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Donnerstag, 25. März 2010

Reisebericht Südafrika (II): Kapstadt

Was man von vielen Leuten hört, stimmt tatsächlich: Wenn man einmal in Südafrika war, zieht einen das Land in seinen Bann und man muß öfter wieder kommen. Oder aber man zieht gleich dort hin. Zumindest in der Zeit, in der in Europa Winter ist. So hat sich auch der Reiseblogger nach ein paar Monaten erneut nach Südafrika aufgemacht.
Das Leben in Kapstadt ist weiterhin relaxt, nur am Wochenende wird es an den Stränden mitunter voll. Mit dem Auto gibt es in Camps Bay kaum noch ein Durchkommen. Das Stadion und das Drumherum sehen schon sehr gut aus, die WM kann kommen! Am Flughafen und an einigen Straßen wird noch fleissig gearbeitet, davon wird die Stadt auch langfristig profitieren, auch wenn der riesige Besucheransturm vielleicht doch ausbleiben wird. Immerhin haben gefühlt alle Südafrikaner, sie sich für Fußball interessieren und sich das leisten können, Karten bekommen. Anders als bei der WM in Deutschland ist das natürlich auch schön.
Zu den 'Basis-Touristenaktivitäten' gehören neben dem Tafelberg und einem Ausflug ans Kap der Guten Hoffnung / Cape Point ein Ausflug nach Robben Island. Das stand noch aus. Man fährt von der Waterfront aus mit einem Boot zur Insel. Dort gibt es dann eine organisierte Führung. Man sollte sich dafür vorher Tickets im Internet buchen. Die Plätze sind begrenzt und kurzfristig wohl häufig ausgebucht, besonders wenn größere Reisegruppen dabei sind, ist das Boot schnell voll. Aud der Insel angekommen, wird man in einen Bus verfrachtet, der alle 10m anhält, damit der Guide eine weitere Anekdote erzählen kann. Über Nelson Mandela, das Leben der Gefangenen auf der Insel allgemein, die politische Lage im Land etc. Eindrucksvoller ist die sich anschliessende Führung durch einen Teil des Gefängnisses selbst, die von ehemaligen Gefangenen gemacht wird. Hier wird auch auf die Rassendiskriminierung selbst unter den politischen Gefangenen eingegangen, ein erschreckend perfides System. Anschließend sammeln sich alle Ausflügler wieder auf dem Schiff und fahren zurück. Die Bootsfahrt an sich ist bei gutem Wetter auch sehr schön, da man einen herrlichen Blick auf Kapstadt, Tafelberg, Lion's Head etc. hat. Insgesamt muß man etwa vier Stunden für den Ausflug einplanen. Es ist auf jeden Fall interessant, könnte aber kompakter sein. Insbesondere die Busfahrt nervt ein wenig. Zudem dauert es immer lange, bis alle wieder beisammen sind. Aber das ist wahrscheinlich eher eine Frage der Gewohnheit, wenn man öfter an organisierten Ausflügen im Urlaub teilnimmt, macht einem das wahrscheinlich nichts aus.
Hoteltipps: immer noch gut das Hippo Boutique Hotel, zentral in einer Seitenstraße der Kloof Street gelegen. Die Standardzimmer sind - wie beim letzten Mal beschrieben - vollkommen in Ordnung. Origineller vom Design, geräumiger, ruhiger und mit Blick auf den Tafelberg sind die Suiten, im Bild die Red Bull Suite. Auf der unteren Ebene ist der Wohnraum mit einer kleinen Küche, großem Tisch, Sofa und einer voll funktionsfähigen 'Retro'-Stereoanlage mit einem alten Plattenspieler samt Plattensammlung. Sehr nett. oben auf einer Zweiten Ebene dann Bett und offenes Bad, eine perfekte kleine Wohnung. Ein abgeschlossener und bewachter Parkplatz ist unter und hinter dem Haus, man kann direkt mit dem Aufzug hoch fahren. Serh praktisch.

Und noch ein zweiter Tipp vom Rückreisetag: das 2 Inn 1 Kensington Guest House. Selten so eine gute Kombination von persönlichem Service, Gastlichkeit und zugleich Professionalität erlebt. Nach dem unbeabsichtigen (zum Glück nur kurzen) Auslösen der Alarmanlage am Mietwagen kam das Personal gleich angelaufen, half beim Gepäck, bot Getränke an als hätte man den ganzen Tag auf uns gewartet. Was nicht der Fall war, denn das Hotel ist aus gutem Grund wohl immer sehr gut ausgelastet. Das Haus, die Zimmer und die Außenanlagen / Pool sind geschmackvoll und modern gestylt. Nicht die billigste Herberge in Kapstadt, aber insgesamt ein faires Preis-Leistungsverhältnis. Praktisch ist auch, dass die Betreiber deutsch sind. Wenn einem das Englisch auf Dauer etwas anstrengend ist, sehr enspannend.

Restaurants: ungeschlagen ist die Reise durch die verschiedenen asiatischen Küchen bei Haiku (reservieren!). Für gediegenes südafrikanisches Dining auf dem Weingut lohnt sich auch ein Ausflug zu Buitenverwachting, etwas außerhalb in Constantia. Auch hier unbedingt reservieren. Abends gibt es mehrgängige Menüs, bei denen niemand hungrig nach Hause gehen muß. Gediegen, aber auch nicht wirklich Top-Küche. Mittags muß es etwas einfacher sein, aber auch sehr nett, auch als Picknickvariante auf dem schönen Weingut.

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