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Freitag, 22. Februar 2013

Reisebericht Deutschland: Reiseführer Hamburg















Es gibt viele Diskussionen, welche Stadt denn nun die schönste in Deutschland ist. Und viele Hamburger machen diesen Anspruch für ihre Heimatstadt geltend. Das sei mal so dahin gestellt, auf jeden Fall ist Hamburg immer mal wieder einen Besuch wert und es tut sich einiges in der Stadt.
Eine Gegend, in der sich in den letzten Jahren besonders viel tut, ist die Hafencity. Früher teilweise leerstehende Lagerhäuser und Speicher, sind auf dem Gelände mittlerweile zahlreiche Wohnungen, Büros und auch einige Restaurants und Cafés angesiedelt. Das spektakulärste Objekt ist die Elbphilharmonie, ein Millionengrab und Extrembeispiel von Fehlplanungen bei öffentlichen Bauvorhaben. Insgesamt wirkt das Gebiet insbesondere am Abend noch unbelebt, aber das wird auf Dauer sicher nicht so bleiben. Eine Sehenswürdigkeit in der Hafencity ist das Automuseum Prototyp in der Shanghaiallee 7 (Lohseplatz). Hier sind wechselnde Objekte aus einer spektakulären privaten Oldtimer Sammlung ausgestellt, mit einigen Raritäten, von denen weltweit nur eine Handvoll Exemplare gebaut wurden. Die historischen Autos werden von ihren Besitzern noch gefahren, zum einen aus Spaß, aber auch damit die Motoren in einem guten Zustand gehalten werden. So (und aus Platzgründen) kommt es, daß sich ausgestellten Fahrzeuge wechseln.
Die Gastronomie hat in der Speicherstadt / Hafencity wie gesagt noch etwas Potenzial. Sehr schön von den Räumlichkeiten sind das Restaurant 'Schönes Leben', Alter Wandrahm 15 und die Niederlassung der Kette LaBaracca. Die Atmosphäre ist in beiden Restaurants wirklich schön, allerdings haben beide keine kulinarischen Highlights zu bieten. Bei LaBaracca bestellt man an Tablet-Rechnern, was beim ersten Mal ganz lustig ist, aber leider auch zur Folge hat, daß die Bedienung überhaupt keine Ahnung hat, was serviert wird. Beim Schönen Leben geht es klassischer zu. Beiden Lokalen gemeinsam ist, dass das Essen vorgefertigt wirkt und wahrscheinlich auch ist.
Aber natürlich gibt es in Hamburg auch andere Alternativen, um etwas gutes zu Essen zu bekommen. Von außen betrachtet wenig spektakulär, aber sehr gut ist z.B. das spanische Restaurant El Toro, Kleiner Schäferkamp 21. Am besten fragt man, was gerade gutes da ist oder - wenn man z.B. einen bestimmten Fisch essen möchte, am besten einige Tage vorher anrufen, reservieren und das besprechen. Hier wird nach eher einfachen spanischen Rezepten gekocht, aber eben qualitativ sehr gut. Eine italienische Alternative, vom Charakter dem El Toro durchaus ähnlich, ist das Restaurant Da Mario in der Milchstraße 28 in Pöseldorf in Alsternähe. Etwas versteckt im Hinterhof gelegen und eher bescheiden eingerichtet gibt es hier neben einfachen italienischen Gerichten auch hervorragende Fleischgerichte.
Hotels gibt es in Hamburg in großer Auswahl und in allen Preislagen. Hier seien vier erwähnt, die alle einen gehobenen Standard haben, aber vom Charakter recht unterschiedlich sind:
Relativ neu ist das Scandic Hotel Emporio am Dammtorwall 19. Sehr zentral in der Nähe vom Dammtorbahnhof gelegen und damit in Laufweite von der Innenstadt. Das Haus ist technisch auf modernstem Standard, groß und damit eher unpersönlich, aber durchaus komfortabel und hat ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Gehobene Mittelklasse mit einer guten Auswahl beim Frühstück. Nicht besonders individuell, aber für einen kurzen Aufenthalt in Hamburg eine gute Wahl. Für das gleiche Geld bekommt man sonst wesentlich abgewohntere Behausungen in der Stadt und noch ist im Scandic alles wirklich top in Schuß (Bild).


Inzwischen schon ein Klassiker vor allem aufgrund der spektakulären Aussicht von der Bar 20up im 20. Stock ist das Empire Riverside Hotel in Elbnähe (Bernhard-Nocht-Straße 97), Bild . Preislich liegt es ähnlich wie das Scandic Hotel, allerdings weisen die Zimmer schon deutlich sichtbare Gebrauchsspuren auf. Auch technisch nicht mehr State-of-the-Art (online geht es mit einem LAN-Kabel von der Rezeption. Etwas schade, innen könnte alles mal einen frischen Anstrich vertragen. Das Frühstück ist von der Auswahl in Ordnung, bietet allerdings auch keine positiven Überraschungen. Ganz enttäuschend ist es, das Mittagessen hier einzunehmen. Die Küche ist wirklich unterdurchschnittlich und wird dem Anspruch das Hauses und dem Ambiente insbesondere in der Bar oben nicht gerecht. Das ist sehr schade, denn mit einem guten Angebot an Speisen könnte das Haus auch tagsüber seinem Anspruch als Hotspot erfüllen.
Ein weiteres Hotel mit Designanspruch und mittlerweile schon ein Klassiker ist das Madison, nah an der Elbe in Zentrumsnähe gelegen. Das Haus hat Zimmer, Suiten und Lofts in unterschiedlichen Größen zu bieten, modern, und dabei auf angenehme Art zurückhaltend hanseatisch. Die Zimmer (Bild unten) sind modern, aber nicht übermäßig luxuriös ausgestattet. Perfekt für Geschäftsreisende oder auch für Wochenendtrips, wenn man es gerne etwas geräumiger hat. Das Frühstück ist von solider Qualität. Es gibt zwar keine kulinarischen Überraschungen, aber die Speisen sind gut und frisch zubereitet. Vom Hotel aus hat man direkt Zugang in das populäre und große MeridienSpa, eine wahre Fitness- und Wellnessoase. Wenn man bei seinem Aufenthalt etwas Zeit mitbringt, kann man sich hier verausgaben oder auch einfach entspannen.


















Schließlich muß noch eines der Spitzenhotels in Hamburg erwähnt werden. Das Louis C. Jacob an der Elbchausee (Nr. 401-403). Das Haus liegt nicht zentral in der Stadt, aber dafür in einer feinen Gegend direkt an der Elbe. Das Haus hat eine große Tradition und wird auch heute noch sehr gut geführt. Neben seiner Lage überzeugt es durch eines der besten Restaurants der Stadt und seinen exzellenten Service. Allerdings liegt ein Großteil seiner Zimmer nicht direkt an der Elbe, sondern in einem modernen Bau, der durch einen Tunnel unter der befahrenen Straße hindurch zu erreichen ist. Hier könnte etwas moderne Technik (Fernseher) nicht schaden, die Zimmer haben zwar sonst einen guten Standard, aber sind in Teilen nicht mehr zeitgemäß ausgestattet und können sich auch vom Einrichtungsstil nicht ganz entscheiden, ob sie nun traditionell oder doch modern sein sollen. Insgesamt alles etwas unpraktisch, wenn man vor allem in der Stadt sein möchte, aber toll, um einfach eine gute Zeit zu verbringen und Luxus und Tradition zu genießen.

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