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Mittwoch, 9. Dezember 2009

Reisebericht Südafrika: Safari KwaZulu-Natal

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Wenn man einen Urlaub in Südafrika verbringt, sollte man unbedingt eine Safari einplanen. Diese kann man in verschiedensten Gebieten und in unterschiedlichsten Formen unternehmen. Die ursprünglichste Variante, in der übrigens auch die meisten Südafrikaner ihre Safaris machen, ist das Zelten in freier Wildbahn. Am anderen Ende der Skala stehen die Safaris in den privaten Naturparks, den sogenannten Game Reserves. Davon soll hier die Rede sein.
Etwa eine Stunde vom kleinen Ort (und Flugfeld) Mkuze entfernt befindet sich die Phinda Private Game Reserve. Das Gebiet mit mehreren Lodges gehört zur &Beyond-Gruppe, die sich auf eine Art ökologisch korrekten Luxustourismus spezialisiert hat. Dahinter steht u.a. die wohlhabende Getty-Familie, die auch ein Anwesen auf dem Gelände hat.
Phinda ist gebietsmäßig zusammengeschlossen mit angrenzenden Parks, die so für die Gäste ebenfalls zugänglich sind. Das Gebiet wurde umfassend renaturiert und die Wildtiere wieder angesiedelt. Um den Park herum zieht sich ein Elektrozaun, zum einen um die Tiere im Park zu halten aber natürlich auch um die Dörfer drum herum vor Besuchen durch Raubtiere zu schützen. Nur Leoparden lassen sich wohl auch von den Zäunen nicht abhalten bzw. springen darüber. Die Natur hat sich dort also nicht seit Jahrtausenden so entwickelt, sondern es wurde durchaus beherzt eingegriffen. Die letzten ursprünglich dort lebenden Löwen wurden vor über 80 Jahren erschossen und in der Zwischenzeit dominierten Ananasfarmen das Landschaftsbild. Also ein Renaturierungsprojekt, wobei z.B. auch der Löwen-Nachwuchs medizinisch reguliert wird. Vorteil für den Besucher ist, dass die Big Five nicht lange auf sich warten lassen. Von den Lodges starten die Ausfahrten einmal ganz früh und einmal am Nachmittag. Die Fahrzeuge sind besetzt mit einem Range und einem Tracker. Der Ranger fährt, moderiert und funkt und der Tracker sucht Spuren. Die Ranger halten sich über Funk auf dem laufenden. So kommt man leicht zu den richtigen Stellen, um Löwen, Gepharde (oben), Elefanten, Nashörner und Nilpferde zu beobachten. Giraffen, Zebras und unterschiedliche Antilopenarten sind ohnehin zahlreich vertreten.
Die Tiere sind offensichtlich an Gäste und Autos gewöhnt und gut ernährt, so daß die Ranger wirklich nah auch an Löwen heran fahren. Wo es Sinn macht, steigt man auch und verfolgt Fährten zu Fuß. Hierbei wird jedoch zu äußerster Disziplin gemahnt und Tracker und Ranger sind sehr wachsam. Die Ranger wissen unglaublich viel über die Natur, die hier neben spektakulärem Großwild noch viel mehr zu bieten hat, z.B. eine äußerst vielfältige Vogelwelt.
Die Lodges sind sehr fein ausgestattet (unten ein Blick von der Terrasse der Mountain Lodge). Man wohnt in kleinen Häusern mit edler Ausstattung, großen Terrassen und einem kleinen Tauchbecken.
Man bucht quasi ein All-Inclusive-Paket, d.h. Essen, Getränke, Minibar etc. sind im üppigen Gesamtpreis inkludiert (außer bessere Weine und bestimmte Spirituosen). In der Küche werden regionale Akzente gesetzt, z.B. mit Antilopenfleisch, die Qualität ist etwas gemischt. Wobei das auch an den europäischen Geschmacksnerven liegen kann.
Insgesamt wirklich sehr empfehlenswert. Schon nach wenigen Ausfahrten hat man einen guten Überblick, falls man nicht Zeit und Geld für einen wochenlangen Aufenthalt dort hat. Und der Vorteil des etwas elitären Ansatzes ist, daß das Gebiet nicht überlaufen ist und Menschen und Tiere dort friedlich und ruhig zusammen leben.