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Dienstag, 23. Februar 2010

Reisebericht Österreich: Semmering Panhans

Der Semmering ist sozusagen der erste richtige Berg von Wien aus gesehen, abgesehen von den beschaulichen teilweise mit Wein bewachsenen Hügeln direkt um Wien herum. Das Gebiet liegt etwa eine Autostunde von Wien entfernt und die Berge gehen bis ca. 2000m hinauf, was sie schon wintersporttauglich macht. Allerdings nicht vergleichbar mit den Wintersportgebieten in den Alpen, im Vergleich dazu sind Anzahl, Länge und Vernetzung der Pisten doch recht klein.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war der Semmering ein äußerst populäres Reiseziel der Wiener Gesellschaft. Besonders auch zur Sommerfrische, um der Hitze der Stadt zu entfliehen und an die frische Luft zu kommen. Das Gebiet wurde damals durch den Bau der berühmten Semmringbahn erschlossen, eine spektakuläre Eisenbahnstrecke mit zahlreichen Tunnels und Brücken, über die die Bahn heute noch fährt. Sie wurde bereits 1854 eröffnet und verläuft von Gloggnitz über Semmering nach Mürzzuschlag, in der damaligen Zeit eine enorme bauliche Meisterleistung. Entlang der Bahnstrecke führen Wanderwege mit Erläuterungen zur Geschichte der Bahn und des Gebiets. Im Winter ist das Gebiet aber auch heute noch ein beliebtes Ziel für Skifahrer, die einen Tagesausflug machen um in Übung zu bleiben oder auch einen Kurzurlaub am Semmering machen. Es kann sogar abends bei Flutlicht gefahren werden.

Vom alten Prunk zeugen auch die Gebäude der ehemaligen Grundhotels, wie besipielsweise das Südbahnhotel in Semmering oder auch das (früher) prächtige Kurhaus. Die Dimension der Gebäude und die vielen alten Villen zeigen deutliche, welchen Stellenwert der Ort früher hatte.
Eines der alten Grandhotels wurde revitalisiert und wird heute teilweise als Hotel, teilweise als Touristikschule und auch als Wohnungen genutzt, das Panhans. Das 4-Sterne-Hotel verfügt über einen ordentlichen Wellness-Bereich mit mehreren Saunen, viele Zimmer bieten einen schönen Blick über das Tal. Besonders wenn man im hinteren Gebäude untergebracht ist, sollte man aber möglichst in einem der höheren Stockwerke (mind. 6. Stock) wohnen. Das Frühstücksbuffet ist durchschnittlich, ebenso das Abendessen, welches einem bei fast allen Tarifen des Hauses mit aufgezwungen wird. Man sollte unbedingt vorher im Internet Preise vergleichen bzw. einen Gutschein erwerben. Gäste die spontan vor Ort einchecken, bekommen Preise abverlangt, die absolut ungerechtfertigt sind, mehr als EUR 180,- für ein Doppelzimmer mit Halbpension für 2 Personen pro Nacht ist wirklich bei der Qualität unangemessen. Welche nicht schlecht ist, aber eben auch nicht top. Interieur und Publikum sind zudem fast durchweg spießig (siehe auch Foto der Zimmereinrichtung). Für einen Kurztrip durchaus eine Option, für eine längere Reise mit mehr als drei Tagen Dauer nicht unbedingt empfehlenswert.

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