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Sonntag, 18. Oktober 2009

Reisebericht Österreich: Linz

Linz ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich und außerdem auch europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2009. Das hat zur Folge, dass in diesem Jahr ein besonders umfangreiches kulturelles Programm geboten wird. Wobei insbesondere das Angebot an Museen für eine Stadt dieser Größe (etwa 190.000 Einwohner) ohnehin spektakulär ist. Zu nennen sind hier z.B. das Ars Electronica Center, in welchem interaktive Installationen im Mittelpunkt stehen, die einen Ausblick auf die Zukunft aus technisch gestalterischer Perspektive geben. Das Lentos Kunstmuseum wiederum ist eines der bedeutendsten zeitgenössischen Museen Österreichs. Es verfügt über einen beachtlichen eigenen Bestand, zum Teil noch aus der 'Neuen Galerie der Stadt Linz' als Vorgänger. Wechselnde Sonderausstellungen ergänzen dieses Repertoire.
Eigentlich ist Linz sehr stark industriell geprägt, man riecht es bereits wenn man sich der Stadt nähert. Das vergißt man allerdings leicht, wenn man durch die gepflegte Innenstadt schlendert und dort einkehrt, z.B. im Restaurant Herberstein. Das mit einer Gault Millau Haube ausgezeichnete Restaurant bietet eine modern interpretierte österreichische Küche in gepflegt-gemütlicher Atmosphäre. Allerdings merkt man (auch) hier, dass eine Haube kein Michelin-Stern ist, dafür fehlt es doch an Raffinesse. Einen schönen Überblick über die Stadt gewinnt man auf dem Pöstlingberg. Die Anfahrt zu diesem Aussichtspunkt sollte man unbedingt per Straßenbahn machen. Die spezielle Bergstraßenbahn kämpft sich den steilen Berg hoch, von dem man schließlich einen tollen Ausblick über die Altstadt und auch den industriellen Teil genießen kann.
Die beste Übernachtungsmöglichkeit ist sicherlich das Hotel Spitz, nahe der Donau auf der Seite des Pöstlingberg gelegen. Solide und mit einem netten Restaurant ausgestattet ist das Marriott Courtyard, am Europaplatz auf der Altstadtseite gelegen. Allerdings mit dem für die Häuser dieser Kette typischen Plüsch-Stil, die Zimmer sind schon etwas verwohnt und eher einfach ausgestattet. Eine Tageskarte für Straßenbahn und Bus ist eine lohnenswerte Investition, für die Fahrt auf den Pöstlingberg braucht man hier eine spezielle etwas teurere Variante.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Reisebericht Österreich: Baden bei Wien

Wenn man etwas länger in Wien zu Besuch ist, lohnt sich auf jeden Fall ein Ausflug in die 'Biedermeierstadt' Baden in Niederösterreich.
Mit dem Auto ist man nicht länger als eine halbe Stunde dorthin unterwegs. Etwas beschaulicher ist die Reise mit der 'Badener Bahn', einer Straßenbahn, die von der Oper in Wien bis nach Baden fährt. Der Ausblick während der Fahrt ist allerdings nicht durchwegs idyllisch, sondern eher durch Vorort- und Industriecharme geprägt.
Der Ort hatte schon in der Römerzeit Bedeutung aufgrund seiner Schwefelquellen. Im 15. Jahrhundert erlangte Baden Stadtrechte. Kaiser Franz I verbrachte im 18. Jahrhundert die Sommermonate in Baden und machte die Stadt zu seiner Sommerresidenz. Die heutige Architektur der Stadt ist durch Bauten im Stil des Biedermeier aus dem 19. Jahrhundert geprägt.
Auch heute noch ist Baden einer der bedeutendsten Kurorte in Österreich und verfügt über eine großzügig angelegte Therme. Beginnen sollte man seine Besichtigungstour in der schönen Altstadt. Am Hauptplatz mit der Dreifaltigkeitssäule in der Mitte kann man gut bei einem Café das Treiben in der Innenstadt beobachten. Dort ist zwar Betrieb, aber es ist im Vergleich zur Großstadt Wien trotzdem angenehm ruhig. Sehr sehenswert ist zudem das Rosarium. Hier gibt es auf einem großen Freigelände eine Vielzahl von Rosenarten zu bewundern, zu den Rosentagen im Mai/Juni besichtigen alleine deshalb tausende Rosenfreunde aus aller Welt die Stadt.
Sehenswert sind zudem das Casino und der Kurpark (Bild). Der Kurpark zieht sich entgegen dem, was man gemeinhin von einem Kurpark erwarten würde, steil den Berg hinauf und ist im oberen Teil wesentlich wilder als um das Casino herum. Hier kann man einige Stunden spazieren, ohne dass es langweilig wird und dabei den herrlichen Ausblick auf die Stadt geniessen.