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Samstag, 17. Dezember 2011

Reisebericht Italien: Reiseführer Brescia / L'Albereta














Die italienische Provinz Brescia ist als Reiseziel eine hervorragende Alternative zur Toskana, wenn man deren Landschaft mag, aber den Tourismus dort als eher störend empfindet. Ein schönes Ziel ist dort das kleine und feine Resort L'Albereta in Erbusco der Nähe des Lago d'Iseo.
Hier läßt sich das feine italienische Leben genießen, mitten im Weinbaugebiet in der schönen Voralpenlandschaft zwischen Verona und Mailand. Erreichbar ist die Gegend außer mit dem Auto gut über das Billigfliegerdrehkreuz Bergamo oder auch über Mailand bzw. Verona. Zur Weiterreise ist ein Mietwagen empfehlenswert.
Das Restaurant ist einer der zentralen Anziehungspunkte für viele Gäste des Hotels. In der L'Albereta wirkt der Spitzenkoch Gualtiero Marchesi, dessen einfache, aber sehr qualitätsbewußte Küche in Italien große Bekanntheit erlangt hat. Er ist eine Art Altmeister für eine ganze Generation erstklassiger italienischer Köche und betreibt das Hotelrestaurant mit enormen Personalaufwand in der Küche und im Service. Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Keine kreativen Experimente, aber einfache Gerichte fein und auf den Punkt zubereitet. Außerdem bietet das Hotel alle Annehmlichkeiten, die es braucht, um ein Wochenende oder auch mal länger richtig auszuspannen: einen schönen Wellnessbereich, eine großzügige Gartenanlage, eine gemütliche Bar und einen aufmerksamen Service. Das Essen ist wie gesagt sehr zentral hier und auch das Frühstück von sehr guter Qualität. Die Zimmer sind klassisch italienisch hochwertig eingerichtet, nicht top-modern renoviert aber gepflegt und in gutem Zustand.
Die Umgebung ist wie gesagt wesentlich 'normaler' als die touristischen Brennpunkte in der Toskana aber deshalb landschaftlich nicht weniger reizvoll. Der Lago d'Iseo ist ein schönes Ausflugsziel in der Nähe und die Weinberge direkt um das Hotel laden zu Wanderungen ein.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Reisebericht Deutschland: Reiseführer Garmisch-Partenkirchen



















Garmisch-Partenkirchen ist im Sommer wie im Winter ein nach wie vor beliebtes Reiseziel, auch bei vielen internationalen Gästen. Mit gutem Grund, schließlich ist die Stadt umgeben von einem herrlichen Bergpanorama und befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze. Man kann auch direkt vom Ort aus schöne Ausflüge unternehmen, ohne extra fahren zu müssen. Ein toller Ausflug startet am Olympiagelände, welches wegen der spektakulären Schanzen an sich auch sehenswert ist. Von dort geht es hinauf mit der Eckbauerbahn. Die Fahrt in den nostalgischen Zweiergondeln geht sehr gemütlich bergan und nach einer knappen Viertelstunde steigt man oben aus. Von hier führt der Weg in Richtung Partnachklamm, die man nach einer guten Stunde Fußmarsch erreicht (festes Schuhwerk empfehlswert).
Der Wildbach Partnach fließt durch eine bis zu 80m tiefe Schlucht (die Klamm). Diese spektakuläre Passage ist touristisch erschlossen und man muß tagsüber Eintrittsgeld entrichten. Das lohnt sich, denn der Weg ist aufwändig durch den Felsen gefräst und ermöglicht tolle Ausblicke in die Schlucht und die Felsen hinauf. Das kalte Wasser schießt mit hoher Geschwindigkeit die Schlucht hinunter, der Weg ist jedoch zum Glück gut abgesichert.
Nach der Passage der Schlucht ist s nur noch ein kurzer Weg zurück zum Olympiastation. Unterwegs gibt es ein paar Einkehrmöglichkeiten oder auch nach der Rückkehr im Olympiahaus.
Eine andere schöne und steile Wanderung führt von Garmisch aus zur Sankt Martinshütte am Grasberg. Von Ort aus ist diese in einer guten Stunde zu erreichen, wenn man stramm marschiert. Belohnt wird der Wanderer hier mit einem herrlichen Ausblick auf das Wettersteingebirge. Einfach, aber herzhafte Speisen geben wieder Kraft nach dem doch recht anstrengendem Aufstieg.
Hotels und Pensionen gibt es in Garmisch und Umgebung in allen Kategorien. Dominieren tut natürlich der urige bayerische Stil, modernes Design wird man selten finden. Als nicht empfehlenswert entpuppte sich das Mercure Hotel, von außen ein recht häßlicher Kasten, von ihnen aber auch bayerisch eingerichtet, allerdings recht verwohnt. Das Frühstück war in Ordnung, aber alles andere wird dem angeblichen 4-Sterne-Standard nicht gerecht. Auf die Hotelklassifizierung ist eben kein Verlaß. Die Zimmer nicht nur einfach, sondern stellenweise schon schäbig, der Service fast schon ignorant, als am Morgen das Warmwasser ausgefallen war (nach dem Motto: können wir nichts für und kommt auch öfter vor). Da führt mal wieder die Lage zu dem Effekt, dass man anscheinend meint, sich keine Mühe mehr geben zu müssen.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Reisebericht Deutschland: Reiseführer Odenwald Schafhof Amorbach

Urlaub in Deutschland klingt für viele doch sehr nach Rentnerausflug. Gerade wenn es nicht um die Küste und die Inseln davor oder die Berge in Bayern geht, sondern um die weiten Teile Deutschlands zwischen Nord und Süd. Dabei sieht es z.B. in der Umgebung von Amorbach im bayerischen Teil des Odenwalds durchaus ähnlich aus wie in der Hügellandschaft der Toskana. Aber es hört sich natürlich ganz und gar nicht vergleichbar mit Italien an, wenn jemand ein Wochenende bei Amorbach ausspannt. Das überregional bekannte Hotel Schafhof liegt außerhalb in einer sagenhaft ruhigen Lage, umgeben von bewaldeten Hügeln und Weinreben.
Der Schafhof ist - wie der Name schon sagt - ein zum Hotel umgebauter ehemaliger Bauernhof. Die Gebäude sind stilgerecht traditionell eingerichtet. Das Gelände ist sehr schön angelegt, mit herrlichen Blumenrabatten.
Etwas enttäuschend ist der Standard der Zimmer. In den Bädern kommt stark der Charme der 90er durch, von der Substanz sind die Zimmer jedoch durchaus gemütlich, könnten aber eben mal wieder eine Sanierung gebrauchen um dem gehobenen Anspruch des Hauses gerecht zu werden.
Bekannt ist der Schafhof für seine gute Küche. Das stimmt, so lange man sich an das hält, was auf der Karte angeboten wird. Abweichende Wünsche, wie z.B. der Verzicht auf laktosehaltige Zutaten, führten die Küche leider an ihre kreative Grenze, und brachten z.B. einen unglaublich unglücklich mit einer Art Pesto gewürzten Hummer hervor, was sehr schade war. Auch der Service wurde kaum von sich aus aktiv, auch da kann man von einem Restaurant mit diesem gehobenen Anspruch mehr erwarten. Mag an der Tagesform gelegen haben, sollte aber eigentlich nicht passieren.