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Donnerstag, 30. Juli 2009

Reisebericht Costa Brava: Dali Museum Figueres

Kultur und Costa Brava scheinen sich bei oberflächlicher Betrachtung zu widersprechen. Die Costa besteht jedoch längst nicht nur auf Lloret de Mar und ähnlichen Orten, sondern hat viele verschiedene Gesichter. Wobei manche Bausünde direkt an der Küste selbst nicht zu leugnen ist.
Sehr sehenswert ist beispielsweise das Dalí-Museum in der Kleinstadt Figueres in der Nähe von Girona, etwas landeinwärts gelegen, etwa 1,5 Stunden nördlich von Barcelona. Die Heimatstadt des Künstlers hat ein beeindruckendes Museum für ihn geschaffen. Es war früher ein Theater, in dem damals Dalis Bilder auch erstmalig ausgestellt wurden.
Das Museum verwaltet einen riesigen Fundus an Werken von Salvador Dalí, von denen ein beachtlicher Teil ausgestellt ist und ein weiterer Teil an andere Museen für Ausstellungen verliehen wird. Verwaltet wird das Museum von der Gala-Dalí Stiftung. Mit einem Tag kommt man kaum aus, wenn man sich alles anschauen möchte und keine Reizüberflutung erleiden will. Erschwerend kommt hinzu, daß das Museum zumindest im Sommer sehr überlaufen ist und man oft einige Zeit anstehen muß, um Tickets zu bekommen. Einfacher geht es, wenn man mit einer organisierten Gruppe unterwegs ist. Hierfür gibt es separate Kartenkontigente mit festen Eintrittszeiten.
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Figueres ist das Castillo de San Fernando, eine Militärfestung aus dem 18. Jahrhundert. Sie liegt am Rande der Stadt und überragt diese. Sehr gut gemacht ist die Führung mit Audioguides, die einem Hintergründe zur Historie an den wichtigsten Punkten geben (Bild unten).

Mittwoch, 29. Juli 2009

Reisebericht und Hotels in Travemünde

Travemünde ist eine klassische Ostseedestination mit einer entsprechenden Gästestruktur. Viele jüngere Familien, aber auch viele ältere Gäste, von denen man den Eindruck hat, daß sie hier seit vierzig Jahren ihren Urlaub verbringen. Es ist eines der ältestesten und traditionsreichsten Ostseebäder.
Entsprechend ist auch das touristische Angebot des Ortes ausgerichtet, allerdings in ganz angenehmer Form ohne allzu übertriebenen Rummel. Die Strandpromenade ist sicherlich eine der eindrucksvollsten an der deutschen Ostseeküste (Bild). Der Sandstrand erstreckt sich über mehr als 4 km und tausende von Strandkörben stehen zur Anmietung bereit. Im Sommer sollte man frühzeitig an den Strand gehen, besonders am Wochenende wenn sich auch viele Tagesgäste aus Hamburg und Umgebung auf den Weg an die Küste machen.
Bequem und sehr beschaulich ist die Anreise mit dem Zug. Travemünde ist verwaltungstechnisch ein Ortsteil von Lübeck. Von Lübeck aus fährt tagsüber im Stundentakt ein Zug die etwa 20km lange Strecke zum Strandbahnhof Travemünde, ein inzwischen liebevoll restauriertes Jugendstilgebäude. Der Zug für den Rückweg ist auch nur schwer zu verpassen, da der Uhrenturm am Bahnhof in nicht zu übersehender Schrift jeweils den nächsten Zug nach Lübeck ankündigt.
Die Stadtverwaltung gibt sich viel Mühe, ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm für die Besucher auf die Beine zu stellen. Zumindest über die Sommermonate gibt es daher wirklich viel zu sehen und zu erleben. Z.B. wenn in der Travemünder Woche eine Vielzahl von Segelyachten im Hafen anlegen und Wettbewerbe austragen.
Travemünde hat mit dem Skandinavienkai zudem an der Mündung der Trave einen der bedeutendsten Häfen für den Fährverkehr von Deutschland nach Skandinavien. Es ist eindrucksvoll zu beobachten, wenn eines der riesigen Fährschiffe hier ausfährt oder ankommt.
Die Hotellerie in Travemünde macht zum Teil einen sehr konservativen, bisweilen etwas verstaubten Eindruck. Von den Preisen spielt man allerdings gerne auf internationalem Niveau mit, das Preis-Leistungsverhältnis ist durchwachsen.
Es gibt eine Vielzahl kleinerer Hotels in prächtigen alten Villen, teilweise unmittelbar hinter der Strandpromenade gelegen. Diese Häuser sind in der Regel familiär geführt, haben einen sehr persönlichen Service und leben von ihren Stammgästen. Innen haben sie allerdings teilweise einen verblichenen Charme und müßten mal einmal gründlich renoviert werden.
Innen auf jeden Fall sehenswert ist auch das Maritim Strandhotel. Man fühlt sich unmittelbar in die 80er Jahre zurückversetzt. Und zwar sowohl vom Mobiliar als auch von der Gästestruktur her. Von außen eine unglaubliche Bausünde, entschädigt der Blick von innen dann doch, wie das eben häufig bei Hochhäusern der Fall ist.
Allerdings gibt es auch zumindest zwei hervorragende Häuser am Ort (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Das A-Rosa Resort mit seinen hervorragenden Restaurants und das Columbia Casino Travemünde, was eher Casino, Veranstaltungslocation und in der Nebenrolle Hotel ist. Hier ist der Urlaub definitiv nicht günstig, aber dafür haben die Hotels einen modernen Top-Standard, beim Columbia verbunden mit einer sehr schönen alten (gut sanierten) Architektur.

Sonntag, 26. Juli 2009

Reisebericht und Reisetipps Mailand

Mailand gilt nicht gerade als die Perle der italienischen Städte. Auf Urlaubsreisen wird sie daher in der Regel gemieden, die meisten machen schon aufgrund des wahnsinnigen Verkehrs einen weiten Bogen darum. Mailand ist eine Wirtschaftsmetropole, man darf hier kein großes Venedig erwarten. Wenn man diese Erwartung nicht hat, kann man hier jedoch sehr gut ein Wochenende verbringen.
Am Samstag bietet sich Shopping an. Mailand ist die Keimzelle des italienischen Designs, das Zentrum der Modeszene. Entsprechend gut und teuer kann man hier shoppen. Wer Designerkleidung mag und dennoch kein Vermögen ausgeben möchte, der kommt bei Il Salvagente, Via Fratelli Bronzetti 16 auf seine Kosten. Hier gibt es Designerware der letzten Kollektion, allerdings sehr deutlich reduziert. Wichtig hierbei: wenn man sich dorthin auf den Weg macht sollte man sich nicht von der Umgebung beirren lassen. Man ist nicht falsch, auch wenn es dort so gar nicht nach Einkaufsmeile aussieht. Der Eingang ist etwas versteckt, die Kleidung schmucklos dicht gehängt, mit geschickter Warenpräsentation hat das nichts zu tun. Es gibt dort auch vieles, was absolut unmöglich aussieht. Aber es gibt auch einige wirklich gute Stücke, nach denen man etwas suchen muß. Und dann bekommt man klasse Qualität zu mehr als fairen Preisen.
Am Abend - und das sollte man lange vorher organisiert haben - ist die berühmte Oper Mailands, das Teatro alla Scala (Bild oben) ein Muß. Hier trifft sich die norditalienische Society, aber auch die künstlerische Qualität ist absolut top. Die Karten kann man über das Internet bestellen und sich schicken lassen. Kleiner Tipp: auch wenn es schmerzt, man sollte eher die teuren Karten wählen, zumindest wenn man nicht nur hören sondern auch sehen möchte.
Den Sonntag kann man dann gut mit Sightseeing und Besuchen in Straßencafés verbringen. Der Dom Santa Maria Nascente ist der bauliche Mittelpunkt der Stadt, ein gigantisches Bauwerk. Sehenswert auch schon von der Architektur das Kaufhaus La Rinascente und die Passage Corso Vittorio Emanuele II.
Bei der Reiseplanung sollte man schauen, ob man zum Flughafen Linate fliegen kann. Das spart Zeit. Malpensa ist unter einer Stunde mit welchem Verkehrsmittel auch immer nicht zu erreichen, wird allerdings (leider) von vielen Fluggesellschaften angeflogen. Verkehrsgünstig gegenüber des Bahnhofs liegt das Hotel Gallia, welches inzwischen von Le Méridien betrieben wird. Das Haus hat eine sehr schöne Jugendstilfassade und ist auch von innen ein Grand Hotel im alten Stil. Da die letzte Grundsanierung schon etwas her zu sein scheint, hängt allerdings etwas Muff in den Gängen bzw. eine leichte Patina über der Einrichtung. Stilistisch konsequent auch die Zimmer (siehe unten).

















Samstag, 25. Juli 2009

Reisebericht Südtirol: Meran

Meran ist schon seit jeher ein populäres Reiseziel, hier dominieren klar die etwas gesetzteren Jahrgänge. Das mediterrane Klima und die vielen Sonnentage in der zweitgrößten Stadt Südtirols üben eine große Anziehungskraft aus (siehe Bild). Die Berge der Texelgruppe schützen die Stadt vor Regen und kalten Winden, zugleich strömt über das nach Süden hin geöffnete Tal warme Luft in die Stadt. Dadurch sind auch die Winter sehr mild, was sich auch in der Vegetation mit Palmen, Zypressen und Steineichen widerspiegelt.
Zentral in der Stadt liegt die Therme Meran, mit einer sehr eindrucksvollen Architektur. Das Angebot der Therme ist sehr vielseitig, der Wellness-Urlauber kommt hier voll auf seine Kosten.














Direkt aus der Stadt kann man schnell in die Weinberge wandern. Besonders beliebt ist der Tappeinerweg, der keine großen Steigungen überwindet und doch von den Hängen aus einen schönen Blick auf die Stadt ermöglicht. Je nach Jahres- und Tageszeit ist hier allerdings einiger Betrieb, gerade weil man den Weg so bequem erreicht.















Wie schon erwähnt hat Südtirol für Liebhaber guten Essens einiges zu bieten. Es gibt eine zweistellige Anzahl von Sterne-Restaurants (Michelin), so auch das Restaurant 'Zur Rose' in Eppan, das von der Familie Hintner geführt wird. Die Räumlichkeiten sind eher rustikal ausgestattet. Die Portionen sind von ehrlicher Größe, wenn man nicht gerade sehr großen Hunger hat, sollte man die Zahl der Gänge lieber übersichtlich halten. Zumal zahlreiche Grüße aus der Küche serviert werden. Der Weinkeller ist sehr gut sortiert, Koch und Gastgeberin sehr nett und unkompliziert. Rechtzeitig reservieren.

Reisebericht Südtirol: Bozen

Südtirol als Urlaubsziel klingt wenig exotisch und ein wenig altbacken. Eher ein Reiseziel älterer Generationen, als Flugreisen noch rar und teuer waren und deshalb der Urlaub an Orten verbracht wurde, die über Straße und Schiene gut erreichbar waren. Wenn Italien, dann weiter in der Mitte (Toskana), oder südlich, aber Südtirol? Aber es sieht so aus, als hätte sich in der Gegend einiges getan in den letzten Jahrzehnten.

Wenn man nicht gerade absolute Ruhe sucht oder intensiv in die Bergwelt der Dolomiten eintauchen will, ist Bozen ein schöner Ausgangspunkt für die Region. Ein beschauliches aber doch lebhaftes Städtchen, welches zum Schlendern und Einkaufen einlädt und wo auch abends etwas Betrieb ist. Zudem findet hier das normale Leben in Südtirol statt, Tourismus spielt hier nicht die Hauptrolle.

Sehr schön und zentral gelegen ist das Design Hotel Greif (siehe Bild, Blick aus dem Fenster auf den Waltherplatz). Die Zimmer wurden individuell von Künstlern gestaltet, jedes ist ein Unikat. Es gibt ein liebevoll gemachtes Frühstück und trotz der Innenstadtlage kann man bequem in der Tiefgarage unter dem Waltherplatz parken.

Quasi unten im Haus, direkt am Waltherplatz ist ein nettes Restaurant / Bar, das Walthers. Viele Einheimische nehmen hier ihren 'Spritz' nach der Arbeit. Schön essen kann man beispielsweise im Restaurant Zur Kaiserkron, wenige Schritte weiter am Musterplatz gelegen. Hier gibt es verfeinerte Südtiroler Küche mit mediterranen Einflüssen.

Zum Thema Hotels in Südtirol ein interessanter Beitrag über Hotelbewertungen.

Mittwoch, 22. Juli 2009

Reisebericht Südsteiermark: Hotels und Wellness

Ein sehr schönes neues Hotel in der Südsteiermark ist das Wein & Genußhotel Pössnitzberg in Leutschach, welches mit dem Weingut Tscheppe und dem Restaurant Kreuzwirt zusammengehört. Die Zimmer sind in gehobenem Standard ausgestattet, es gibt einen kleinen Wellness-Bereich mit Sauna und einen schön in den Berg gebauten Außenpool mit einer Sonnenterasse. Besonders originell: statt Minibars in den Zimmern gibt es einen Weinkühlschrank auf der Etage, wo man sich zu fairen Preisen bedienen kann. Das Frühstück ist schmackhaft, die Auswahl durch die beschauliche Größe des Hotels bedingt eher klein. Wer allerdings den Service eines Luxushotels erwartet, ist hier fehl am Platz. Es gibt außer zum Frühstück faktisch keine Küche. Die Damen an der Rezeption geben einem gerne ein Glas Wein, Verpflegung zu jeder Zeit und Service auf Abruf darf man allerdings hier nicht erwarten. Etwas fraglich ist, was passiert, wenn sich viele Gäste gleichzeitig im Hotel aufhalten. Dann werden Pool, Terrasse oder Wellness-Bereich doch sehr eng.
Ein großzügiges Wellness-Angebot gibt es hingegen eine gute Stunde entfernt in Bad Gleichenberg. Im dortigen life medicine resort gibt es ein sehr schönes Heilbad, eine große Saunalandschaft und ein großes Angebot an Kosmetik und auch therapeutischen Maßnahmen. Im Kern schon ein Kurort, teilweise auch mit recht betagten Gästen, aber alles sehr modern und geschmackvoll gestylt.

Dienstag, 21. Juli 2009

Reisebericht Südsteiermark: Restaurants / Buschenschank

In der Südsteiermark kann man nicht nur sehr guten Wein trinken sondern auch sehr gut essen. Eine Vielzahl von Winzern betreiben im Nebenerwerb einen so genannten Buschenschank, eine einfache Wirtschaft, die den eigenen Wein ausschenkt und selbst gemachte kalte Küche, vorrangig mit heimischen Produkten anbietet. Aber es gibt auch Gastronomie auf gehobenen Niveau. Wenn man einen Buschenschank besuchen möchte, sollte man sich vorab über die Öffnungszeiten informieren, insbesondere ob dieser überhaupt geöffnet ist, d.h. ob 'ausgesteckt' ist. Auch eine Reservierung ist nicht verkehrt, einige sind wirklich sehr beliebt, so daß man zumindest mit einer größeren Gruppe kaum spontan einen Tisch bekommt.
Einen spektakulären Ausblick hat man von Erikas Buschenschank in Gamlitz, sehr schön auf einem Weinberg gelegen. Aber nicht nur der Blick ist schön, bei Erika wird Gastfreundschaft wirklich groß geschrieben und das Essen, z.B. die Wurst- und Käseplatten sind wirklich hervorragend. Die Buschenschank ist sehr beliebt, unbedingt reservieren.
Nett ist auch die Buschenschank Eory in Leutschach, der vor einigen Jahren renoviert und ausgebaut wurde. Hier gibt es einen geräumigen Gastgarten, was allerdings die Gefahr birgt, dass auch Reisebusse ihren Weg dorthin finden. Es gibt sehr schmackhaftes selbst gemachtes Brot, da schmecken die kalten Platten umso besser.
Freunde eher herzhafter Speisen kommen in Tscheppes Lang-Gasthof in Leutschach auf ihre Kosten, sehr schmackhaft ist das Backhendl und auch mal schön, wenn man schon sonst so viel kaltes im Buschenschank gegessen hat.
Etwas anspruchsvoller speisen läßt es sich im Sattlerhof in Gamlitz. Der Hof liegt wirklich sehr schön und gekocht wird mit einem gewissen Anspruch.
Sehr nett und auch haubenprämiert ist Abels Wirtshaus am Käsehof in Glanz an der Weinstraße. Hier gibt es keinen Käsehof mehr, wohl aber ein vom Ehepaar Abel liebevoll geführtes Restaurant mit niveauvoller heimischer Küche. In den letzten Jahren wurden die Räumlichkeiten weiter ausgebaut. Der neue Festsaal ist eine beliebte Hochzeitslocation, nicht nur für Einheimische sondern auch für Brautpaare aus anderen Ländern.
Die feinste Küche der Südsteiermark gibt es im Kreuzwirt in Leutschach. Der Koch Gerhard Fuchs hat zahlreiche Auszeichnungen gewonnen und kombiniert die steirische Küche mit internationalen Ansätzen. Dazu gibt es eine umfangreiche Weinkarte, klarerweise mit einem Schwerpunkt in der Region. Allerdings ist das Restaurant nicht ganz billig, zum 'Reinschnuppern' bietet sich sicherlich ein Mittagsmenü an. Die Gänge haben zudem eine 'ehrliche Größe', so dass man nicht erst nach sieben davon satt wird.

Sonntag, 19. Juli 2009

Reisebericht Südsteiermark: Weinprobe

Bekannt ist die Südsteiermark inzwischen zumindest in Österreich aber auch langsam darüber hinaus für ihren guten Wein. Wie auch an anderen Orten in Österreich hat hier die jüngere Winzergeneration für große Qualitätssprünge gesorgt, wo die Generation der Eltern teilweise doch sehr einfache Landweine produzierte. Lange Zeit gab es hier vorrangig den rötlichen Schilcher, der wirklich nicht jedermanns Sache ist. Heute dominieren Weißweine in verschiedenen Rebsorten, wenn es Rotwein gibt dann vorrangig Zweigelt.
Es gibt wirklich eine Vielzahl von Weinhöfen in der Südsteiermark, die häufig auch eine Weinverkostung und einen Weinverkauf anbieten.
Einer der Platzhirsche ist das Weingut Tscheppe bzw. Polz die kooperieren oder zusammengehören (Leutschach). Schön sind z.B. Welchriesling, Weißburgunder und Sauvignon Blanc vom Pössnitzberg (in diesem Fall 2008), noch etwas feiner ausgebaut der explizit Traminer 2007 und der Gelbe Muskateller vom Czamillonberg 2007. Außerdem gibt es noch aufwändiger ausgebaute Lagenweine verschiedener Jahrgänge, sehr schöne auch von Polz.
Schon fast eine Marke sind die Weine von Erwin Sabathi (Leutschach), der solide Winzerkunst mit geschicktem Promi-Marketing verbindet. Er hat u.a. auch relativ preisgünstige aber dennoch schmackhafte junge Weine im Angebot, z.B. Sämling oder Weißburgunder Klassik, aber natürlich auch vielschichtigere Lagenweine.
Wenn es um die Architektur des Weinguts und vor allem um den Ausblick vom Verkostungsraum geht, liegt der Winzer Tement in Berghausen weit vorne. Man schaut weit über die Weinberge nach Slowenien hinein, wirklich spektakulär. Mit dem Temento Green hat er einen einfachen erfrischenden Cuvé im Programm, darüber hinaus aber ebenfalls das volle Programm an weißen Reben. Auch hier wird für manchen Geschmack etwas viel Show gemacht, sicherlich haben die Weine ihre Qualität, aber so einmalig sind sie nun auch wieder nicht.
Im Gegensatz dazu wirklich 'old school' geht es bei Lackner-Tinnacher in Gamlitz zu. Der etwas ältere Winzer schenkt in einem älteren Gewölbe aus, er hat u.a. einen schönen Riesling im Programm. Alles nicht ganz so modern, auch geschmacklich, aber nicht schlecht.
Eine Überraschung ist das Weingut Gross in Ratsch an der Weinstraße. Zwar inzwischen auch längst kein Geheimtip mehr, aber man arbeitet hier kontinuierlich an der Qualität. So gibt es inzwischen auch hier ein Programm an aufwendiger ausgebauten Lagenweinen, aber auch die Weine aus der 'steirischen Klassik' sind sehr schön, besonders der Grauburgunder, der Morillon und der Muskateller, der angenehm dezent blumig ist und weniger aufdringlich wie andere Weine aus diesem Gewächs.
Liebhabern des Weißweins werden in der Südsteiermark wirklich voll auf ihre Kosten kommen, und das in einer wunderschönen Hügellandschaft.

Reisebericht Mallorca: Deià

Ein Tip für Mallorca-Reisende darf hier nicht fehlen: die Kleinstadt Deià, an der Nordwestküste bzw. von dort aus im Landesinneren gelegen. Dieses Bergdorf bietet sich als Ausgangspunkt für schöne Wanderungen an, allerdings sollte es dafür nicht zu heiß sein. Die Küste ist nur stellenweise zugänglich, aber sehr malerisch.
Deià gilt als das Künstlerdorf Mallorcas, Kreative von Pablo Picasso bis Andrew Lloyd Webber hatten hier Wohnsitze. Man merkt deutlich, daß die Zuzügler viel Geld in diesen kleinen Ort in den Bergen gebracht haben. Deutlich wird auch, dass zu viele Tagesbesucher hier nicht erwünscht sind, so ist das Parken wirklich ein Problem.
In Deià gibt es auch eines der besten Restaurants der Insel, das El Olivo im Hotel La Residencia (ein hervorragendes Hotel). Unbedingt vorher reservieren und Zeit einplanen, ein wirklich ganz besonderer Genuß unter Olivenbäumen. Von den Preisen deutlich realistischer, aber natürlich auch nicht so exquisit ist das Restaurant Sa Vinya. Nach einem Blick auf die Landkarte oder der Durchfahrt mit dem Auto würde man das alles nicht erwarten, auf den zweiten Blick jedoch hat Deià einiges zu bieten (auch außer Olivenbäumen, Bild von einem anderen Ort).

Samstag, 18. Juli 2009

Reisebericht Mallorca: Palma de Mallorca

Den unerfahrenen Mallorca-Touristen überrascht Palma - und zwar im positiven Sinne. Die Urlauberscharen werden größtenteils direkt vom Flughafen per Bus in Hotelanlagen an der Küste transportiert, so daß Palma als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Insel von ihnen weitgehend verschont bleibt. Natürlich ist auch Palma touristisch durchaus erschlossen und von den Hotels aus werden Ausflüge in die Stadt angeboten, aber es ist eben noch durch und durch eine spanische Großstadt am Meer. Im Einzugsgebiet der Hauptstadt der Balearen leben fast 500.000 Menschen, was die Bedeutung der Stadt für die Insel noch einmal unterstreicht.
Beeindruckend ist ein Gang durch die Altstadt von Palma. Sie ist weitgehend autofrei, und zwar eher aus praktischen als aus ökologischen Gründen. Die Gassen sind so eng und zudem noch oft über Treppen verbunden, dass man mit dem Auto ohnehin nicht durch käme. Architektonisch interessant ist die Mischung aus spanisch-katalanischen und arabischen Einflüssen.
Sehenswert ist die Burganlage Castell de Belver, die sich stolz über die Altstadt und den Hafen erhebt. Im Zentrum liegt das große Gotteshaus der Stadt, die gotische Kathedrale La Seu (Bild). Wie in vielen südländischen alten Städten gibt es im Zentrum eine Vielzahl weiterer Kirchen, die alle ihren eigenen Charme haben.
Von dem Treiben an den Stränden der Vororte von Palma mit Ballermann und Co. bekommt man im Zentrum nichts mit. Auch das kulinarische Angebot ist natürlich breit gestreut. Einfache und herzhafte Tapas zu günstigen Preisen gibt es bei Pope, in der c/Apuntadores 10, allerdings nicht das richtige, wenn man eher die fettarme Küche bevorzugt.
In diesem Fall sollte man lieber ins Bon Lloc, Carrer Sant Feliu gehen, allerdings nur mittags geöffnet (Sonntag Ruhetag).
Es gibt natürlich eine Vielzahl von Restaurants und Cafés in der Stadt und sobald man etwas abseits der Hauptattraktionen ist, sieht man auch nur noch wenige Touristen. Die Bewohner der Stadt sind ein bunt gemischtes Völkchen, da Palma in den letzte zehn Jahren eine starke Zuwanderung aus anderen Ländern zu verzeichnen hatte. Das trägt u.a. auch zu der netten Atmosphäre bei. Wenn man auf der Insel ist, sollte man sich unbedingt die Stadt anschauen. Oder auch dort wohnen und von dort aus die ländlichen Gegenden erschließen, von Palma aus gibt es Autobahnen und große Straßen zu vielen anderen Orten auf der Insel.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Reisebericht Mallorca: Ausflug nach Soller


Dass Mallorca abseits von Ballermann und Pauschaltourismus einiges zu bieten hat, ist keine Neuigkeit. Ein Ausflug für unternehmungslustigere Urlauber ist die Fahrt nach Soller von Palma de Mallorca aus. Diese bewerkstelligt man am besten mit dem 'Roten Blitz'. Der Rote Blitz ist ein historischer Zug von 1912, ein nostalgisches Reisevergnügen für Groß und Klein. Der Zug fährt knapp 27 km durch eine sehr vielfältige Landschaft. Erst ein Stück durch die Stadt, dann durch flach gelegene Zitrusplantagen, durch einige Tunnel und schließlich in die Berge (Bild).
Der 'Blitz' fährt nicht gerade mit beängstigender Geschwindigkeit, es ist eher ein beschauliches Vergnügen. In Soller sollte man einen Rundgang machen, sehenswert ist z.B. die Kirche Sant Bartomeu.
Danach bietet sich die Weiterfahrt mit der historischen Straßenbahn nach Port de Soller an (Bild unten), wie der Name schon sagt am Meer gelegen. Ein schöner kleiner Hafen und die Strandpromenade laden zum Schlendern ein. Man sollte darauf achten, zeitig am Bahnhof für die Rückfahrt zu sein. Die Züge werden oft sehr voll und wer nicht in Soller 'stranden' möchte, sollte entsprechend großzügig bei der Zeitplanung sein und vielleicht nicht gerade den letzten Zug am Tag nehmen.