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Sonntag, 22. Juni 2008

Bericht aus Sizilien: Palermo

Zu einer Erkundung Siziliens gehört natürlich ein Besuch in der Hauptstadt Palermo unweigerlich dazu. Palermo ist größer als man gemeinhin denkt, über 600.000 Einwohner leben in der Stadt selbst und weitere Hunderttausende in der Region um die Hauptstadt herum. Die Umgebung ist teilweise industrialisiert, es gibt aber auch vornehme kleinere Orte an der Küste, die durchaus sehenswert sind. Palermo selbst weist allerdings auch die Nachteile einer Metropole auf. Der Verkehr und die Abgasbelastung sind teilweise an der Grenze des Erträglichen.
Die Innenstadt wird durch zwei sich kreuzende Hauptachsen bestimmt, dem Corso Vittorio Emanuele und der Via Marqueda. Diese kreuzen sich am zentralen Platz, oder besser der zentralen Kreuzung der Stadt, dem Quattro Canti. An den Seiten des Platzes haben die Gebäude geschwungene Fassaden, die mit Statuen der Schutzheiligen der Stadtviertel und spanischer Könige geschmückt sind. Direkt neben dem Quattro Canti befindet sich die Piazza Pretoria mit einem reich geschmückten Brunnen. Der Brunnen ist auch bei Einheimischen ein beliebtes Fotomotiv: viele Hochzeitspaare lassen sich vor dem Brunnen fotografieren.
Vom Quattro Canti aus kann man die Stadt in verschiedene Richtungen erkunden. Rechts von der Via Marqueda in Richtung Bahnhof befindet sich mitten im Wohnviertel ein Markt, der sich über mehrere Straßenzüge verteilt. Hier findet man auch einfache, aber solide Restaurants. Geht man die Via Marqueda in die andere Richtung, kommt man in den Haupteinkaufsbezirk. Vornehmer werden die Geschäfte in der nördlichen Verlängerung der Via Marqueda, der Viale della Libertá. Die Boutiquen der internationalen Luxusmarken und vornehme Restaurants und Cafés befinden sich hier. Schön sind auch die Parallelstraßen zur Libertá, gepflegte Wohnhäuser und kleinere Designgeschäfte prägen das Stadtbild hier. Sehenswert ist auf jeden Fall die Via XX Settembre.
Unbedingt anschauen sollte man sich natürlich auch die große Kathedrale (siehe Bild), die man über den Corso Emanuele erreicht. Nett ist es auch im Viertel zwischen Via Roma und Giardino Garibaldi. Hier findet man verwunschene Gassen und schöne Piazzas. Nördlich vom Corso Emanuele auf der dem Hafen zugewandten Seite zeigt die Stadt allerdings ihren verfallen Charme, hier fehlt anscheinend noch das Geld für einen Aufbau der historischen Gemäuer, die zuletzt in den 60er Jahren teilweise durch ein
Erdbeben zerstört wurden.
Wohnen sollte man unbedingt zentral oder zumindest mit einer guten Busanbindung an das Stadtzentrum. Es gibt einige alte Grand Hotels, z.B. das Hotel Centrale, die alle einen etwas verblichenen Charme haben. Man sollte darauf achten, ein vor nicht allzu langer Zeit renoviertes Zimmer zu buchen!

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