Auch wenn Tsala räumlich nahe an den in der Saison sehr belebten Küstenorten liegt, wirkt es doch regelrecht abgeschieden. Das eigene Restaurant ist hervorragend. Nicht weit davon liegt ein weiteres Hotel des gleichen Betreibers (Hunters), in dessen Restaurant man ebenfalls gut essen kann.
Wenn man mehere Tage in der Lodge bleibt, bietet es sich an, selbst mit dem Auto die Umgebung zu erkunden. Plettenberg Bay und die anderen Küstenorte sind nicht weit entfernt. Es werden auch organisierte Ausflüge von der Lodge aus angeboten. Tsala selbst und das angrenzende Hotel sind großräumig umzäunt, man kann sich also nicht so einfach zu einem Walspaziergang aufmachen, wie man das aus Europa kennt. Oder man genießt einfach die Ruhe auf seinem Deck und beobachtet von dort aus die Fauna im Wald.

Dienstag, 30. März 2010

Reisebericht Südafrika (II): Swellendamm

Wenn man von Kapstadt aus eine Reise entlang der Garden Route plant, stellt sich die Frage, ob man auf dem Weg dort hin einen Stop macht oder durch fährt. Überhaupt gibt es keine ganz eindeutige Definition für Beginn und Ende der Garden Route. Viele Quellen nennen Mossel Bay als westliche Grenze, andere auch den Ort Swellendamm. Im Osten endet sie hinter Plettenberg Bay an den Tsitsikamma Bergen.

Sofern man etwas mehr Zeit für die Reise einplant, bietet sich ein Zwischenstop an. Nach Swellendamm fährt man von Kapstadt bzw. Stellenbosch aus knapp drei Stunden, wirklich keine anstrengende Reise. Swellendamm selbst hat als Ort nicht besonders viel zu bieten. Man bekommt aber ein ganz gutes Bild einer 'normalen Kleinstadt' in Südafrika. Eine (verhältnismäßig) alte Kirche, ein paar historische Siedlerhäuser und einige Supermärkte und Geschäfte mit ordentlich Betrieb drinnen und vor allem davor. Ansonsten passiert dort nicht besonders viel. Es gibt einige Restaurants und kleine Hotels bzw. Bed & Breakfast. Italienische Küche gibt es bei La Sosta, 145 Voortrek Street, d.h. die Hauptstraße etwas raus Richtung Kapstadt gelegen. Für europäische Verhältnisse ein eher durchschnittliches italienischen Restaurant. Gute Küche der Kap-Region gibt es im Koornlands, 5 Voortrek Street, zentral bei der Kirche gelegen. Wer vor afrikanischen Fleischarten (Strauß, Antilopen etc.) nicht zurück schreckt, wird hier bestens versorgt.
Eine tolle Übernachtungsmöglichkeit in Swellendam ist das Bloomestate. Ein holländisches Paar hat ein altes Bed- and Breakfast gekauft und aus dem Park und den Häusern ein modern gestyltes und sehr schönes Hideaway gemacht. Die Zimmer (Bild) sind nicht nur schlicht und schön eingerichtet, sondern wirklich jedes Detail wurde durchdacht, so wie es die Besitzer selbst gerne haben. Es gibt einen großzügigen Gemeinschaftsraum mit Bibliothek, hervorragendes Frühstück und einen sauberen Pool. Einziger kleiner Wermuttropfen sind die Geräusche der nicht allzu weit entfernten Landstraße. Ansonsten wirklich perfekt.

Wenn man Swellendamm nicht nur als Durchreisestation betrachtet, kann man von hier aus auch sehr gut Tagesausflüge machen. Zum einen in das Weingebiet um Robertson, welches noch lange nicht so überlaufen ist wie die Region um Stellenbosch.
Sehenswert ist auch die De Hoop Nature Reserve, ein Naturpark an der Küste, eine sehr schöne Dünenlandschaft und - abhängig von der Jahreszeit - ein gutes Gebiet um Wale zu beobachten.

Montag, 29. März 2010

Reisebericht Südafrika (II): Stellenbosch

Wenn man plant, die Garden Route entlang zu fahren, sollte man auf jeden Fall einen Stop in der Weinregion Nahe Kapstadt einplanen. Möglich ist natürlich auch ein Tagesausflug von Kapstadt aus. Stellenbosch und Umgebung selbst ist dabei allerdings nicht unbedingt die beste Empfehlung. Schöner wohnen, essen und trinken kann man in Franschhoek, wo man die französischen Wurzeln in Bezug auf die Gastlichkeit und das gute Essen noch merkt. Kein französischer Name, aber dennoch sehr nett: das Café 'Träumerei' direkt an der Hauptstrasse in Franschhoek.
Wine Tasting kann man in dieser Region natürlich an jeder Ecke machen, jede Winery hat ihre besondere Note. Sehr lohnenswert ist z.B. ein Ausflug zum Weingut Glen Carlou in der Nähe von Paarl. Das Weingut beherbergt nicht nur Fässer, sondern auch die Hess Art Collection. Das Weingut gehört einer Schweizer Familie, die auch die ausgestellten Kunstschätze zur Verfügung stellt. Das Tasting Room ist eher eine Art Panorama Restaurant. Man hat einen herrlichen Blick über die Weinberge und bekommt die Lagen der Weine gezeigt, die man gerade probiert. Für Kunst und Wein sollte man bei Glen Carlou daher etwas Zeit einplanen.
Wenn man in der Gegend übernachten möchte, sollte man das wohl am besten in Franchhoek tun, wo es zahlreiche Bed & Breakfast und Hotels gibt. Nicht empfehlenswert - auch wenn es zunächst nicht so schlecht aussieht - ist das Devon Valley Hotel Nahe Stellenbosch. Hier scheint man auf Familienfeiern und Großveranstaltungen spezialisiert zu sein, was sich im Service Level bemerkbar macht. Das Essen schmeckt mäßig, man sollte vermeiden, das Abendessen mitzubuchen. Die Hygiene ist auch nicht top, bei feuchtem Wetter gibt es jede Menge Krabbeltiere in den Zimmern, vor denen unzureichenderweise auch dann nur einmal am Tag gefegt wird. Also: besser etwas weiter fahren, überhaupt ist die Region Stellenbosch teilweise sehr überlaufen.

Donnerstag, 25. März 2010

Reisebericht Südafrika (II): Kapstadt

Was man von vielen Leuten hört, stimmt tatsächlich: Wenn man einmal in Südafrika war, zieht einen das Land in seinen Bann und man muß öfter wieder kommen. Oder aber man zieht gleich dort hin. Zumindest in der Zeit, in der in Europa Winter ist. So hat sich auch der Reiseblogger nach ein paar Monaten erneut nach Südafrika aufgemacht.
Das Leben in Kapstadt ist weiterhin relaxt, nur am Wochenende wird es an den Stränden mitunter voll. Mit dem Auto gibt es in Camps Bay kaum noch ein Durchkommen. Das Stadion und das Drumherum sehen schon sehr gut aus, die WM kann kommen! Am Flughafen und an einigen Straßen wird noch fleissig gearbeitet, davon wird die Stadt auch langfristig profitieren, auch wenn der riesige Besucheransturm vielleicht doch ausbleiben wird. Immerhin haben gefühlt alle Südafrikaner, sie sich für Fußball interessieren und sich das leisten können, Karten bekommen. Anders als bei der WM in Deutschland ist das natürlich auch schön.
Zu den 'Basis-Touristenaktivitäten' gehören neben dem Tafelberg und einem Ausflug ans Kap der Guten Hoffnung / Cape Point ein Ausflug nach Robben Island. Das stand noch aus. Man fährt von der Waterfront aus mit einem Boot zur Insel. Dort gibt es dann eine organisierte Führung. Man sollte sich dafür vorher Tickets im Internet buchen. Die Plätze sind begrenzt und kurzfristig wohl häufig ausgebucht, besonders wenn größere Reisegruppen dabei sind, ist das Boot schnell voll. Aud der Insel angekommen, wird man in einen Bus verfrachtet, der alle 10m anhält, damit der Guide eine weitere Anekdote erzählen kann. Über Nelson Mandela, das Leben der Gefangenen auf der Insel allgemein, die politische Lage im Land etc. Eindrucksvoller ist die sich anschliessende Führung durch einen Teil des Gefängnisses selbst, die von ehemaligen Gefangenen gemacht wird. Hier wird auch auf die Rassendiskriminierung selbst unter den politischen Gefangenen eingegangen, ein erschreckend perfides System. Anschließend sammeln sich alle Ausflügler wieder auf dem Schiff und fahren zurück. Die Bootsfahrt an sich ist bei gutem Wetter auch sehr schön, da man einen herrlichen Blick auf Kapstadt, Tafelberg, Lion's Head etc. hat. Insgesamt muß man etwa vier Stunden für den Ausflug einplanen. Es ist auf jeden Fall interessant, könnte aber kompakter sein. Insbesondere die Busfahrt nervt ein wenig. Zudem dauert es immer lange, bis alle wieder beisammen sind. Aber das ist wahrscheinlich eher eine Frage der Gewohnheit, wenn man öfter an organisierten Ausflügen im Urlaub teilnimmt, macht einem das wahrscheinlich nichts aus.
Hoteltipps: immer noch gut das Hippo Boutique Hotel, zentral in einer Seitenstraße der Kloof Street gelegen. Die Standardzimmer sind - wie beim letzten Mal beschrieben - vollkommen in Ordnung. Origineller vom Design, geräumiger, ruhiger und mit Blick auf den Tafelberg sind die Suiten, im Bild die Red Bull Suite. Auf der unteren Ebene ist der Wohnraum mit einer kleinen Küche, großem Tisch, Sofa und einer voll funktionsfähigen 'Retro'-Stereoanlage mit einem alten Plattenspieler samt Plattensammlung. Sehr nett. oben auf einer Zweiten Ebene dann Bett und offenes Bad, eine perfekte kleine Wohnung. Ein abgeschlossener und bewachter Parkplatz ist unter und hinter dem Haus, man kann direkt mit dem Aufzug hoch fahren. Serh praktisch.

Und noch ein zweiter Tipp vom Rückreisetag: das 2 Inn 1 Kensington Guest House. Selten so eine gute Kombination von persönlichem Service, Gastlichkeit und zugleich Professionalität erlebt. Nach dem unbeabsichtigen (zum Glück nur kurzen) Auslösen der Alarmanlage am Mietwagen kam das Personal gleich angelaufen, half beim Gepäck, bot Getränke an als hätte man den ganzen Tag auf uns gewartet. Was nicht der Fall war, denn das Hotel ist aus gutem Grund wohl immer sehr gut ausgelastet. Das Haus, die Zimmer und die Außenanlagen / Pool sind geschmackvoll und modern gestylt. Nicht die billigste Herberge in Kapstadt, aber insgesamt ein faires Preis-Leistungsverhältnis. Praktisch ist auch, dass die Betreiber deutsch sind. Wenn einem das Englisch auf Dauer etwas anstrengend ist, sehr enspannend.

Restaurants: ungeschlagen ist die Reise durch die verschiedenen asiatischen Küchen bei Haiku (reservieren!). Für gediegenes südafrikanisches Dining auf dem Weingut lohnt sich auch ein Ausflug zu Buitenverwachting, etwas außerhalb in Constantia. Auch hier unbedingt reservieren. Abends gibt es mehrgängige Menüs, bei denen niemand hungrig nach Hause gehen muß. Gediegen, aber auch nicht wirklich Top-Küche. Mittags muß es etwas einfacher sein, aber auch sehr nett, auch als Picknickvariante auf dem schönen Weingut.

Dienstag, 23. Februar 2010

Reisebericht Österreich: Semmering Panhans

Der Semmering ist sozusagen der erste richtige Berg von Wien aus gesehen, abgesehen von den beschaulichen teilweise mit Wein bewachsenen Hügeln direkt um Wien herum. Das Gebiet liegt etwa eine Autostunde von Wien entfernt und die Berge gehen bis ca. 2000m hinauf, was sie schon wintersporttauglich macht. Allerdings nicht vergleichbar mit den Wintersportgebieten in den Alpen, im Vergleich dazu sind Anzahl, Länge und Vernetzung der Pisten doch recht klein.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war der Semmering ein äußerst populäres Reiseziel der Wiener Gesellschaft. Besonders auch zur Sommerfrische, um der Hitze der Stadt zu entfliehen und an die frische Luft zu kommen. Das Gebiet wurde damals durch den Bau der berühmten Semmringbahn erschlossen, eine spektakuläre Eisenbahnstrecke mit zahlreichen Tunnels und Brücken, über die die Bahn heute noch fährt. Sie wurde bereits 1854 eröffnet und verläuft von Gloggnitz über Semmering nach Mürzzuschlag, in der damaligen Zeit eine enorme bauliche Meisterleistung. Entlang der Bahnstrecke führen Wanderwege mit Erläuterungen zur Geschichte der Bahn und des Gebiets. Im Winter ist das Gebiet aber auch heute noch ein beliebtes Ziel für Skifahrer, die einen Tagesausflug machen um in Übung zu bleiben oder auch einen Kurzurlaub am Semmering machen. Es kann sogar abends bei Flutlicht gefahren werden.

Vom alten Prunk zeugen auch die Gebäude der ehemaligen Grundhotels, wie besipielsweise das Südbahnhotel in Semmering oder auch das (früher) prächtige Kurhaus. Die Dimension der Gebäude und die vielen alten Villen zeigen deutliche, welchen Stellenwert der Ort früher hatte.
Eines der alten Grandhotels wurde revitalisiert und wird heute teilweise als Hotel, teilweise als Touristikschule und auch als Wohnungen genutzt, das Panhans. Das 4-Sterne-Hotel verfügt über einen ordentlichen Wellness-Bereich mit mehreren Saunen, viele Zimmer bieten einen schönen Blick über das Tal. Besonders wenn man im hinteren Gebäude untergebracht ist, sollte man aber möglichst in einem der höheren Stockwerke (mind. 6. Stock) wohnen. Das Frühstücksbuffet ist durchschnittlich, ebenso das Abendessen, welches einem bei fast allen Tarifen des Hauses mit aufgezwungen wird. Man sollte unbedingt vorher im Internet Preise vergleichen bzw. einen Gutschein erwerben. Gäste die spontan vor Ort einchecken, bekommen Preise abverlangt, die absolut ungerechtfertigt sind, mehr als EUR 180,- für ein Doppelzimmer mit Halbpension für 2 Personen pro Nacht ist wirklich bei der Qualität unangemessen. Welche nicht schlecht ist, aber eben auch nicht top. Interieur und Publikum sind zudem fast durchweg spießig (siehe auch Foto der Zimmereinrichtung). Für einen Kurztrip durchaus eine Option, für eine längere Reise mit mehr als drei Tagen Dauer nicht unbedingt empfehlenswert.

Montag, 15. Februar 2010

Restaurants in Berlin

Das Spektrum der Gastronomie in Berlin ist wirklich riesig, man kann beinahe jede Art der Küche auf der Welt in verschiedensten Qualitätsstufen genießen. Wirft man einen Blick hinter die Kulissen, wird man oft eine erstaunliche Kombination von Koch und Küche entdecken. Da macht der Mexikaner Gyros und der Chinese kocht mexikanisch, was aber keinesfalls schlecht schmecken muss. Hier ein paar Tipps für den Berlin-Besuch, sehr unterschiedlich, aber so ist die Stadt eben:

Für Zwischendurch: dada falafel, Linienstr. 132, 10115 Berlin, fast direkt am Oranienburger Tor in Mitte. Inzwischen schon ein Klassiker und groß geworden, aber immer noch gut. Sehr zu empfehlen natürlich Falafel aber auch Schawarma, am besten mit einem der leckeren frisch gepressten Säfte.

Auch für Zwischendurch, aber etwas länger: Monsieur Voung, Alte Schönhauser Str. 46, 10119 Berlin (Mitte). Gutes und günstiges Essen aus der vietnamesischen Küche, allerdings inzwischen fast zu erfolgreich, so dass man wirklich antizyklisch hingehen muss, um einen Platz zu bekommen. Aber immer noch engagiertes Personal und leckeres Essen. Praktisch ist auch die Lage im aufstrebenden Design-Shopping-Distrikt von Mitte.

Genuß am Abend: fleischerei, Schönhauser Allee 8, 10119 Berlin. Nicht weit von Monsieur Wong liegt die fleischerei etwas unscheinbar am unteren Ende der Schönhauser Allee (Nähe Torstraße). Nicht gerade geeignet für Vegetarier, aber das Fleisch ist absolut spitze. Zu empfehlen ist das Rinderfilet, hier scheint sich der Ehrgeiz der Küche drauf zu konzentrieren. Publikum szenig, ein genußvoller Start in die Berliner Nacht.

Mit Aussicht: Käfer im Reichstag / Deutschen Bundestag, Dachgarten-Restaurant. Für den Berlin-Besucher, der nicht allzu sehr auf sein Budget achten muß, bringt ein Mittag- oder Abendessen im Käfer einige Vorteile mit sich. Gerade bei schönem Wetter am Wochenende ist die Warteschlange für den Besuch des Reichtagsgebäudes oft unermesslich lang. Wer jedoch im Käfer reserviert hat, kann über einen separaten Aufzug direkt hoch fahren und den Ausblick genießen. Der Ausblick ist auch im Restaurant phänomenal. Die Qualität des Essens ist auch ordentlich, nicht jedoch herausragend und vom reinen Preis-Leistungs-Verhältnis eigentlich zu teuer, zumindest für Berlin. Aber der Ausblick und die ersparte Wartezeit sind natürlich auch etwas wert.

Mittwoch, 3. Februar 2010

Hotels in Berlin

In Berlin gibt es (inzwischen) eine Vielzahl von Hotels mit einem guten Standard und vielfach auch mit einem günstigen Preis-Leistungsverhältnis. Der Wettbewerb sorgt auch im gehobenen Segment für durchaus faire Angebote. Aufgrund der hohen Bandbreite ist es kaum möglich, einen vollständigen Überblick über den Markt zu geben. Und auch die Bewertungsplattformen a la Tripadvisor helfen da nicht wirklich weiter, weil völlig unterschiedliche Hotelkategorien von Leuten mit sehr unterschiedlichen Ansprüchen bewertet werden. Was da raus kommt ist nur ein 'Beurteilungsbrei', der vielleicht hilft, ganz große Katastrophen zu vermeiden, aber nicht ein besonders tolles Hotel oder eines mit wirklich gutem Preis-/Leistungsverhältnis zu finden. Deshalb hier eine kleine und natürlich subjektive Auswahl:

Motel One am Alexanderplatz, Dircksenstrasse 36, 10179 Berlin. Die Hotelkette Motel ist kräftig am expandieren, so gibt es in vielen Großstädten und auch in Berlin bereits mehrere Häuser. Die Expansion hat ihren Grund, das Konzept ist nämlich äußerst erfolgreich. Man könnte es als 'Budget Design Hotel' umschreiben. Es gibt nicht viel Service, d.h. keine Minibar, keinen Room Service und man muß rechtzeitig auf den Beinen sein, wenn man sein Zimmer gesäubert bekommen möchte. Essen, Getränke und Frühstück gibt es in der großzügigen Lobby die dadurch ein Treffpunkt mit freundlicher, lebendiger Atmosphäre ist. Das Haus am Alexanderplatz ist etwas teurer als die anderen Berliner Motel Ones, dafür aber super gelegen. Am besten ein Zimmer nach hinten raus verlangen, sonst ist man recht nah an der Bahnstrecke (u.U. auf Augenhöhe). Ohne Frühstück kommt man i.d.R. unter EUR 70,- unter.

Ku'Damm 101, Kurfürstendamm 101, 10711 Berlin. Wer eher in den westlichen Berlin Bezirken unterwegs ist und auch Hotels im moderneren Stil bevorzugt, ist mit dem Ku'Damm 101 ganz gut bedient. Die Zimmer und Räumlichkeiten sind sehr minimalistisch gestylt, allerdings ist nicht mehr alles ganz funkelnagelneu und das sieht man auch. Das Preissystem ist etwas undurchsichtig, man sollte zusehen, dass man zumindest außerhalb von Messezeiten nicht deutlich über EUR 100,.- pro Zimmer/Nacht bezahlt.

Leonardo Royal Hotel, Otto-Braun-Straße 90, 10249 Berlin. Das Leonardo Royal wurde erst 2009 eröffnet und ist daher auch noch in bestem Zustand. Das Hotel befindet sich in einem sozialistischen Prachtbau, was dem ganzen eine tolle Atmosphäre gibt. Die Lage ist gut, wenn man vorrangig im Prenzlauer Berg oder in Friedrichshain unterwegs ist. Toll auch der Volkspark Friedrichshain direkt vor der Haustür. Etwas umständlicher ist von hier aus schon die Fahrt in die westlichen Bezirke mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch mit dem Auto. Der Service ist recht beflissen, das Preissystem undurchsichtig. Der angebliche Preisvorteil bei eine nicht-stornierbaren Buchung ist nicht immer gegeben, manchmal ist kurzfristig noch günstiger flexibel zu buchen. Preislich liegen die Zimmer i.d.R. um EUR 100,-, schön sind die etwas größeren Deluxe-Zimmer.

NH Berlin Mitte, Leipziger Str. 106 - 111, 10117 Berlin. Die spanische Kette NH Hoteles hat zumindest teilweise sehr schön gemachte, schlichte Häuser. So eines ist auch das Hotel in Mitte, unmittelbar in der Nähe von Potsdamer Platz und Friedrichstraße. Die Zimmer sind nicht riesig, aber hochwertig und modern eingerichtet, wie auch die anderen Bereiche des Hotels. Die Küche ist übrigens hier wirklich empfehlenswert. Jenseits von Stoßzeiten kommt man für ca. EUR 100,- bis EUR 150,- pro Zimmer/Nacht unter, mit Frühstück etwas darüber.

Radisson Blu Hotel, Karl-Liebknecht-Str. 3, 10178 Berlin. Das Radisson liegt sehr zentral in Mitte, in Laufweite von Alexanderplatz, dem Hackeschen Markt und der Museumsinsel. Aus touristischer Perspektive also eine sehr gute Lage. Das Frühstück ist wirklich gut, die Zimmer modern, jedoch merkt man hier, dass der Neubau nun auch schon einige Jahr zurück liegt. Aner insgesamt immer noch ein tolles Hotel, in dem man i.d.R. für EUR 150,- bis EUR 200,- pro Zimmer und Nacht unterkommt.

The Mandala Hotel
, Potsdamer Str. 3, 10785 Berlin. Das Mandala ist eine bessere Kategorie im Vergleich zu den vorgenannten Hotels. Die kleinste Zimmerkategorie ist das Studio mit 40 qm, dazu gibt es eine Vielzahl geräumigerer Varianten. Die Zimmer und Suiten haben kleine Pantry-Küchen und sind so auch auf Langzeitgäste ausgelegt. Hervorragend ist übrigens auch das Restaurant Facil im Haus, wo auch das sehr leckere Frühstück serviert wird. Woanders wohnen und im Mandala frühstücken kann auch eine schlaue Variante sein, dann in jedem Fall vorher reservieren. Preislich geht es hier kurz unter EUR 200,- los, man sollte sich hier eine Suite gönnen.

Wie gesagt, dies ist nur ein kleine Ausschnitt. Aufpassen sollte man bei jenen Berliner Hotels, deren letzte Renovierung schon länger her ist. Hier hängt oft das Preis-/Leistungsverhältnis schief, z.B. beim Hilton am Gendarmenmarkt. Preislich häufig auf dem Niveau des Mandala, sind doch die Standards der Zimmer und die Qualität des Frühstücks Lichtjahre davon entfernt. Und davon gibt es sicher noch einige Beispiele mehr.

Montag, 25. Januar 2010

Fly & Ski von Wien nach Innsbruck

Für die Skisaison 2009/2010 gibt es ein Angebot, welches zunächst ökologisch etwas fragwürdig klingt: Man fliegt morgens von Wien nach Innsbruck, fährt dort den Tag über Ski und fliegt abends wieder zurück. Der Tag ist dabei gut durchorganisiert: nach der Landung in Innsbruck geht es direkt weiter mit dem Bus ins nahe gelegene Skigebiet Axamer Lizum. Im Bus bekommt man einen Tagesskipass, der quasi auch die Rückfahrkarte ist. An der Talstation bekommt man bei einem Skiverleih die Ausrüstung und es kann losgehen. Abends um 17h fährt der Bus wieder zurück zum Flughafen. Alles komplett zum Preis von EUR 99,-, weitere Infos: Fly & Ski.
Wenn man das mitmacht, sieht man, warum das Angebot günstig und auch nicht ganz so fragwürdig ist. Hier werden einfach Kapazitäten ausgelastet. Im 'Test' waren ca. 5 andere zahlende Gäste im 100-Sitze Flugzeug von Tyrolian/AUA und 40 Leute in Skiklamotten. Da wundert man sich über den Preis und die wirtschaftliche Lage der genannten Fluggesellschaften nicht mehr allzu sehr ...
Das Skigebiet Axamer Lizum scheint auch nicht chronisch überfüllt zu sein. Für Profis sicherlich etwas klein, für nicht allzu fortgeschrittene Fahrer aber völlig in Ordnung. Insofern ein attraktives Angebot für alle Beteiligten. Und wie gesagt: prima organisiert. Auch mit der großen Gruppe ging es trotzdem schnell auf die Piste, keine langen Wartezeiten. Der Tag ist natürlich anstrengend, aber ein tolles Erlebnis!

Mittwoch, 13. Januar 2010

Reisebericht Österreich: Klagenfurt

Die Hauptstadt von Kärnten ist auf jeden Fall eine Reise wert, auch im Winter. Wenn die Innenstadt weihnachtlich geschmückt ist, wirken die alten Fassaden umso schöner.
Die Geschichte der Stadt geht bis ins 12. Jahrhundert zurück und mit fast 100.000 Einwohnern ist Klagenfurt die größte Stadt des österreichischen Bundeslands. Klagenfurt liegt am Wörthersee, der allerdings ein gutes Stück von der Innenstadt entfernt ist. Möchte man am Ufer flanieren und gleich danach shoppen muß man daher fahren oder eine gute halbe Stunde zu Fuß gehen. Sehenswerte Bauwerke sind der Dom und das Landhaus, aber auch die normalen Häuser sind sehr schön hergerichtet.
Klagenfurt ist auch sozusagen ein touristischer Brückenkopf. Von hier aus kommt man zum einen natürlich schnell an den Wörthersee, z.B. nach Velden. Zum anderen kann man schöne Ausflüge in die Berge drum herum unternehmen. Selbst direkt von der Stadt aus kann man schöne Wanderungen in die umliegenden Wälder unternehmen.
Klagenfurt ist gut mit dem Auto oder dem Zug erreichbar und verfügt zudem über einen kleinen Flughafen, der auch von Billigfliegern und Ferienfliegern angesteuert wird. Hotels gibt es zahlreich in Klagenfurt, recht populär unter Österreichern ist der Sandwirth, mitten in der Stadt in der Pernhartgasse gelegen. Das Hotel hat den Anspruch, auch ein Treffpunkt für das Geschäftsleben in der Stadt zu sein. Die Zimmer haben einen guten Standard, man sollte allerdings darauf achten, eines der neu renovierten Zimmer zu bekommen, wenn man sich etwas abgegriffene Möbel und Teppichböden ersparen möchte. Service und Organisation werden dem eigenen Anspruch hingegen nicht gerecht. Mit einer Vollzeitkraft und einem Lehrling eine nicht ganz überraschend anwesende 60-köpfige italienische Reisegruppe zu umsorgen ist dann doch etwas ehrgeizig. Und in der Bar hat der Service recht viel mit sich selbst zu tun und läßt sich dabei auch nur ungern durch Gäste stören. Das mag eine Momentaufnahme sein, dürfte aber trotzdem nicht passieren.
Eine solide, modern interpretierte Küche gibt es im PurPur Restaurant, St. Veiter Ring 43. Von außen über die Straße hinweg betrachtet sieht das Lokal wie eine etwas schräge Bar mit dem letzten Sanierungsdatum in den 80er-Jahren aus. Näher betrachtet wirkt es allerdings viel besser und drinnen ist es regelrecht gemütlich und es schmeckt!