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Sonntag, 20. November 2016

Reiseführer Peking (II): Die verbotene Stadt



Tempel verbotene Stadt Peking

Ein Must-See in Peking – anscheinend auch für nahezu jeden Chinesen – ist die verbotene Stadt. Das Areal der chinesischen Kaiser wurde im wesentlichen unter der Ming-Dynastie im 15. Jahrhundert aufgebaut und beeindruckt nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch die Ausgestaltung im Detail. Wenn man sich das Ausmaß der Anlage und die detaillierte Ausarbeitung der verzierten Gebäude anschaut, kann man sich vorstellen, welcher enorme Aufwand damals betrieben sein muss. Beeindruckend ist außerdem, daß hier die Kaiser bis ins 20. Jahrhundert hinein residierten. 


Man kann sich sehr gut vorstellen, wie abgeschirmt das Leben innerhalb der Mauern des mehrere Quadratkilometer großen Areals war. Wenn man die Stadt mit ihren Tempeln, Sälen, Versammlungsplätzen und Wohngebäuden betritt, fühlt man sich sofort in eine andere Welt hinein versetzt. Man sieht deutlich, wie die Stadt als weitgehend in sich geschlossenes System funktionierte. Von der Zufuhr von Nahrungsmitteln etc. einmal abgesehen. Dies sieht man an interessanten Details, wie den riesigen Kübeln mit Löschwasser, die im Winter durch Feuer von außen beheizt wurden, damit das Wasser nicht gefriert (siehe Bild).

Löschkübel in der verbotenen Stadt Peking

Für einen ersten Eindruck der verbotenen Stadt sollte man einen halben Tag einplanen. Im Sommer, wenn mehr Touristen dort sind, vermutlich länger. Wer genauer in Details einsteigen möchte, tut gut daran, mindestens einen Tag komplett einzuplanen und sich einer Führung anzuschließen oder einen Führer zu buchen. Das entweder vorab, oder auch vor Ort, falls jemand durch Sprachkenntnisse überzeugt. Die Tickets kosten derzeit 60,- RMB (für die meisten Chinesen sehr teuer!) kauft man am besten online vorab. Dabei muss man seine Passnummer angeben. Für was auch immer die chinesischen Behörden das benötigen, vielleicht dokumentiert der Besucher dadurch sein kulturelles Interesse. Kurz vor der Ticketkontrolle gibt es auf der rechten Seite einen kleinen Schalter, an dem man dann die Tickets abholen kann. Leider ist das nicht wirklich ausgeschildert, aber bei der Ticketkontrolle wird man dorthin verwiesen oder kann ggf. fragen, wenn man jemand erwischt, der zufällig Englisch spricht. Insgesamt muss man eine Stunde Zeit einplanen (in der Nebensaison), bis man wirklich in der verbotenen Stadt angelangt ist. Gleich ob man mit dem Taxi oder mit der U-Bahn kommt. Grund dafür sind die umfangreichen Sicherheitskontrollen, die vergleichbar mit denen an Flughäfen sind. Diese gibt es übrigens ebenfalls an jeder U-Bahn-Station in Peking, wenn auch etwas schneller und anscheinend oberflächlicher. Aber besonders gründlich und zusätzlich werden die Kontrollen eben zur verbotenen Stadt und auch für den Zugang auf den Tian’anmen Platz (Platz des Himmlischen Friedens) durchgeführt. Offensichtlich soll hier jegliche Terrorgefahr ausgeschlossen werden, was in Anbetracht der Menschenmassen jedoch eher ein positives Gefühl hinterlässt.

Mauer verbotene Stadt Peking

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