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Sonntag, 8. Januar 2017

Reiseführer Peking (V): Restaurants

Temple Restaurant Peking Beijing

Wenn man möchte, kann man in Peking inzwischen ohne großen Aufwand völlig ohne chinesisches Essen über die Runden kommen. Man muß sich also nicht unbedingt auf die Vielfalt der chinesischen Küchen einlassen, die in der Hauptstadt ihr breites Spektrum präsentieren. Zum einen gibt es inzwischen eine große Präsenz der internationalen Ketten, insbesondere KFC, McDonalds und Starbucks. Zum anderen gibt es auch Pizzerien und andere europäische Restaurants. Aber das alleine ist natürlich etwas ignorant und man kann auch mit der chinesischen Küche als Europäer gut zurecht kommen, auch wenn sie in Peking natürlich nicht für den europäischen Gaumen 'optimiert' ist.

Die Küche aus den verschiedenen Regionen Chinas unterscheidet sich mitunter deutlich und auch Hühnerfüße oder ähnliche Dinge, die man vielleicht nicht unbedingt essen möchte, werden teilweise durchaus als Spezialität angesehen. Snacks vom Straßenrand sind oft unheimlich fettig und auch um das Fett an sich und um die Hygiene ist es nicht immer bestens bestellt. Wer seinen Magen schonen möchte, sollte damit etwas vorsichtig sein. Es lohnt sich auch zu versuchen, bei der Bestellung heraus zu bekommen, wie scharf etwas ist. Hier sind Chinesen weniger empfindlich als viele Europäer, man sollte etwas vorsichtig sein.

Außer chinesischer Küche gibt es mittlerweile auch eine Auswahl gehobener internationaler Restaurants mit internationalen Köchen. Auch außerhalb der großen Luxushotels.

Empfehlenswert und auch nicht ohne Grund unter den Top Platzierungen bei Tripadvisor ist das TRB, Temple Restaurant Beijing, 23 Shatan N St, Dongcheng (siehe Bilder). Eine Reservierung ist hier unerlässlich. Das Essen ist kreativ und von der Qualität vom Feinsten. Das Preisniveau ist dementsprechend auch auf international gehobenem Niveau. Auch das Ambiente ist ein Erlebnis. Die Betreiber haben eine im Ursprung 600 Jahre alte Tempelanlage, die heute in einem einfachen Wohnviertel liegt liebevoll restauriert und ausgebaut. Entsprechend verwundert ist man bei der Ankunft, weil man am Ende der verwinkelten Gasse, in der die Anlage liegt niemals ein Nobelrestaurant erwarten würde.



Günstiger und vom Ambiente etwas einfacher isst man im Schwesterrestaurant TRB Bites in unmittelbarer Nähe der verbotenen Stadt No.95 Donghuamen, Dongcheng District. Hier stimmt der Preis-Leistungsverhältnis 100%ig. Ähnlich wie beim Temple Restaurant würde man von außen auch nicht das vermuten, was einen innen überrascht. Ein echter Geheimtipp mit vorzüglichem Service und entspannter Atmosphäre.

Ein gutes Sushi-Restaurant ist das Brick and Wood in einem großen Shopping Center in Dongsi (Adresse No. 14 Qianliang Hutong, Off Dongsi Bei Dajie Dongcheng district). Hier gibt es sehr schmackhaftes Sashimi und Sushi sowie andere japanische Gerichte. Allerdings auch auf einem Preisniveau, wie man es eher von Europa kennt. Vorsicht: das Restaurant ist nicht ganz leicht zu finden, da es sehr weit hinten auf der oberen Etage des Centers liegt. Dementsprechend gibt es hier kaum Laufkundschaft.

Etwas einfacher, aber auch europäisch ausgerichtet ist die Kette Blue Frog, wo man gut einen Burger essen kann. Ein Vorteil der genannten Restaurants ist klar gegeben, wenn man ohne chinesisch-sprachige Begleitung unterwegs ist, da hier die Bedienungen zumindest teilweise englisch sprechen.

Generell beim Essen in China sollte man genauer überlegen, ob man wirklich Wein trinken möchte und wenn ja, zu welchem Preis und in welcher Qualität. Wein ist ganz klar ein Statussymbol in China und verhältnismäßig teuer. Das gilt selbst für chinesische Weine, die teilweise durchaus gewöhnungsbedürftig sind. Geschmacksache ist auch der chinesische Reisschnaps, den es in zahlreichen Preis- und Qualitätsstufen gibt, vom Fusel aus dem Plastikkanister bis hin zum mehrere hundert Euro teuren Edelbrand.

Bis zu welchem Grad man sich auf die chinesische Küche einlassen möchte, bleibt einem in Peking als relativ gesehen weit entwickelte Metropole weitgehend selbst überlassen. Aus Europa kommend ist sicherlich ein direkter Einstieg in die 'Straßenküche' eine harte Umstellung für den Magen. Aber in ein einfaches aber ordentliches chinesisches Restaurant in einem Hutong sollte man durchaus mal gehen.