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Sonntag, 29. Mai 2011

Reisebericht Ostsee: Reiseführer Heiligendamm

Die Seebäder an der Ostseeküste blicken auf eine lange Tradition zurück, die vielerorts nach der Wende wieder belebt wurde. Eines der Paradebeispiele für die Wiederbelebung ist Heiligendamm, ein Stadtteil von Bad Doberan. Lange Tradition hat hier eine besondere Bedeutung, denn Heiligendamm gilt als das älteste Seebad Deutschlands. Zentrum des Geschehens ist das Grand Hotel Heiligendamm, welches durch den G8-Gipfel im Jahr 2007 für ein paar Tage in das Zentrum des Interesses der Weltöffentlichkeit rückte. Das Hotel umfasst mehrere aufwändig sanierte alte Badehäuser und Hotelgebäude inklusive des Kurhauses. Hierin befinden sich heute mehrere Tagungsräume und Veranstaltungssäle sowie ein großer Speisesaal, in dem auch das Frühstück serviert wird. Betreiber der Anlage ist übrigens nicht mehr die Hotelkette Kempinski, sondern die Eigentümer der Anlage selbst.

In den verschiedenen Gebäuden des Hotels befinden sich Zimmer unterschiedlicher Kategorien. Ein großer Teil mit Parkblick und einige mit direktem Meerblick. Der Meerblick ist allerdings nicht so ein entscheidender Vorteil. Bei schönem Wetter ist man ohnehin lieber draußen und erreicht in wenigen Schritten einen schönen Steg ins Meer und den Strand. An einer langen Promenade kann man lange an der Küste flanieren oder auch joggen gehen. Abends lädt ein großzügiges Spa mit diversen Saunen und einem großen Pool zum Entspannen ein. Der Service des Hauses ist auf bestem 5-Sterne-Niveau, das Auto wird geparkt und das Gepäck direkt aufs Zimmer gebracht. Das Essen inkl. Frühstück ist von hervorragender Qualität, auch hier ist der Service sehr professionell. Einzig die Größe des Hauses und die damit nicht zu vermeidende Anonymität muss man mögen. Insgesamt jedoch sicherlich eine der Top-Adressen an der Ostsee, ideal für ein luxuriöses Wochenende zum entspannen. Von Hamburg und Berlin ist Heiligendamm bei normalem Verkehr in gut zwei Stunden mit dem Auto zu erreichen, von anderen Regionen in Deutschland ist die Anreise für einen Kurztrip natürlich etwas weit.

Dienstag, 24. Mai 2011

Reisebericht Italien: Reiseführer Verona














Verona liegt im Veneto in Norditalien, in der Nähe des Gardasees. Seit 2000 ist die Altstadt von Verona als Weltkulturerbe eingestuft und das
aus gutem Grund. Verona wurde schon früh in vorchristlicher Zeitgegründet und wurde danach Teil des römischen Reichs. In dieser Zeit entstand auch das Amphitheater, welches gut erhalten ist und eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Altstadt darstellt.
Sehr sehenswert sind die Fassaden der Altstadt insgesamt, besonders schön die Architektur rund um den Piazza delle Erbe. Aus diesem Grund und auch aufgrund seiner Lage in Nähe des Gardasees ist Verona insgesamt ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen. Es ist aber zugleich auch eine moderne Großstadt und Messestadt und eines der wichtigsten Wirtschaftszentren des in dieser Hinsicht sehr gut entwickelten Norditalien.














Nett einkehren kann man z.B. im Café Filarmonico, Corso Porta Nuova, 2, direkt vor dem Stadttor. Hier gibt es leckere kleine Snacks, Drinks und guten Wein aus dem Veneto. Hotelinformationen zu Verona: Das Hotel Leon d'Oro der Kette Boscolo sieht im Internet wesentlich vielversprechender aus, als es in Wirklichkeit ist (siehe Bild). Es liegt an einer lauten Ausfallsstraße und ist doch etwas heruntergekommen. Der Service leider auch nachlässig und etwas unprofessionell. Die Altstadt ist zwar in ca. 10 min. Fußmarsch zu erreichen, es gibt aber schönere Spaziergänge. Von der Altstadt in Taxientfernung liegt das relativ neue Hotel der Kette Crowne Plaza. Dieses ist im Gegensatz zum Boscolo durchaus empfehlenswert. Es ist in einem topmodernen Gebäude untergebracht und entsprechend sind auch die Zimmer auf modernem Standard (siehe Bilder unten). Wer andere Häuser der Kette kennt, wird wahrscheinlich positiv überrascht sein.
 













Bei einer Reise zum Gardasee ist Verona auf jeden Fall einen Abstecher wert. Über den Brenner ist man schnell mit dem Auto vor Ort. Auch per Flugzeug gut erreichbar. Einige Billigflieger haben Verona im Programm, ansonsten fliegt auch Air Dolomiti die Stadt mit kleinen Maschinen an.

Donnerstag, 19. Mai 2011

Reisebericht England: Reiseführer Liverpool

Liverpool war im Jahr 2008 Europäische Kulturhauptstadt und dies absolut zurecht. Nicht nur die Beatles kommen aus der Stadt am River Mersey, sondern auch eine ganze Reihe weiterer britischer Popmusiker und es ist auch ein Zentrum der englischen House-Musik-Szene (z.B. durch Cream). Für Liebhaber klassischer Musik bietet sich ein Besuch in der Liverpool Philharmonic Hall an. Tickets sind einfach online buchbar und können vor dem Konzert im Box Office abgeholt werden, völlig unkompliziert. Bildende Kunst gibt es in der Liverpool Tate Gallery im Albert Dock zu sehen, die einzige Zweigstelle des berühmten Londoner Museums. Zur aktuelleren Stadtgeschichte ebenfalls sehenswert ist das Beatles Museum und auch der Cavern Club, in dem die Beatles vor ihrem Durchbruch einige hundert Male aufgetreten sind. Bei einem Besuch kann man gut nachvollziehen, wie die Atmosphäre gewesen sein muß. In den letzten Jahrzehnten muss sich die Stadt extrem gewandelt haben. So wurde 2008 Liverpool One eröffnet, ein riesiger Einkaufskomplex mit Mall und weiteren Gebäuden. Anscheinend wurde ein großer Teil der ehemaligen Innenstadt dadurch ersetzt. Und Sauberkeit und Ordnung werden anscheinend inzwischen groß geschrieben, wie man dem Bild oben entnehmen kann. In der Innenstadt sind viele der üblichen Ketten vertreten, aber auch einige Läden, die nicht ganz Mainstream sind, wie Desigual oder Bench. Noblere Geschäfte sind im Einkaufszentrum The Met Quarter, Whitechapel vertreten.
Eine Besichtigung ist auch das Albert Dock wert, dahinter ist ein Riesenrad aufgebaut (siehe Bild). Neben der schon beschriebenen Museen (Tate und Beatles Museum) befinden sich auch einige Bars und Cafés im Dock. Das Albert Dock wurde vor etwa 20 Jahren saniert und greift stilistisch die Architektur alter Lagerhäuser auf. Gegenüber das Albert Docks und am Rande von Liverpool One befindet sich das Liverpool Hilton. Hier kann man sehr gut wohnen, das Haus ist modern und hat einen guten Standard. Beim Frühstück gibt es eine große Auswahl und abends ist auch in der Bar ordentlich was los. Anscheinend auch ein beliebter Treffpunkt von Einheimischen. Gut Essen gehen kann man in der Hope Street (siehe unten). Diese Straße verbindet die beiden großen Kathedralen der Stadt. Diese befinden sich ein Stück oberhalb der Innenstadt auf einem Hügel. Die Top Restaurants in der Hope Street sind das 60 Hope Street und London Carriage Works. Dabei konnte vor allem das London Carriage Works überzeugen. Zutaten und Zubereitung frisch und originell. Im 60 Hope Street machte das Essen teilweise einen aufgwärmten Eindruck. Das Lamm durch und nach dem Aufschneiden anscheinend aufgewärmt. Für das doch gehobene Preisniveau kann man mehr erwarten. Beide Lokale verfügen über eine gute Weinkarte und man sollte auf jeden Fall reservieren.

Freitag, 13. Mai 2011

Reisebericht England: Reiseführer Manchester

Die Mitte bzw. der Norden von England ist als Reiseziel nicht
sonderlich beliebt. Hauptreiseziel in England ist und bleibt London und dann vielleicht noch der Süden mit Devon und Cornwall, was beides in der Tat auch sehr schön ist (siehe Reisebericht London und Reisebericht Südengland). Und dann natürlich Schottland und Irland. Das frühere industrielle Zentrum, d.h. der Gürtel Leeds, Sheffield,
Manchester und Liverpool wird dagegen bei vielen Englandreisen ausgespart.
Zu Unrecht, denn gerade diese Region hat deutlich von der
starken wirtschaftlichen Entwicklung Englands in den letzten zehn Jahren profitiert.
Der größte Flughafen in der Region ist Manchester, das internationale Drehkreuz in der Region. Hier landen z.B. British Airways, Lufthansa und easyjet. easyjet fliegt von einigen Städten auch nach Liverpool.
Der Flughafen ist durch eine Bahnverbindung sehr gut an die Innenstadt angebunden. In gut einer Viertelstunde erreicht man den zentralen Bahnhof Manchester Piccadilly. Die Züge fahren tagsüber etwa alle zehn Minuten. Aufgrund der späten Ankunft des Fluges fiel unsere Wahl auf das Hilton am Flughafen Manchester. Nicht empfehlenswert. Hier hängt noch ein Muff in den Zimmern, wie man das auch von alten plüschigen Londoner Hotels kennt. Wer etwas empfindlich auf Hausstaubmilben
reagiert, ist hier nicht gut aufgehoben. Allerdings sind die Zimmer immerhin ruhig, trotz Flughafen. Und der Hol- und Bringservice funktioniert auch gut. Am Terminal gibt es Telefone, von denen man direkt kostenlos das Shuttle bestellen kann. Beim Frühstück gibt es das volle englische Programm, mit Würstchen, Eiern und Baked Beans. Allerdings in mäßiger Qualität. Ein bessere Wahl ist sicherlich das Hilton Deansgate in der Stadt. Auch schnell zu erreichen (ganz nah beim Bahnhof Deansgate), mit einer tollen Bar mit Aussicht (Q23).
In der Innenstadt von Manchester mischen sich alte Gebäude und moderne Bauten, welche oft erst in den letzten Jahren entstanden ist. Und es gibt einige Sehenswürdigkeiten, die man aufsuchen sollte. Dazu gehört auf jeden Fall die John Rylands Library (Deansgate). Die
Bibliothek mit einer großen Sammlung wertvoller Bücher wurde im Jahr 1900 eröffnet und befindet sich in einem sehr schönen gotischen Gebäude, mittlerweile stilvoll ergänzt um einen modernen Trakt. Der historische Lesesaal ist kostenlos zu besichtigen bzw. wird auch immer noch von Studenten genutzt.
Ebenfalls sehenswert ist das Rathaus. Hier werden viele Filme gedreht, die im englischen Parlament spielen sollen. Aufgrund der sehr ähnlichen Architektur ist dies dafür ein sehr geeigneter Drehort. Wie man vor Ort sehen kann, mit gutem Grund.
Shoppen kann man in Manchester ebenfalls gut. Neben den üblichen großen englischen Kaufhäusern wie Harvay Nichols gibt es auch einige eher alternative und kreative Läden. Einige davon findet man im Afflecks in der Church Street. Eine Art Shop-in-Shop-Konzept für kleine Second Hand und Kreativ-Läden. Hier gibt es alles von Karnevalsmasken über Perlen zum Basteln bis hin zu Vintage-Klamotten. In der Church Street ist ebenfalls ein Geschäft von Bench, das mittlerweile auch in Deutschland verbreitete Clubber-Label. Tolle Auswahl und nette Beratung.
Zum Café trinken gibt es zahlreich Filialen von Costa und auch Starbucks. Wenn die Füße müde werden, kann man sich in der Innenstadt gut mit den Metroshuttle-Bussen fortbewegen. Diese kostenlosen Busse verkehren auf drei Linien und verbinden die wesentlichen Punkte der City,
Zur Weiterfahrt nach Liverpool kann man von den verschiedenen Bahnhöfen aufbrechen, auch wieder von Manchester Piccadilly.

Sonntag, 1. Mai 2011

Reisebericht Steiermark: Südsteirische Toskana

Immer noch fast ein Geheimtipp, ist die Südsteiermark - im Volksmund zurecht auch als steirische Toskana bezeichnet - immer eine Reise wert. Siehe auch den älteren Reisebericht Südsteiermark in diesem Blog. Allerdings wird die Gegend mehr uns mehr touristisch erschlossen. So befindet sich in Ehrenhausen bereits ein Loisium Hotel im Bau, ein Schwesterhotel des sehr beliebten Wein & Spa Hotels in Langenlois im österreichischen Kamptal.
Spektakulär ist die Südsteiermark bei schönem Wetter. Eine gute Ausgangsbasis für Genießer ist das Hotel Pössnitzberg, ein modernes Hotel mit dem hervorragenden Restaurant Kreuzwirt nebendran. Das Haus gehört der Winzerfamilie Polz, die sich hier auch selbst um die Gäste kümmern, in einer aufmerksamen und unkomplizierten Art und Weise. Eine tolle Neuerung ist, dass man sich neben Fahrrädern nun auch Elektrobikes und Motorroller kostenlos leihen kann. Eine ganz angenehme Variante, um die Umgebung zu erkunden. Für Ausflüge mit normalen Fahrrädern muss man aufgrund der teilweise doch recht steilen Weinberge schon gut trainiert sein. Aber auch wandern kann man in der Gegend sehr gut, viele Wanderwege sind größtenteils recht ordentlich ausgezeichnet.
Einige gute Tipps des älteren Reiseberichts gelten immer noch (z.B. Erikas Buschenschank). Aufsuchen sollte man auch unbedingt einige Winzer. Tement schon wegen des großartigen Ausblicks, aber auch wegen der guten Weine. Auch Gross, Tscheppe und Polz haben natürlich gute Qualitätsweine im Programm. Ein lange eher heimlicher aber jetzt fast schon richtiger Star ist Lackner-Tinnacher. Auf angenehme Art stur, arbeitet er nicht mit Zukäufen um die schwache Ernte 2010 auszugleichen sondern hat halt nur so wenig, dass die jungen Weine von 2010 bereits im April vergriffen waren. Auch Skoff bei Gamlitz ist einen Besuch wert. Ein schönes Sortiment an Käse hat die Bio Hof Käserei Deutschmann in Frauental, Oberberglastrasse 10. Der Betrieb hat bereits mehrere Auszeichnungen gewonnen und bietet eine schöne Auswahl an Rohmilchkäse an, auch mehrere verfeinerte Varianten z.B. mit Wein. Dadurch ist die Käserei auch Lieferant für einige Adressen in der Spitzengastronomie.
Sehenswert für Tierliebhaber ist das Bärengehege in Berghausen, nahe der slowenischen Grenze. Der Weg dorthin führt entweder durch Slowenien, was inzwischen dank EU kaum noch spürbar ist, oder auch über den schönen Grenzpanoramaweg mit zahlreichen Aussichtspunkten. Derzeit befinden sich 12 Bären in dem Gehege, unter Aufsicht eines etwas verschrobenen älteren Manns.

Für Liebhaber der feinen Küche darf natürlich ein Besuch im Kreuzwirt nicht fehlen, der derzeit im Gault Millau mit 3 Hauben / 18 Punkten bewertet wird. Zurecht, die Kombinationen von regionalen Zutaten mit Meeresfrüchten sind wirklich ein Genuß. Und die Weinkarte ist natürlich ebenfalls gut sortiert, so ziemlich alle Qualitätsweine der Region sind vorhanden.