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Dienstag, 8. Juli 2008

Bericht aus Venedig (III)

Sicherlich fast jeder Venedig Besuch beinhaltet auch einen Besuch des Markusplatzes, San Marco. Pflichtprogramm ist die Besichtigung der Basilika die San Marco, des Markusdoms. Etwas ruhiger ist es hier gleich morgens oder am Nachmittag, wenn die Tagestouristen zumindest teilweise wieder weg sind. Unbedingt anschauen sollte man sich die Ausstellung (Eintritt) im oberen Bereich, auch weil man hier einen schönen Blick auf den Markusplatz hat und einige weitere Räume der Kirche besichtigen kann. Interessant sind die Erläuterungen zur Restaurierung der Mosaike. In vielen Reiseführern empfohlen wird ein Besuch von Harry's Bar, der Ort an dem angeblich der Bellini erfunden wurde. In früheren Zeiten war die Bar ein Treffpunkt für Prominente, heute treffen sich dort vorrangig die Touristen um zu gesalzenen Preisen einen Drink zu konsumieren, diese allerdings in guter Qualität. Wenn man Spaß daran hat zu beobachten, wie kurz behoste Amerikaner an der Tür mit einem Hinweis auf den Dress Code abgewiesen werden, wird bei einem Besuch gut bedient. Wenn man daran weniger Interesse hat, kann man diesen Punkt aus dem Besichtigungsprogramm streichen.
Sehr interessant ist auch ein Besuch im Dogenpalast, von dem aus die Stadt seit dem 9. Jahrhundert regiert wurde. Hier sind zahlreiche Versammlungsräume, die Gerichtsbarkeit und einige Privatgemächer der Dogen zu besichtigen. Die Ausstellung gibt zudem Aufschluß über das Regierungssystem der Venezianer, welches für frühere Zeiten sicherlich als fortschrittlich angesehen werden kann.
Recht teuer und voll ist ein Besuch des Glockenturms von San Marco, des Campanile.
Einen ebenfalls schönen Blick über die Stadt hat man auch von der Insel San Giorgio Maggiore gegenüber des Markusplatzes, wenn man den Turm der gleichnamigen Kirche mit angeschlossenem Kloster besteigt (mit Unterstützung eines Aufzugs). Wenn man Giorgio Maggiore ohnehin besucht, kann man sich den Campanile di San Marco eigentlich sparen. Die Insel ist leicht mit der Fähre vom Markusplatz aus zu erreichen.
Auf den Streifzügen durch die Stadt sollte man auf jeden Fall die oft von außen etwas unscheinbaren Kirchen besichtigen. Auch kleinere Gotteshäuser beherbergen häufig alte Kunstschätze. Sehr schön ist de große Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari in San Polo, ein Besuch ist in jedem Fall lohnenswert.
Freunde moderner Kunst sollten auf jeden Fall das Museum von Peggy Guggenheim besichtigen. Dieses befindet sich im ehemaligen Wohnhaus der verstorbenen Vertreterin des Guggenheim Clans. Im Hof befindet sich ein schöner Skulpturengarten, das Anwesen liegt direkt am Canal Grande.
Ein Erlebnis ist auch ein Besuch in der Oper, dem Teatro La Fenice. Man kann die Karten vorab im Internet buchen, wenn man Glück hat bekommt man aber auch welche ohne Aufschlag an der Tageskasse. 'Death in Venice' von Britten war hervorragend inszeniert und der Saal, der vor einigen Jahren nach einem Brand von Grund auf restauriert werden musste, ist einfach spektakulär.
Restaurants gibt es eine Vielzahl in Venedig, für jeden Geschmack und in jeder Preislage. Ein schmackhaftes aber auch recht teures (ca. 40,- Euro p.P.) Mittagsmenü gab es im Ristorante La Caravella, welches einem netten Hotel angegliedert ist. Zentral gelegen in der Nähe der Oper, schmackhaft, aber vom Preis-Leistungsverhältnis durchaus zu überbieten.
Günstiger und qualitativ etwa ähnlich gut speist es sich in der von der Einrichtung her einfachen Osteria Enoteca Al Artisti, Dorsoduro 1169/A, wo man ganz nett am Kanal sitzen kann.
Preislich wiederum etwas gehobener, aber von hervorragender Qualität ist ein Restaurant in Cannaregio, das Vini da Gigio, Cannaregio 3628/A. Das ist wirklich empfehlenswert, für ein Abendessen mit Wasser und Wein zu zweit muss man etwa 100,- Euro veranschlagen, das Geld ist aber sehr gut angelegt!
Gut aus sah auch das Essen in der Osteria Ca d'Oro, Ramo Ca d'oro 3912, Cannaregio. Allerdings bestand keine Chance ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen.
Shoppingfans finden in Venedig hervorragende Bedingungen vor. Viele große Designer sind mit eigenen Stores vertreten. Man sollte allerdings das Preis-Leistungsverhältnis prüfen, teilweise gibt es durchaus einen Ortsaufschlag auf die Preise. Schönes italienisches Design zu moderaten Preisen gibt es z.N. Bei amina mi, in getrennten Läden für die Dame und für den Herrn (In San Marco, in einer Straße von der Rialto Brücke in Richtung Markusplatz). Ganz nette Mode zu günstigen Preisen für Männer findet man bei Il Pianeta 2 Vardanega Massimo, Sestiere di Castello 5366. Schräg gegenüber ist ein netter Delikatessenladen, I Tre Mercani. Hier gibt es Leckereien aus verschiedenen Landstrichen Italiens, man findet leicht ein interessantes Mitbringsel oder auch zum Verzehr vor Ort.







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Montag, 7. Juli 2008

Bericht aus Venedig (II)

Venedig ist eigentlich eine ruhige Stadt. Alleine dadurch, daß keine Autos fahren und der Bootsverkehr auch recht strikt reglementiert ist, ist es gerade verglichen mit anderen italienischen Innenstädten wirklich ruhig. Das gilt allerdings nicht für die touristischen Brennpunkte Markusplatz und Rialto, die man sicherlich besuchen sollte, wo man aber einen Aufenthalt durchaus kurz halten kann. Ruhe findet man teilweise auch in den Kirchen, die zum größtenteils wirklich schön erhalten sind und häufig mit Gemälden großer Meister geschmückt sind. Einige Gotteshäuser kosten auch Eintritt, wobei wiederum einige davon zu einer Art Verbund zusammen geschlossen sind, für die man eine übergreifende Eintrittskarte kaufen kann.
Es gibt wirklich viele keine charmante Plätze in der Stadt, z.B. in der Nähe des Rialto Brücke gleich neben dem Markt am Fondamente de la Preson (Ausblick siehe Bild unten). Hier kann man mit Blick auf den Canal Grande gemütlich sitzen und z.B. einen Spritz trinken (Prosecco wahlweise mit Aperol oder Campari). Der Markt, der morgens daneben stattfindet, ist ebenfalls einen Besuch wert. Frisches Obst und Gemüse und natürlich Fisch werden feil geboten, allerdings auch dies weit teurer als in anderen Gegenden Italiens.
In San Polo gibt es zudem in den Vierteln zahlreiche Plätze, auf denen man in Cafés und Restaurants sehr angenehm verweilen kann.