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Samstag, 9. Februar 2013

Reiseführer Brandenburg: Reisebericht Neuruppin

Neuruppin liegt eine knappe Autostunde vor den Toren Berlins und doch liegt hier die Großstadt gefühlt schon sehr weit weg. Hier wurde der Dichter Theodor Fontane geboren, was auch heute noch in vielfältiger Weise zelebriert wird. Zum einen nennt sich Neuruppin in der Vermarktung 'Fontanestadt', zum anderen heißt auch eines der touristischen Großprojekte der Region 'Fontane Therme', gelegen unmittelbar am Ruppiner See. Direkt daneben und angebunden an die Therme ist das Hotel Resort Mark Brandenburg (siehe Bild). Ohne genau recherchiert zu haben, spürt man an diesem Ort den Gedanken, die Wirtschaft in der Region - vermutlich mit umfangreichen öffentlichen Fördermitteln - anzukurbeln. Anders ist solch ein riesiges Projekt in einer Stadt mit schrumpfenden Einwohnerzahlen kaum vorstellbar.
Die Stadt Neuruppin selbst gleicht leider vom Charakter vielen anderen Orten in Brandenburg. Man merkt, dass hier viele wegziehen und die Bevölkerungsstruktur sukzessive altert. Viele Fenster sind mit Brettern vernagelt. Über die Abwanderung und Alterung vermögen auch nicht einige sehr schön sanierte alte Wohnhäuser hinwegzutäuschen. Insofern ist es um die Atmosphäre in der Altstadt nicht zum besten bestellt. Das wiederum interessiert vermutlich die meisten Gäste des zentral (weil am See) gelegenen Hotels und der Therme nicht. Die Therme zieht auch viele Tagesbesucher an und bietet eine umfangreiche Auswahl an Saunen und Schwimmbecken inkl. eines Solebeckens direkt am See. Mit dazu gehört auch ein Fitness-Studio, in dem auch physiotherapeutische Programme angeboten werden. Der Standard der Einrichtungen ist modern und sehr gepflegt, aber kein außergewöhnlicher Luxus. Gleiches gilt für das Hotel nebenan.
Die Zimmer sind modern und gepflegt und haben teilweise einen schönen Blick über den See. Etwas enttäuschend ist das Essen. Das Frühstück ist von der Auswahl her in Ordnung, Café- und Eierspezialitäten werden auf Wunsch individuell zubereitet. Deutlich schwächer ist die Qualität leider bei den warmen Mahlzeiten, die leider nicht sehr schmackhaft waren. Dazu ein freundlicher, aber teilweise etwas unprofessioneller Service (Gast: Was ist das denn für ein offener Rotwein? Kellner: das ist ein leckerer Crianza). Allerdings ist das anscheinend immer noch in vielen Hotels der Region so, man muss das eben zu nehmen wissen ...


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